2324 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. Deutsch-Ostafrikanische Plantagen-Gesellschaft in Liqu., Berlin W. 30, Frobenstrasse 2. Gegründet: 1886. Die Ges. befindet sich seit 24./2. 1910 in Liquidation. Die Ges. be- zweckte Anlage und Ausnutzung von Plantagen in Ost-Afrika, sowie Betrieb von Land- wirtschaft überhaupt, ferner industr. u. Handelsunternehm. aller Art. Hauptsächl. Kaffee- u. Kautschukpflanzungen in Balangai u. Lewa. Näheres über die Ges. siehe in den früheren Auflagen dieses Handbuchs. Kapital: Seit 1910 M. 485 100 in Vorz.-Aktien à M. 300, wovon im J. 1911 74 % zuzügl. der rückständ. Zs. ausgeschüttet werden konnten; A.-K. infolge dessen Ende 1911 mit M. 136 039 u. Ende 1912 mit M. 124 019 zu Buch stehend, ausserdem M. 144 Vorz.-Aktien zur Verfüg. gestellt. Nach der Restverteilung lt. G.-V.-B. v. 8./6. 1914 wurden auf jede Aktie noch M. 53 zurück- gezahlt, zus. also auf jede Aktie M. 323. Schlussbilanz am S. Juni 1914: Aktiva: Kassa 547, Deutsche Bank 12 441, zur Aus- schüttung in Res. gestellte Liquidationsmasse 85 701, Verlust 37 659. – Passiva: Vorz- Aktien 124 019, nicht abgehob. Quote 9180, Kredit. 2939, z. Verfüg. gestellte Aktien 144, Kto kaduzierter u. versteig. Aktien 66. Sa. M. 136 348. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 34 567, Unk. 4225. – Kredit: Zs. 1133, Verlust 37 659. Sa. M. 38 792 Dividenden: St.-Aktien 1887–1910: 0 %. Vorz.-Aktien 1908– 1910: 6, 6, 6 %. Liquidatoren: Johs. Lange, Rud. Rady, Dr. Otto Arendt, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat H. N. Blunck, Neumünster. Gadja-Pflanzungs-Akt.-Ges. in Berlin. Gegründet: 19./3. 1914; eingetr. 5./5. 1914. Gründer: Dir. Friedr. Hupfeld, Schlachtensee- Berlin; Dir. Carl Ladewig, Lichterfelde; Beno Freih. von Herman auf Wain (Württ.); Komm.-Rat Heinr. Müller, Crefeld; Kolonialbank Akt.-Ges., Deutsche Togogesellschaft. Die Mitgründerin Deutsche Togogesellschaft in Berlin brachte auf das A.-K. in die neue Akt.- Ges. ein, ein ungefähr 1800 ha grosses Grundstück in den Landschaften Gadja u. Aguibo in Togo, begrenzt im Osten von dem Sioflusse, dem Donomadereservat und dem Lande der Togo-Pflanzungs-Akt.-Ges., im Süden von der Fahrstrasse Togopflanzung-Gadja, im Westen von dem Lande der Agupflanzungsges. u. Eingeborenenland, im Norden von der Landschafts- grenze Aguibo-Akplolo; die neue Akt.-Ges. übernimmt die Verpflichtung, jährlich wenigstens 10 ha Land neu in Kultur zu nehmen, so lange, bis die Hälfte des eingebrachten Landes in Nutzung genommen ist. Der Wert dieser Einlage wurde auf M. 150 000 festgesetzt; die einbringende Ges. erhielt dafür 100 Stück Aktien gleich M. 100 000, u. M. 50 000 bar, gleich- zeitig wurden der einbringenden Ges. ihre Barauslagen für Vorbereitung des Pflanzungs- betriebes mit M. 3200 erstattet. Zweck: Erwerb. u. Verwert. von Grundbesitz, Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft, Ein- u. Verkauf u. Verarbeitung land- u. forstwirtschaftl. Produkte sowie Beteiligung an solchen Unternehmungen im deutschen Schutzgebiete Togo und den benachbarten Kolonien, Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, begeben zu 105 %. Dividende: Die erste Bilanz wird per 30./6. 1914 gezogen. Direktion: Friedr. Hupfeld, Schlachtensee-Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Carl Ladewig, B.-Lichterfelde; Stellv. Dir. Carl Joh. Lange, B.-Schöneberg; Beno Freih. von Herman auf Wain (Württ.); Komm.-Rat Heinr. Müller, Crefeld; Rechtsanwalt Dr. Otto Kahn, München. Gorobminen Aktiengesellschaft in Berlin. Gegründet: 19./10. 1912 bezw. 3./1. 1913; eingetr. 17./1 1913. Gründer: Kaufm. Friedr. Schilbach, Greiz; Kaufm. Herm. Steinberg, Berlin-Wilmersdorf; Kaufm. Martin Neuburger, Berlin-Halensee; Rechtsanwalt Dr. Ernst Zimmermann, Dr. phil. Friedr. Ramhorst, Berlin. Zweck: Erwerb u. Verwertung von Bergwerks- u. Minengerechtsamen aller Art im In- u. Auslande, insbesondere der in Deutsch-Südwestafrika befindlichen Gorob-Kupferminen, u. Vornahme aller zur Erreichung dieses Zweckes dienlichen Rechtsgeschäfte. Die Ges. hat spez. die Aufgabe, das von der Deutschen Kolonialges. für Südwestafrika erworbene Recht auf Gewinn. von Kupfererzen in deren Gebiet gegen eine jährl. zu zahlende Abgabe aufrechtt- zuerhalten. Ein in dieser Angelegenheit mit der Deutschen Kolonialges. geführter Prozess ist durch einen Vergleich beigelegt worden. Danach verpflichtet sich die Gorobminen A.-G., die noch rückständigen Zahlungen des Gorobminensyndikats für die Jahre 1912/13 u. 1913/14 von je 1000 nebst 4 % Zinsen nachzuzahlen u. v. 1./10. 1914 ab selbst jährl. 1000 an die Deutsche Kolonialges. zu zahlen. Eine Abbohr. der Gerechtsame hat stattgefunden und diese das Vorhandensein guter u. reichhaltiger Kupfererze erwiesen. Ihr Abbau ist aber erst dann möglich, wenn im Verein mit einer anderen grossen Ges. eine Bahn nach den Gorobminen gebaut wird. Kapital: Urspr. M. 14 200 in 71 Nam.-Aktien à M. 200. Die G.-V. v. 24./4. u. 26./6. 1914 be- schlossen Erhöh. des A.-K. um höchstens M. 10 000 auf M. 24 200 in Aktien à M. 200. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 1960, Kassa 35, Bankguth. 803, Debit. 7210, Verlust 4341. – Passiva: A.-K. 14 200, Kredit. 150. Sa. M. 14 350.