192 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Zweck: Bau u. Betrieb einer Kleinbahn von Aschersleben über Königsaue, Schadeleben, Cochstedt, Schneidlingen, Hakeborn, Croppenstedt, Heinburg, Gröningen u. Kloster Gröningen nach Nienhagen. Länge 46, 20 km, Spurweite 1,435 m. Der Betrieb wird nach der Bahnordnung für Nebenbahnen vom 5./7. 1892 von der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. in Berlin geführt. Kapital: M. 1 500 000 in 600 St.- und 900 St.-Prior.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1500 000 in 900 St.-Aktien und 600 St.-Prior.-Aktien. Die Bilanz per 31./3. 1904 wies einen Verlust von M. 841 923 aus. Die G.-V. v. 30./9. 1904 u. 23./3. 1905 beschlossen deshalb Sanierung der Ges. bezw. Tilgung der Unterbilanz; die G.-V. v. 23./3. 1905 beschloss auch die Um- wandlung von 300 St.-Aktien in St.-Prior.-Aktien. Näheres hierüber s. Jahrg. 1905/06 dieses Jahrbuches. Bei der Auflös. der Ges. werden die Prior.-Aktien zuerst befriedigt. Anleihen: I. M. 1 750 000 in einer erststellig. Bahnpfandschuld. Ungetilgt M. 1 736 726. II. M. 600 000 in einer Bahnpfandschuld zur II. Stelle, lt. G.-V. v. 6./8. 1912. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vorerst Dotierung des Ern.-F., des R.-F. (mind. 5 %), vertragsm. Tant. an Dir., dann an St.-Prior.-Aktien 4½ % Div., hierauf an St.-Aktien 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Rest gleichmässig an alle Aktienarten. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Bahneinheit 4 113 721, Amort.-Leihwagen 49 802, Hausgrundstück 20 000, Fonds-Verwalt. 33 501, Kaut.-Effekten 53 307, Material. 45 516, vor- ausbez. Versich. 7764, Kto neue Rechnung 90, Kassa 206. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Bahnpfandschuld 1 736 726, Bilanz-R.-F. 150 000, Ern.-F. 86 501, Avale 42 000, Dispos.-F. 236 644, Kredit. 472 132, Wagenbeschaff.-Kto 25 389, unerhob. Div. 200, Div. an Prior.-Aktien 45 000, do. an St.-Aktien 27 000, Tant. an A.-R. 433, Vortrag 1884. Sa. M. 4 323 912. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 4571, Zs., Provis. u. Kursverluste 80 820, z. Ern.-F. 17 362, Abschreib. auf Inventar, Werkzeuge u. Geräte 61, Gewinn 74 317. –— Kredit: Vortrag 5657, Betriebsüberschuss 171 476. Sa. M. 177 134. Dividenden: Bis 1903/04: 0 %; Prior.-Aktien 1904/05–1913/14: 4, 4½, 4½, 5¼, 4½, 5½, 33, 3, 5½, 5 %; St.-Aktien 1904/05–1913/14: 0, 4, 4, 4¾, 3, 5, 5, 0, 5, 4½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Baurat Carl Griebel, Berlin. Prokuristen: Ing. Wilh. Ruhl, Berlin; Dr. Ing. Erich Stephan, Südende; Reg.-Baumeister Erich Kabitz, Charlottenburg; Oberbuchhalter Rich. Gärtner, B.-Steglitz. Aufsichtsrat: (5–11) Vors. Gen.-Dir. Max Dräger, Schöneberg; Bank-Dir. Ferd. Zimmer- mann, Berlin; Dir. Dr. Ing. Hans Drewes, Dir. Rich. Grabbe, Wilmersdorf; Bürgermeister C. Fickert, Cochstedt; Friedr. Burwig, Westeregeln; Bürgermeister Otto Seidel, Croppenstedt; Bergrat Heinr. Zirkler, Aschersleben; Bürgermeister Wilh. Paul Conradi, Gröningen. Zahlstellen: Hildesheim: Hildesheimer Bank; Berlin: Nationalbank für Deutschland; Aschersleben: Fil. d. Magdeburger Bankvereins. Electrische Strassenbahn Bamberg Akt.-Ges. in Bamberg. Verwaltung in Berlin W. 35, Potsdamerstr. 28. Gegründet: 11./1. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Betrieb der von der Elektr.-Ges. Felix Singer & Co. erbauten elektr. Strassenbahn in Bamberg und den benachbarten Gemeinden zum Zwecke der Personen- u. Güterbeförder. Spurweite 1 m, Bahnlänge 8,19 km, Geleislänge 11,96 km. Oberirdische Stromzuleitung. Die Ges. besitzt eigene Kraftstation u. 15 Motorwagen. Linien: 1) Schwein- furterstrasse-Grüner Markt-Bahnhof; 2) Infanterie-Kaserne-Schönleinplatz-Friedhof; 3) Hain- strasse. Beförderte Personen 1908–1913: 865 064, 853 115, 892 261, 1 037 104, 1 024 667, 1 020 309; Einnahmen M. 85 165, 83 653, 87 412, 101 875, 101 219, 100 160. Betriebseröffnung am 1./11. 1897. Konzession ab 1./1. 1898 auf 50 Jahre für Bamberg u. die benachbarten Gemeinden für Personen- u. Güterbeförderung. Die Stadtgemeinde Bamberg kann die Anlage nach Ablauf von 20 Jahren zum Taxwerte ankaufen, hat jedoch mind. den Buchwert zu zahlen. Nach 50 Jahren geht die gesamte Bahnanlage kostenlos in den Besitz der Stadt über. Die Stadt Bamberg verzichtete 1905 bis 1./1. 1918 auf die Erhebung von Bruttoeinnahmen u. ermässigte für diese Zeit die Strassenbenützungsgebühren auf M. 500 Pro Jahr. Aus der Kraftstation soll Stromlieferung an einzelne in nächster Umgebung Bambergs gelegene Vororte erfolgen. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 100 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 19./12. 1906 um M. 200 000, indem von der Commerz- u. Disconto-Bank zu Berlin 200 Aktien zur Einzieh. unentgeltl. überlassen wurden; weiter verzichtete die Bank auf ihre Forderung an die Ges. von M. 87 828 u. bewilligte die Löschung der für sie eingetragenen Sicherungshypothek von M. 75 000. Der sich aus dieser Transaktion ergebende Buchgewinn diente zur Deckung des Verlustsaldos von M. 227 896 sowie zur Vornahme von ausserordentl. Abschreibungen u. Rückstellungen. Das A.-K. muss nach einem Amort.-Plane getilgt werden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni in Bamberg oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. * Gewinn-Verteilung: Dotation des Amort.-F., 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (mind. aber eine auf Handl.-Unk. zu verbuchende Summe von M. 3000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu Spez.-Rücklagen etc.