2302 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. der Ges. angeschlossen. Die Elektrizitätswerke in Molsheim sind 1905 gegen M. 235 000 neuer Aktien von der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin erworben, auch die Elektrizitäts- werke in Brumath u. Wasselnheim wurden 1905 gekauft, ebenso 1908 solche in Oberehnheim, Benfeld u. Kork (Baden). Die Ges. versorgt jetzt 195 Gemeinden in Elsass u. in Baden mit zus. 197 000 Einwohnern, mit denen langfristige Lieferungsverträge abgeschlossen wurden. Nach Aufstellung einer 8000 Kw.-Dampfturbine in 1913 verfügt die Ges. nun über 13 Dampf- masch. u. Turbinen mit 24 000 Kw. Leistung u. 24 Kessel mit 6682 qm Heizfläche. Die Kabel des Stadtgebietes umfassten Ende 1913 598 km. 1912 hat die Ges. eine zweite Hoch- spannungsleitung nach Hagenau gezogen, die den Rhein entlang über Wanzenau, Kilstett, Gambsheim, Offendorf, Herlisheim, Drusenheim führt. Von den Elsässischen Elektricitäts- werken vorm. Otto Schulze, G. m. b. H., hat die Ges. das Elektrizitätswerk Pfaffenhofen erworben. Auch die Elektrizitätswerke Dettweiler, Hochfelder, Breuschtal, Elektrizitätswerk in Schirmeck, Issenhausen wurden erworben bezw. angeschlossen. Die Ges. besitzt M. 2000000 Aktien der Oberrhein. Kraftwerke in Mülhausen (letzte Div. 5, 5, 6, 6 %). An das Elektrizitätswerk Strassburg waren Ende 1913 angeschlossen: 525 120 Glühlampen, à 50 Watt, 3474 Bogenlampen à 8 Ampire, 5986 Motoren mit 21 936 PS., Gesamtaequivalent 53 198 Kw. Hiervon entfallen auf Fernnetze: 159 114 Glühlampen, 228 Bogenlampen, 2656 Motore mit 9056 PS. Wird eine Glühlampe à4 ½ Hw. berechnet, so ergibt sich per 31./12. 1913 an angeschlossenen Glüh-, Bogenlampen u. Motoren exkl. Strassenbahn ein Gesamt- Aequivalent von 1 063 960 gegen 899 520 Lampen im Vorjahre, mithin eine Vermehrung von 164 440 Glühlampen = 18 %. Nutzbar abgegeben 1908–1913: 13 003 859, 14 629 607, 16 676 551, 19 676 551, 23 729 264, 28 991 452 Kwstd. Ausserdem werden 105 Strassenbahnmotorwagen bei 64 470 km Gleislänge versorgt. Konzession: Nach den Verträgen mit der Stadt Strassburg von 1895, 1898 u. 1899 war das decht zur Benutz. der städt. Strassen u. Plätze u. zur Stromliefer. kein ausschliessliches, doch war der Ges. bei gleichen Beding. d. Vorzug vor Dritten eingeräumt. Auch für die Versorg. d. Ge- meinden Schiltigheim, Bischheim u. Kehl mit Elektrizität wurde der Ges. die Genehmig. erteilt. Die Stadt Strassburg hatte an dem über 5 % des Anlagekapitals hinausgehenden Reingewinn einen Anteil von 25 % und weitere 25 % von dem Reingewinn über 9 . Nach Ablauf von 15, 20, 25, 30, 35 u. 40 Betriebsjahren, von Ende 1896 ab gerechnet, ist die Stadt Strassburg zur käuflichen Übernahme des Werks berechtigt. Als Basis für die Ankaufssumme dient das An- lagekapital unter Abzug von 2½ % des Herstell.-Preises für jedes verflossene Jahr. 1908 ist mit der Stadt Strassburg eine neue Abmachung getroffen, wonach die Stadt auf ihren konzessionsgemässen früheren Rückkauf verzichtet und die Konzession auf 40 Jahre verlängert, auch ist sie nicht befugt, Strom an Dritte abzugeben, noch Dritten die Benutzung städtischer Strassen zu diesem Zwecke zu gestatten. Immerhin hat sich die Stadt vorbehalten jeder- zeit Wasserkraftanlagen von mind. 3000 HP. zu errichten oder errichten zu lassen, zwecks Versorgung von Strassburg u. Umgebung mit elektr. Energie. Als Gegenleistung gewährt das Elektrizitätswerk der Stadtgemeinde einen höheren Gewinnanteil (10 % vom Bruttogewinn). Durch Vertrag mit der Strassburger Strassenbahn-Ges. ist dem Elektr.-Werk die gesamte Stromlieferung für den Strassenbahnbetrieb bis Ende 1925 gesichert. Die Stadt Strassburg erhielt 1911–1913 an Bruttoabgabe M. 421 309, 485 265, 546 793. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht zur Tilg. von Bankschulden u. Deckung von Anlagekosten lt. G.-V. v. 11./3. 1905 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./7. 1905 div.-ber. Aktien. Hiervon sind 235 Stück an Zahlungsstatt für das von der Ges. erworbene Untere Breuschtal-Elektrizitätswerk der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin überlassen worden. Die restlichen 765 Aktien sind zu 175 % von der Bank für elektr. Unternehmungen in Zürich mit der Verpflichtung übernommen u. davon 500 Stück den Aktionären 9: 1 v. 25./3.–8./4. 1905 zum gleichen Kurse angeboten. Zur Rückzahlung von Bankschulden u. zur Bestreitung der Anlagekosten für Erweiterungen beschloss die G.-V. v. 12./3. 1906 weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 7 500 000) in 2000 Aktien, übernommen von der Bank für elektr. Unternehm. in Zürich zu 153 %, angeboten den Aktionären 1833 Stück 3: 1 v. 17.–31./3. 1906 zum gleichen Kurse, vollgez. seit 1./7. 1906. Aktien u. Schlussscheinstempel zu Lasten der Ges. Die Aktien von 1906 waren für 1900 nur für 6 Mon. mit 5 % div.-ber. Nochmals erhöht zur Ausdehnung der Anlagen lt. G.-V. v. 29./12. 1908 um M. 4 250 000 (auf M. 11 750 000) in 4250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, welche der Stadt Strassburg am 2./1. 1909 zum Kurse von 115 % überlassen worden sind. Die Stadt Strassburg besitzt nunmehr ungefähr die Hälfte des A.-K. Weitere Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 25./3. 1913 um M. 3 250 000 (auf M. 15 000 000) in 3250 Aktien mit Div.- Ber. ab 1./4.–31./12. 1913 zur Hälfte, ab 1./1. 1914 voll div.-ber., übernommen von der Bank für elektr. Unternehm. in Zürich zu 145 % mit der Verpflichtung, hiervon M. 2 937 000 den alten Aktionären zu gleichem Kurse anzubieten; geschehen v. 12.–26./4. 1913. Agio mit M. 1 315 210 in R.-F. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. lt. Beschl. d. A.-R. v. 15./11. 1901, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1910 bis längstens 1935 durch jährl. Ausl.; ab 1910 ver- stärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Monate Frist vorbehalten. Die Anleihe wurde von einem Bankkonsort. zu pari übernommen u. von diesem zu 101 % zur Zeichn. gestellt; sie diente zur Deckung von Anlagekosten für das Kabelnetz nach den Vororten u. masch. Er- weiterung. Keine hypoth. Sicherheit. Noch in Umlauf Ende 1913: M. 1 820 000. II. M. 3 000 000 in 4 % Oblig. von 1910.