160 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. u. Passiven erwerben. Nach der Konz.-Urkunde ist die Ges. verpflichtet, das Unternehmen gegen dieselbe Entschädigung, mind. aber gegen Zahlung des auf den Bau der Bahn ver- wendeten Anlagekapitals an den Staat oder an einen von der Staatsregier. bezeichneten Dritten abzutreten, wenn die Ges. es ablehnt, die nach dem Ermessen des Ministers bezw. der obersten Reichsbehörde gebotene Umänder. zu einer Vollbahn vorzunehmen. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen Eisenbahn von Königsberg nach Bad Cranz für Personen- u. Güterverkehr. Länge 28,3 km. Betriebseröffnung am 31./12. 1885. Gemäss G.-V.-B. v. 8./8. 1894 wurde ferner die vollspurige Nebenstrecke Cranz-Cranzbeek, 2,2 km, ausgebaut u. am 8./7. 1895 eröffnet. Die G.-V. v. 29./1. 1898 beschloss den Bau der voll- spurigen Nebenbahn Cranz-Neukuhren, 18,19 km frbfßa. des Gesamtbetriebes am 25./5. 1901, teilweise 15 km] schon am 20./12. 1900 eröffneth, sowie die Einführung des Vollbahnbetriebes während der Sommermonate auf der Hauptbahn (am 5./8. 1900 aufgenommen). Die G.-V. v. 25./9. 1912 beschloss die Ausdehnung des Unternehmens auf die Übernahme des Baues u. zeitweiligen Betriebes einer Kleinbahn von Grossraum nach Ellerkrug. Kapital: M. 2 000 000, u. zwar M. 1 442 000 in 2884 Aktien (Nr. 1–2884) à M. 500 u. M. 558 000 in 558 Aktien (Nr. 2885–3442) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 442 000; die G.-V. v. 25./2. 1899 beschloss Erhöhung um M. 558 000 in 558 Aktien à M. 1000, welche von der Deutschen Genoss.-Bank für M. 700 000, plus Aktienstempel übernommen wurden; von diesen neuen Aktien wurden M. 524 000 den Aktionären 6.–20./3. 1900 zu 130 % abzügl. 4 % Bau-Zs. vom Zahlungstage bis 31./3. 1900 angeboten, nicht bezogene Stücke zu 136 % ander- weitig begeben. Anleihen: M. 200 000 in 4 % Oblig. lt. G.-V. v. 25./2. 1899, Stücke à M. 1000. Zs.: 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 1./4. 1905 durch jährl. Ausl. von 1 % im Aug. (zuerst 1904 auf 1./4.). Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank. M. 200 000, aufgenommen 1905 bei der städt. Sparkasse zu Königsberg, zu 4 % u. tilgbar mit 1 % ab 1./4. 1907. M. 400 000 zu. 4 % lt. G.-V. v. 28./9. 1908. Tilg. ab 1./4. 1910 mit 1 % p. a. am 31. März 1914 von allen 3 Anleihen: M. 557 500. M. 400 000 sollen auf G.-V.-B. v. 25./9. 1912 zur Erweiterung u. Ergänzungen der anlagen aufgenommen werden (bis Sept. 1914 noch nicht erfolgt). Geschäftsjahr: 1./4. –1./3. Gen.-Vers.: Bis 30./9. in Berlin oder Königsberg. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Vorerst Dotation des Ern.-F., des Spez.-R.-F. (bis M. 30 000 erreicht) event. Abschreib., hierauf etwaige Tant. an Dir. u. Beamte, 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenze 10 %), event. Sonderrückl., Rest bis 4 % als Div. Bleibt alsdann noch ein Überschuss, 80 erhält von diesem der A.-R. noch bis 7½ % Tant., weiterer Überrest wieder Div. 0 Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Bahnanlage 3 109 369, Wertp. 461 136, Kaut. 25 312, Bankguth. 8808, Materialwert des Ern.-F. 9996, Materialwert des Betriebes 26 888, Betriebs- vorschüsse 65 275. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 557 500, getilgte do. 42 500, Vorschuss in der Bahnanlage 94 008, Ern.-F. 312 019, Spez.-R.-F. 31 479, Bilanz-R.-F. 201 410. Neben- Ern.-F. 26 865, Dispos. F. 21 234, Unterst.-F. 887, Kaut. der Beamten 25 312, unerhob. Div. 495, Renten-F. 201 467, Talonsteuer-Res. 9200, Gewinn 182 405. Sa. M. 3 706 785. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betr iebsausgabe 381 816, Kursverluste 190, z. Ern.-F. 35 987, Betriebsüberschuss 182 405. – Kredit: Vortrag 6470, Betriebseinnahme 570 221, Zs. 1982, Überweisung aus Ern.-F. 21 726. Sa. M. 600 399. Kurs Ende 1894–1914: 132.75, 140, 144, 151.50, 159.50, 160, 130.50, –, 111, 118, 128.10, 147, 157, 133, 118.75, 127.75, 132.30, 138. 50, 131, 130.50, % (am 23./7. 1914: 135. 50 0%). Aufgelegt 27./6. 1894 zu 30 % Notiert in Berlin. Dividenden 1889/9001913/14 5½, 5¾10,54 1658/0, 60, 6½, 6 /1o, 7, 8, 8, 8, 6¼0, 5, 4¼, 5½, 5 /10, 5910, 6½, 4¼, 6, 6½, 7, 7½, 7½, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kgl. Baurat H. Castner, Berlin; Baurat Max Bernstein, Königsberg. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Bankier Sigm. Weill, Berlin; Stadtrat Ludwig Leo, Königs- berg i. Pr.; Rechtsanw. Eugen Goldstein, Dr. jur. Walter Bercht, Bank-Dir. Wilh. Klee- mann, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Jarislowsky & Co. Lausitzer Eisenbahn-Gesellschaft in Sommerfeld, Reg.-Bezirk Frankfurt a. O. Gegründet: 21./3. 1896. Am 1./12. 1896 Rauscha-Freiwaldau, am 1./10. 1897 Teuplitz- Sommerfeld, am 15./6. 1898 Muskau-Teuplitz eröffnet; 1894 u. 1895 Hansdorf-Priebus erbaut. Konz. v. 29./4. 1896 u. 11./2. 1901 nach dem Gesetz v. 3./11. 1838. Zweck: Bau u. Betrieb der vollspurigen Nebenbahnen a) Muskau-Teuplitz-Sommerfeld (Länge 42,68 km) u. b) Rauscha-Freiwaldau (8,42 km). Die G.-V. v. 28./9. 1900 beschloss c) An- kauf der normalspurigen Nebeneisenbahn Hansdorf-Priebus (Länge 23 km) von der Lokal- bahn-A.-G. in München für M. 1 479 000 mit Wirkung ab 1./4. 1901. Alle drei Bahnen sind eingeleisig. Die Ges. besorgt seit 1898 den Fahrdienst für die Staatsbahnstrecke Weisswasser- Muskau (7,7 km). Gebaut wurde 1912/13 die Fortsetzung der Bahn Hansdorf-Priebus von Priebus nach Lichtenberg (7 km), eröffnet am 1./10. 1913; projektiert sind die Bahnen Frei- waldau nach Priebus und von Lichtenberg-Tschöpeln- Quolsdorf (32 km), welche die 3 Linien