144 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Dir. a. D. Jos. Hoeter, Berlin; Mühlenbes. Wilh. Becker, Sickte; Rentier Friedr. Curland, Apelnstedt; Baurat Carl Plock, Berlin; Reg.-Rat a. D. Paul Meyer, Charlottenburg. Zahlstellen: Für Div. wie oben bei Anleihe. Butzbach-Licher Eisenbahn Akt.-Ges. in Butzbach. Gegründet: 14./4. 1902; eingetr. 29./5. 1902, Gründer: 8 interessierte Gemeinden, Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin, der hessische Staat. Betriebseröffn. Butzbach-Lich am 28./3. 1904. Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahn u. Kleinbahnen; zunächst von Butzbach nach Lich, Betriebseröffnung 28./3. 1904. Am 1./5. 1909 wurde der Betrieb der Teilstrecke von Griedel bis Rockenberg, am 15./7. 1909 der Teilstrecke Lich-Queckborn, am 1./8. 1909 aut der Teilstrecke Queckborn- Grünberg, am 2./4. 1910 die Strecke Rockenberg- Bad Nauheim, am 13./5. 1910 die Teilstrecke Butzbach-Ost bis Ebersgöns, am 1./6. 1910 die Fortsetzung bis Oberkleen (7.9 Km) aufgenommen; Betriebslänge nunmehr zus. 56.44 Km. Der Ausbau sämtl. Strecken wurde 1911/12 vollendet. Bau u. Betrieb durch die Firma Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin. Kapital: M. 1 756 000 in 1756 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 550 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1903 um M. 201 000, begeben zu pari an Lenz & Co. G. m. b. H., nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./10. 1907 um M. 1 015 000 u. lt. G.-V. v. 7./10. 1910 um M. 101 000 (auf M. 1 867 000); eingez. am 31./3. 1912 zus. M. 1 810 500. Grossherz. Hessischer Staatszuschuss zus. M. 1 305 114. Die G.-V. v. 21./11. 1913 beschloss zur teilweisen Beseitig. der Unterbilanz Herabsetzung des A.-K. um M. 111 000, also auf M. 1 756 000. Anleihen: I. M. 550 000 in 2¾ % (bis 1913 4 %) Oblig. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 26./2. 1903. Tilg. seit 1./4. 1909 mit % der urspr. Gesamtsumme, ab 1/4. 1919 mit 1 %, ab 1./4. 1929 mit 1½ %; Verlos. im Jan. auf 1./4. In Umlauf ult. März 1914 M. 542 000. II. M. 490 000 in 2 % (bis 1913 3 %) Schuldverschreib. à M. 1000 auf den Inhaber, Ht. minist. Genehm. v. 7./9. 1908 (Teilbetrag der am 19./10. 1907 beschlossenen Emiss., aus- gegeben zum Bau der Nebenbahn von Grünberg nach Lich). Zs. 1./4. u. 1./10. Die Schuld- verschreib. sind nach Ablauf des 5. vollen Betriebsjahres, u. zwar von diesem Zeitpunkt ab für die Dauer von 10 Jahren mit ½ %, für weitere 25 Jahre mit 1 % u. für weitere 10 Jahre mit 1½ % unter Zuwachs der ersparten Zinsen planmässig zu tilgen. III. M. 347 000 u. M. 175 000 in 2¾ % (bis 1913 3 %) Teilschuldverschreib. auf den Inhaber, Stücke à M. 1000, lt. Genehm. des Grossh. Hess. Staatsministeriums v. 20./11. 1909. Zs. 1./4. u. 1./10. Kündig. ab 1./4. 1915 zulässig. Von diesem Zeitpunkt ab ist das Anlehen mit mindestens % der urspr. Gesamtsumme, vom 1./4. 1925 ab mit 1 % u. vom 1./4. 1950 ab mit 1½ % dieser Summe unter Zuwachs der ersparten Zs. planmässig zu tilgen. Auf- genommen 1910 zur Beschaffung der Mittel zum Bau der Nebenbahn von Griedel nach Bad Nauheim u. einer Nebenbahn von Butzbach nach der Landesgrenze (Ebersgöns-Oberkleen). Sanierung: Am 31./3. 1912 war der Verlust bei Aufstellung der Bilanz für das Ge- schäftsjahr 1911/12 auf M. 211 976 angewachsen, so dass sich die Verwalt. der Ges. genötigt sah, eine Sanierung der Ges. vorzunehmen. Unter Vermittelung des Grossherzoglichen Ministeriums wurde mit den von der Bahn berührten Gemeinden als Inhabern der Oblig. u. mit der Firma Lenz & Co. in Berlin ein Vertrag abgeschlossen, durch welchen der Zinsfuss der Oblig. dauernd auf 2¾ % herabgesetzt ist, während von dem Akt.-Kap. 111 Aktien zu M. 1000 = M. 111 000 vernichtet wurden (siehe A.-K.). In den nächsten 5 Jahren findet keine Auslos. von Schuldverschreib. statt. In den dann folg. 5 Jahren werden ½ % u. von 1926 an 2½ % jährlich getilgt, sodass nach 45–50 Jahren die Schuldverschreib. ausgelost sind. Ferner hat sich die Firma Lenz & Co. verpflichtet, von ihrer Forderung an die Akt.-Ges. den Teilbetrag von M. 100 976 zu erlassen u. für den Restbetrag der Forderung die Zs. auf 2 % herabzusetzen, auch auf die vertraglich vereinbarte Pauschalentschädigung von M. 6000 p. a. für die Betriebsführung bis auf weiteres zu verzichten. Ausserdem über- nimmt sie den Inhabern der Schuldverschreib. gegenüber selbstschuldnerische Bürgschaft für die Zahlung der Zs.- u. Tilg.-Beträge. Die Ges. zahlt in den Gemeinden, in denen sie zur Steuer herangezogen werden kann, nur 50 % der sonst üblichen Abgaben. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Eisenbahn Butzbach-Lich 1 676 136, Grunderwerbs. Kto 11 629, Eisenbahn Grünberg-Lich 1 473 715, do. Griedel-Bad Nauheim 989 562, do. Butz- bach-Landesgrenze (Ebersgöns) 581 720, do. Ebersgöns-Oberkleen 221 000, Kassa 82, Anlage des Ern.-F. 19 197, do. Spez.-R.-F. 3619, Staatszuschuss-Restzahl.-Kto 3898, Debit. 2433, Ver- lust 25 975. – Passiva: A.-K. 1 756 000, Oblig. 1 554 000, Staatszuschuss 1 305 114, Ern.-F. 118 759, Spez.-R.-F. 31 509, Kredit. 243 587. Sa. M. 5 008 971. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 7617, Unk. 894, Zs. 6272, Oblig.-Zs. 42 388, zum Ern.-F. 11 272, zum Spez.-R.-F. 2953. – Kredit: Eisenbahn-Betriebs-Überschuss 45 422, Verlust 25 975. Sa. M. 71 398. Dividenden 1904/05–1913/14: Bisher 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.). Direktion: Geh. Bau-Rat Georg Mohr, Reg.-Baumeister a. D. Max Semke, Berlin, Reg.- Baumeister a. D. Eduard Rubach, Halle a. S. 1 Aufsichtsrat: (5) Vors. Altbürgermstr. Bernh. Küchel, Butzbach; Stellv. Okonomierat Karl Hoffmann, Hof-Güll; Bürgermeister Konrad Reuhl, Gambach; Dr. jur. Alfons Jaffé, Assessor Dr. Pundt, Berlin; Bürgermeister Dr. Kayser, Bad Nauheim; Med.-Rat Dr. Vogt, Butzbach.