2330 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 5 % Div., vom übrigen Reingewinn 10 % Tant. an A.-R., 45 % zum Spez.-R.-F. bis derselbe M. 1000 000 erreicht hat, von dem danach ver- pleibenden Betrage erhalten die Aktionäre, wenn u. solange die Ges, mit hypothek. sicher- gestellten Anleihen belastet ist, eine Super-Div. von bis zu 1 % des A.-K. Der Rest wird üabzügl. eines angemessenen, in Vortrag zu bringenden Betrages einem Anleihe-Amort.-F. solange überwiesen, bis derselbe die Höhe des ungetilgten Betrages der Anleihe, zuzüglich Rückzahlungszuschlag, erreicht hat. Ist letzteres der Fall, so fällt der ganze hier erörterte Überschuss als Super-Div. an die Aktionäre, abzügl. eines angemess. in Vortrag zu bringenden Betrages. Der Amort.-F. selbst darf nach Rückzahlung der Anleihe nur zu Abschreib. Ver- wendung finden. Die dem R.-F. zu überweisenden Beträge sind in sicheren Effekten zu belegen u. als gesonderte Fonds zu verwalten. Die Tant. des A.-R. (s. oben) muss mind. M. 1000 pro Mitglied, M. 1500 für den Vorsitzenden betragen. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundeigentum 2 484 047, Fabrik Sausal 287 528, Fabrik Casa Grande 2, Gebäude u. Arb.-Wohn. 773 822, Feldbahnen u. rollendes Material 1.129 951, landwirtschaftl. Masch. etc. 287 712, Neubau-Kto 3 562 843, Vorräte, Rohrbestand auf den Feldern, Betriebsmaterial etc. 7 392 722, Kassa, Debit., Effekten etc. 1 193 247. – Passiva: A.-K. 7 000 000, Anleihe 3 000 000, üÜbernahme-R.-F. 851 577, R.-F. 80 634, Spez.- K.-F. 61 330, Kredit. 6 054 026, Vortrag 55 308. Sa. M. 17 102 877 Gewinn. u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 444 429, 180 000, Saläre, Tant, Unk., Zs., Abschreib. auf Effekten 326 558, Reingewinn 55 308. – Kredit: Vortrag 24 922, Bruttogewinn 981 373. Sa. M. 1 006 296. Dividenden 1909–1913: 5½, 5, 5, 5, 0 %. Direktion: Sigm. Gildemeister, Enrique Gildemeister, Stellv. A. Schnelle. Aufsichtsrat: Vors. Senator Matth. Gildemeister, Stellv. Rechtsanw. Dr. jur. A. H. Max Gildemeister, Bankier Henry Lamotte, Bremen; Dr. med. E. Delaunay, Paris; Oskar Rohte, Jul. Kulenkampff. Prokuristen: G. Seggel, H. Riechers. Zahlstellen: Bremen u. Lima: Ges.-Kassen; Bremen: Deutsche Bank. Deutsche Südseephosphat-Aktiengesellschaft in Bremen. Gegründet: 20./5. 1908; eingetr. 11./7. 1908. Gründer, welche sämtl. Aktien übernommen haben: Nordd. Lloyd, Deutsche Nationalbank, Bremen; Fellus-Akt. Ges. für Berg- u. Hütten. Industrie, Frankf. a. M.; Wm. H. Müller & Co., Rotterdam. Zweck: Die Ausbeutung von Lagerstätten nutzbarer Mineralien, besonders von Phosphat- lagerstätten im deutschen Südseegebiet, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Pro- dnkte sowie der Betrieb aller damit in Zusammenhang stehenden Geschäfte. Das Unternehmen beabsichtigt, auf Grund einer vom Reichskanzler erteilten 35jährigen Sonderberechtigung, die Phosphatlager auf der Insel Angaur (Palau-Inseln) abzubauen. Umfang u. Gehalt dieses Vorkommens sind durch eine vom Deutschen Südseephosphat-Syndikat ausgesandte Expedition ermittelt worden. Die aus sachverständigen Personen bestehende Expedition ist dabei zu sehr günst. Resultaten gelangt, und zwar sollen rund 2 500 000 t Phosphat, durch Tagebau zu gewinnen, mit einem Durchschnitt von über 80 % Tricalcium-Phosphat festgestellt worden sein. Die Deutsche Nationalbank in Bremen, als Führerin eines Konsort., brachte in die Ges. die ihr erteilte Sonderberechtigung auf Abbau von Phosphaten auf den deutschen Südseeinseln Angaur u. Pililju ein, wogegen sie die Serie A der Aktien (M. 500 000) erhielt, welche damit als voll eingezahlt gelten. An den Ergebnissen der Ges. ist der Fiskus des Deutschen Reichs stark interessiert. Abgesehen von einer fixen Tonnengebühr erhält der- selbe nach 8 % Div. 40 % während der ersten 25 Geschäftsjahre nach Aufnahme des Betriebes, 50 % während des 26.–30. Geschäftsjahres u. 60 % während des 31.–35. Geschäftsjahres- Auch bei Auflös. der Ges. oder beim Erlöschen der Berechtigung steht dem Fiskus ein Anteil am Liquid.-Erlös zu. Anfang 1913 erhielt die Ges. auch die Abbauberechtigung für die Insel Feis. Nachdem die für die Eröffnung des Grubenbetriebes auf Angaur erforderlichen Anlagen u. Einrichtungen Anfang 1909 eingetroffen u. im Laufe des J. 1909 installiert waren, konnte im Sept. 1909 mit der Verschiffung begonnen werden; die erste Schiffsladung mit hochhaltigem Phosphat (80–85 % phosphorsaurer Kalk) traf im Dez. 1909 in Europa ein. Im ganzen konnten 1909 8500 t, 1910 40 000 t, 1911 ca. 45 000 t, 1912 ca. 60 000 t, 1913 ca. 900 000 t Phosphat ausgeführt werden; 1911–1913 wurde mit den Ver- schiffungen in verstärktem Masse fortgefahren. 1910 gelang es die Unterbilanz aus 1999 M. 201 407 auf M. 195 725 zu reduzieren u. 1911 ganz zu tilgen. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000 in Serien A– à 500 Stück. Die A– sind voll, die Serien 6– mit 25 % eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige a. o. Abschreib. u. Rückstell., 4 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R., weitere 4 % Div., Anteil des Fiskus (siehe oben), Rest an Aktionäre. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Rückständ. 75 % auf Aktien-Serie G. H. J. 1 125 000, Gerechtsame 640 000, Anlagen auf Angaur 2 187 084, Vorräte do. (Phosphat, Proviant, Kohlen etc.) 316 832, Material., Waren nach Angaur unterwegs 55 826, Bureau-Einricht. Bremen 1, vorausbez. Versich. 4165, Wertp. 20 180, Bankguth. u. Debit. 1 603 404, Kassa 1090. – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 50 028 (Rückl. 34 402), Ern.-F. 60 000 (Rückl. 30 000), Kredit. 556 153, Rückstell. für noch zu verrechnende Zölle u. Verschiedenes 59 931, Talonsteuer-Res.