Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. 292 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. M. 4498. – Kredit: Zs. 157, Verlust 4341. Sa. M. 4498. Dividende 1913: 0 %. Direktion: Herm. Steinberg. Aufsichtsrat: Vors. Dr. MaxSchoeller, Düren; Stellv. Otto Erhard, Ed. Woermann, Hamburg. Kamerun-Kautschuk-Compagnie Akt.-Ges. in Berlin W. 35, Flottwellstr. 3. Gegründet: 26./5. 1906; eingetr. 13./6. 1906. Gründer siehe Jahrg. 1913/14. Die G.-V. v 4./5. 1910 beschloss den event. Verkauf der Plantagen der Ges. an ein englisches Konsort., doch wurde der Verkaufsvertrag von diesem nicht erfüllt Die Anzahl. von £ 3000 = M. 61 482 verfiel deshalb zu Gunsten der Ges. Zweck: Betrieb der Plantagenwirtschaft in Kamerun, insbes. die Kautschuk- u. Kakaokultur. Nach endgültiger Vermess. u. Festleg. der Grenzen des Landbesitzes im J. 1909 stehen der Ges. aus dem Kaufvertrage mit dem Kautschukkultur-Syndikat 2056 ha u. aus dem Pachtvertrage mit dem Landesfiskus von Kamerun 492 ha Land zu. Die Ges. verfügt demnach insgesamt über eine zus.hängende Fläche von 2548 ha. Das von der Ges. in Kultur genomm. Terrain ist am rechten Ufer des Mungo, zwischen Mundame u. Kumba, unweit der Regierungsstation Johann-Albrechtshöhe gelegen, in der Gegend Kameruns, wo Prof. Dr. Preuss den Kautschuk liefernden Baum, Kickxia elastica, in wildem Zustande entdeckt hat. Bis Ende 1913 waren 2361 ha unter Kultur gebracht, und zwar: alte Kakaopflanzung (Reinkultur) 14 ha, Kickxia, Hevea u. Kakao in Mischkultur im ganzen 1988 ha, Ölpalmen (Neuanlage Reinkultur) 333 ha, Kakao (Neuanlage mit Hevea) 26 ha, ferner entfallen auf Wege, Plätze, Viehkoppel 26 ha. Es sind vorhanden 1 446 755 Kickxien, 263 000 Heveen u. 545 000 Kakaobäume. Etwa 1428 ha der Kulturen sind auch mit Mehlbananen bepflanzt. An Versuchskulturen sind ausserdem 400 Ficusbäume, 5000 Kolabäume, 14 000 wilde Ölpalmen u. 450 Manihot Glaziovii vorhanden. Mitte 1911 wurde mit dem regelmässigen Anzapfen der am besten entwickelten Kautschuk- Bäume (Kickxien) begonnen u. 1843 kg Kautschuk netto geerntet. Mit dem Anzapfen wurde 1912 fortgefahren. Das Anzapfen der Heveen hat 1912 begonnen. Die Kakao-Ernte betrug 1910–1913: 18 425, 31 948, 76 958, 142 154 kg. Die restl. noch anderweitig unter Kultur genommenen 520 ha sollen allmählich mit Ölpalmen bepflanzt werden. 9 weisse Beamte u. ca. 860 farbige Arb. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, vorerst eingezahlt mit 25 %; die restl. 75 % waren in 5 Jahresraten von 15 % bis 1911 zu leisten. Die eingezahlten Beträge wurden zu Lasten Baurechnung bis zum Ablauf des siebenten Jahres mit 4 % verzinst (Bauzinsen). Die Bauzeit (Anlage u. Betrieb der Pflanzung bis zum Eintritt ergiebiger Ernten) erstreckte sich auf die Jahre 1906–1912. Für 1913 wurde die erste Div. ausgeschüttet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Bankguth. 57 450, Kassa 2950, Effekten 660 585, Debit. 9337, Beteilig. bei Hamburg-Kameruner Tabakbau G. m. b. H. 150 000, Bureaueinricht. 1, Pflanzungsanlage: a) Land u. Pflanzungsanlage 2 173 621, b) Gebäude 129 877, c) Sägewerk 6300, d) Feldbahnanlage 46 751, e) Viehstapel 9869, f) Inventar 18 678, Warenvorräte 16 676, Bestand an 8ekniff. Hölzern 5640, Kakaovorräte 34 244, Kautschuk- do. 7055, Kronlandkto 15 086. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit. 46 685, Gewinn 87 440. Sa. M. 3 134 125. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Verwalt. in Berlin 28 795, Vergüt. an A.-R. 5000, Kursverlust 11 102, Talonsteuer-Res. 21 000, Betriebskosten 233 504, Abschreib. 28 567, Gewinn 87 440 (davon Div. 60 000, Vortrag 27 440). – Kredit: Zs. 25 733, Erlös aus: Kakao 165 616, Kautschuk 27 837, Feldfrüchten 29 470, Saatgut 2100, Palmkernen 4622, Holz 3735, Verkaufs- ladenmiete 2733, Selterwasser 359, Vieh 1145, unverkaufte Kautschukvorräte 7055, Übertrag auf Pflanzungsanlagekto 262 071 abzügl. 117 071 Kosten für Instandhalt. des ertragbringenden Landes bleibt 145 000. Sa. M. 415 410. Dividenden: Für 1906–1912 wurden Bau-Zs. gezahlt. Div. 1913: 2 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Rich. Hindorf, Stellv. Friedr. Wandres, Berlin; Pflanzungs- Dir, G. Summerman, Kamerun. Prokuristen: W. Linberger, O0. Zimmermann, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dr. Otto Warburg, Stellv. Geh. Komm.-Rat Alex. Lucas, BE Carl Birgfeld, Hamburg; Konsul Wolfgang Gaedertz, Lübeck; Landeshauptm. a. D. Dr. C. W. Schmidt, Charlottenburg; G. C. J. Tönnies, vor Garding; Rittergutsbes. u. Hauptmann d. R. Quehl, Dominium Gustau; Oberst z. D. Freih. von Salmuth, Karlsruhe; Rittergutsbesitzer W. Eggert, Liebenthal) Jahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Bank-Kto: Deutsche Bank Depositenkasse C. Ostafrikanische Pflanzungs-Akt.-Ges. in Berlin, W. 9, Flottwellstr. 3. Gegründet: 8 3. 1908; eingetr. 7./5. 1908. Gründer s. Jahrg. 1913/14. Zweck: Betrieb von Plantagenwirtschaft, insbesondere der Hanf- und Kautschukkultur in Deutsch-Ostafrika. Als Zwischenkultur in den Sisal- u. Kautschukpflanzungen soll auch Baumwolle angebaut werden. Die Grösse des gesamten Landbesitzes, einschl. der Pacht- ländereien beträgt 3471 ha. Die Pflanzung liegt in West-Usambara unweit der Station Von ge- Makuyuni der Eisenbahn Tanga-Mombo, 114 km von dem Hafen Tanga entfernt.