26 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Revisions- u. Treuhand-Abteil. der Ges. ging an die Preussische Treuhand- u. Revisions-A.-G. in Berlin u. Cöln über, die in Frankf. a. M. eine Niederlassung errichtete. Sie übernahm die gesamte Organisation mit Personal der Mitteldeutschen Treuhand-Ges., deren seitheriger Direktor, Herm. Faber, dem Vorstand der Preussischen Treuhand- u. Revisions-A.-G. beitrat u. die Niederlassung in Frankf. a. M. leitet. Die letztere Ges. wurde im Juni 1913 von mehreren Cölner Persönlichkeiten mit dem Hauptsitz in Berlin errichtet. Die G.-V. der Mitteldeutschen Treuhand-A.-G. v. 29./11. 1913 beschloss demzufolge die Liquidation der Ges. u. die Vereinigung mit der Preussischen Treuhand- u. Revisions-A.-G. in Berlin u. Cöln. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, diese zuerst mit 50 %, seit 1909 voll eingezahlt, dann erhöht lt. G.-V. v. 26./2. 1909 um M. 1 000 000, begeben zu 105 %: hiervon nur 25 % eingezahlt, zus. also M. 750 000 eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Guth. an Aktionäre 750 000, Kassa u. Bankguth. 12 162, Wechsel 24 406, Debit. 700 680, Effekten 97 400, Konsortialkto 45 000, Mobil. u. Utensil. 9626, Verlust 327 000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 20 009, Kredit. 139 312, Spez.-R.-F. 306 953. Sa. M. 1 966 275. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 159 958, Mehrdotierung des Spez.-R.-F. 283 273, Abschreib. 13 551. – Kredit: Vortrag 24 000, Geschäftserträgnis u. Zs. 105 783, Verlust 327 000. Sa. M. 456 783. Dividenden 1908–1912: 6, 6, 6, 0, 0 %. Liquidator: Herm. Faber. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Isidor Rosenfeld, Dir. Wilh. Meuthen, Mannheim; Rechtsanw. Dr. Weber, Bingen. Reichsgenossenschaftsbank Akt.- Ges. in Frankfurt a. M. (In Liquidation seit 9./11. 1914.) Gegründet: 8./7. 1907 als Rechtsnacbfolgerin der Landwirtschaftl. Reichsgenossenschafts- bank eingetr. Genossenschaft mit beschränkter Hapftpflicht unter Übernahme sämtl. Aktiven u. Passiven dieser aufgelösten Genossenschaft mit Wirkung ab 1./7. 1907; eingetr. 12./7. 1907. Der Hauptsitz wurde 1911 von Darmstadt nach Frankf. a. M. verlegt. Gründer: Reichsverband der deutschen landwirtschaftl. Genossenschaften, eingetragener Verein, Darmstadt etc. (siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handb.). Die Ges. bezweckte den Betrieb eines Grosshandelsgeschäfts zum Zwecke des Ein- und Verkaufs von Verbrauchsstoffen und Gegenständen des land- wirtschaftl. Betriebs, des Ein- und Verkaufs landwirtschaftl. Erzeugnisse; Betrieb von Bank-, Kredit- und Kommissionsgeschäften; Unterhaltung einer Abrechnungsstelle für den Reichs- verband der deutschen landwirtschaftl. Genossenschaften, seiner Glieder und Einrichtungen, insbesondere für die Mitglieder der Scheck- und Inkassovereinigung. Nach Mitteil. von Mitte 1912 verzichtete das Institut auf den Plan, sich zur Centralbank des deutschen Genossenschaftswesens zu entwickeln, es beschränkte sich seitdem darauf, die vorhandenen grossen Engagements zu liquidieren. Die Auflös. der Bank erfolgte dann lt. G.-V. v. 9./11. 1914. Die Landwirtschaftl. Genossenschaftsbank in Darmstadt, die Haupt- gläubigerin der Reichsgenossenschaftsbank, bezw. die Hypoth.-Gläubiger der Landw. Ge- hossenschaftsbank, übernahmen die noch vorhandenen Aktiva der Reichsgenossenschaftsbank. darunter die Kuxe der Gew. Kurköln, nachdem die übrigen Gläubiger der Reichsgenossen- schaftsbank zu Gunsten genannter Bank in Darmstadt auf ihre Forderung verzichtet hatten. Kapital: M. 1 000 000 in 5000 abgest. Nam.-Aktien à M. 200. Urspr. M. 2 000 000, begeben zu pari. Die a. o. G.-V. v. 27./11. 1907 beschloss Erhöh. um M. 3 000 000 zu pari (also auf M. 3 000 000). Hiervon befanden sich Ende Juni 1912 M. 1 593 000 im Besitz der Ges. Infolge ihrer Beteilig. bei der Landw. Creditbank, jetzt Landw. Hypoth.-Bank in Frankf. a. M. war die Ges. gezwungen, sich einer durchgreifenden Rekonstruktion zu unterziehen. Die G.-V. v. 29./3. 1913 beschloss deshalb Herabsetz. des A.-K. von M. 5 000 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung der Aktien 5:1 in der Weise, dass jede Aktie à M. 1000 auf M. 200 herabgesetzt u. dem- entsprechend abgestempelt wurde. Die freigewordenen M. 4 000 000 wurden zur Deckung des Verlustvortrages Ende Juni 1912 M. 1999 125, sowie weiterer Bilanzverluste u. zu Rückstell. verwendet. Nach der Bilanz v. 30./6. 1913 resultierte nach M. 539 252 weiteren Abschreib. u. nach M. 625 403 Rücklagen ein neuer Verlust von M. 1 095 749, der 1914 auf M. 1 000 000 zurückgegangen war. Das A.-K. ist verloren. Geschäftsj.: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Avale: Rückbürgschaft für die unter Passiva auf- geführte Bürgschaftsverpflicht. 1 060 000, Verlust 1 000 000. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Avale: Bürgschaft für eine zum 1./2. 1916 kündbare erststellige Hypoth. über M. 1 060 000 (Rest von M. 1 200 000) auf Frankf. a. M., Gartenstrasse 1 060 000. Sa. M. 2 060 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1912/13 1 095 749, Zs. 286 464, Gehälter, Miete, Bureaukosten etc. 54 929, Gerichts- u. Anwaltskosten, Stempel etc. 11 790, Häuserverwalt.-Gebühren 2427. – Kredit: R.-F. 75 285, Genossenschafts-F. 20 015, Betriebs- rücklage-Kto 449, Gewinn auf die im Laufe des Geschäftsjahres veräusserten Wertp. und Beteilig. 41 198, bei einer Forderung erzielter Nachlass 28 798, bei Ablös. von Hypoth. er- zieltes Damno 6466, Eingänge auf abgeschrieb, Forder. 5346, Provis. 3959, Übertrag vom Rückstell.-Kto 269 842, Verlust 1 000 000. Sa. M. 1 451 359.