174 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Güteranschlussgleis von Reinickendorf nach Schönholz (1.57 km),. Länge 60,6 km. Betriebs- eröffnung 21./5. bezw. 3./6. u. 16./7. 1901, sodass die durchschnittl. Betriebszeit 1901/02 rund 10 Mon. betrug; Betriebseröffn. auf dem Anschlussgleis 16./11. 1907. Der Betrieb der Bahn u. deren Unterhalt war bis 31./3. 1913 durch Vertrag dem Reg.-Baumeister a. D. August Steinfeld bezw. seit 1911 an dessen Rechtsnachfolger die Eisenbahnbau-Ges. Becker & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. Der Betriebsunternehm. erhielt für die Betriebsführung 33 % der Betriebseinnahmen, ferner für jedes geleistete Zugkilometer 50 Pf., sowie als Entschädig. für Bureaukosten jährl. M. 5000; jedoch im Ganzen nicht mehr als 64 % der jährl. Betriebseinnahmen. Die übrigen Einnahmen wurden halbjährl. an die Ges.-Kasse ab- geführt. Für die Dauer des obengenannten Betriebsvertrages, also bis Ende März 1913, hatte der Betriebsunternehmer für die Aktien Lit. A eine Div. von 4 % garantiert, ebenso für Aktien Lit. B 4 % für 1911/12 u. 1912/13. Seit 1./4. 1913 führt die Ges. den Betrieb selbst. Kapital: M. 3 730 000 in 2830 St.-Aktien Lit. A à M. 1000 und in 900 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Die Aktien A geniessen bis 4 % Vorz.-Div. (s. auch oben u. unten bei Gewinn- Verteilung). Der Kreis Niederbarnim hat im März 1913 in Gemeinschaft mit der Provinz Brandenburg die Mehrheit der Aktien Lit. A übernommen. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig., aufgenommen lt. G.-V. v. 22./6. 1908 u. minist. Genehm. v. 22./9. 1908, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1909 bis spät. 1947 mit 1 % des urspr. Anleihebetrages u. ersp. Zs. durch Auslos. im Dez. (erstmalig 1908) oder durch Rückkauf; ab 1./1. 1918 stärkere Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Noch in Umlauf am 31./3. 1914 M. 1 135 000. Der Erlös der Anleihe diente zur Erweiterung u. Verbesserung der Bahnanlagen sowie zur Vermehrung des rollenden Betriebsmaterials. Sicherheit: Eintrag dieser Bahnschuld in das Bahngrundbuch. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1908–1914: 100.60, 101.10, 101.60, 100.50, –, 94.50, – %. Eingeführt am 10./11. 1908 zum ersten Kurse von 100 %. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Aus dem Betriebsüberschuss zunächst eine durch Regulativ fest- gesetzte Rücklage in den Ern.-F. u. Spez.-R.-F., dann Tilg. u. Verzinsung der Anleihe u. dann von dem Reingewinn 5 % an Bilanz-R.-F., event. vertragsm. Tant. an Beamte; vorerst 4 % Div. auf St.-Aktien A, dann den St.-Aktien A etwaige Fehlbeträge aus früheren Jahren, hierauf 4 % den St.-Aktien B, Überrest gleichmässig an St.-Aktien A u. B. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Bahnanlage 5 925 867, Effekten des Ern.-F. 404 519, do. des Spez.-R.-F. 55 980, Kaut.-Depot 91 579, Disagio u. Begebungskosten der Teilschuld- verschreib. 34 050, Mobiliar 958, Debit. 257 387. – Passiva: A.-K. 3 730 000, Teilschuldver- schreib. 1 135 000, do. getilgte 65 000, do. Tilg.-Rest 677, Kto für Zuwendungen 402 766, Kaut. 91 579, Ern.-F. 432 357, Spez.-R.-F. 62 705, Disp.-F. 53 302, Rentenablös.-Kto 31 705, Bilanz-R.-F. 78 264 (Rückl. 6167), Oblig.-Zs. 405, Kredit. 568 708, Eisenbahnabgabe 2902, Div. an Lit. A 113 200, unerhob. Div. 680, Vortrag 1087. Sa. M. 6 770 343. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 498 112, z. Ern.-F. 53 313, z. Spez.- R.-F. 5523, Tilg. u. Verzins. der Teilschuldverschreib. 66 000, Abschreib. auf Disagio u. Begebungskosten 420, Zs. auf Baugelder 19 133, Talonsteuer-Res. 3730, Abschreib. auf Mobil. 169, Betriebsüberschuss 123 358. Sa. M. 769 759. – Kredit: Betriebseinnahmen M. 769759. Kurs Ende 1903–1914: St.-Aktien A: 93.30, 93, 95.75, 95.75, 91, 94.75, 95.80, 93, 91.40, 87, 79.50, 79.80* %. Eingeführt in Berlin durch die Zahlst.; erster Kurs 26./11. 1903: 9050 % Die St.-Aktien B sind nicht eingeführt. Dividenden 1901/02–1913/14: Aktien Lit. A: 3½, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4 %; Aktien Lit. B: 0, 0, 0, 0, 0, 1½, 1½, 0, 1½, 1, 4, 4, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Die Aktionäre der Aktien Lit. A haben auf das fehlende, ihnen für 1901/02 noch zustehende ½ % Div. ver- zichtet, u. sich zur Schadloshalt. wegen etwaiger Ansprüche der Ges. gegenüber hinsichtlich dieses ½ % verpflichtet. Auf die Div. der Aktien Lit. A für 1901/02 hat der Betriebs- unternehmer einen Zuschuss von M. 22 224.64 geleistet. Direktion: Gen.-Major a. D. Edm. Grieben, Kgl. Baurat Clemens Mirau. Oberster Betriebsleiter: Kgl. Baurat Mirau; Stellv. Reg.-Baumeister Matthes. Aufsichtsrat: (8–10) Vors. Landessyndikus Carl Gerhardt, Berlin; Stellv. Bürgermeister Wilh. Kuhr, B.-Pankow; Rechtsanw. Otto Stomps, Rechn.-Rat Herm. Hallich, Reg.-Bau- meister a. D. Manke, Berlin; Fabrikbes. Bernh. Gottschalk, Schildow; Bürgermeister Dr. Franz Albert, Liebenwalde; Landesbaurat Geh. Baurat Otto Techow, B.-Steglitz. Zahlstelle: Berlin: Kreiskommunalkasse des Kreises Niederbarnim. Rinteln-Stadthagener Eisenbahn-Gesellschaft in Rinteln, Reg.-Bez. Cassel. Gegründet: 16./7. 1898; eingetr. 22./3. 1899. Preuss. Konz. v. 28./11. 1898 auf Grund des Gesetzes v. 3./11. 1838. Ein Erwerbsrecht des Staates Schaumburg-Lippe besteht nicht. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen, eingleisigen Nebenbahn von Rinteln über Stein- bergen, Eilsen, Obernkirchen u. Osterholz nach Stadthagen unter Mitbenutzung u. Erwerb der als wesentlicher Bestandteil dieser Nebenbahn zu betreibenden früheren Grubenbahn zwischen