Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 251 Oberbetriebsleiter: Reg.- u. Baurat Eggers, Aschersleben. Betriebsleiter: Straube, Wettin. Aufsichtsrat: (5–7) V Landrat Dietr. von Krosigk, Halle a. S.; Ökonomierat G. Wesche, Raunitz; Landesrat Roscher, Reg.-Rat Dietze, Merseburg; Rechtsanwalt Stomps, Berlin; Dr. med. E. Seiffert, Wettin. Zahlstellen: Wettin: Ges.-Kasse; Halle a. S.: Landschaftl. Bank der Provinz Sachsen. Wehlau-Friedländer Kreisbahn-Akt.-Ges. in Tapiau. Gegründet: 21./3. 1898. Konz. 30./3. 1898 u. 24./11. 1909 auf 120 Jahre. Betriebseröffn. 9./4. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau u. Betrieb der Kleinbahnen a) von Tapiau nach der Königsberger Kreis- grenze bei Podewitten (19,81 km), b) von Tapiau nach Goldbach u. Klein-Scharlack (20,92 km), c) von Tapiau nach Friedland (21,56 km) in den Kreisen Wehlau u. Friedland. Bahnlänge insgesamt 62,29 km, Spurweite 0,75 m. Der Betrieb wird von Lenz & Co. G. m. b. H. bezw. der damit betrauten Ostdeutschen Eisenbahn-Ges. geführt. Zur Besserung der Vermögens- verhältnisse der Ges. u. zum Bau der Verlängerung der Strecke Tapiau-Scharlack bis zur Stadt Labiau u. Labiau-Deimehafen fand eine Erhöhung des A.-K. statt (siehe bei Kap.). Betriebseröffnung Scharlack-Labiau am 13./12. 1909. Kapital: Urspr. M. 1 860 000 in 1860 Aktien à M. 1000, u. zwar 442 (Anfang April 1914 noch 359) Aktien Lit. A u. 1418 (jetzt 1379) Aktien Lit. B. Die a. o. G.-V. v. 11./6. 1909 be- schloss das bisherige A.-K. in Höhe von M. 1 860 000 um M. 122 000, also auf M. 1 738 000, herabzusetzen durch Vernichtung von 122 St.-Aktien Lit. B, welche der Wehlau-Friedländer Kreisbahn-A.-G. zur Verfügung gestellt sind, um die durch Betriebsverluste und Nichtauf- füllung des Ern.-F. entstandene Unterbilanz (M. 152 983) teilweise zu beseitigen. Die G.-v v. 11./6. 1909 beschloss gleichzeitig die Erhöhung des A.-K. um M. 692 000 in 692 St.-Aktien. begeben zu pari, davon dienten M. 300 000 zur Sanierung u. M. 392 000 für die Verlängerung der Bahn bis zum Deimehafen in Labiau. Das A.-K. beträgt jetzt M. 2 430 000, zerfallend in 359 Aktien A u. 2071 Aktien B, davon Ende März 1914 M. 160 000 noeh nicht eingez. Weitere 7 Aktien A zum 1./4. 1914 ausgelost (siehe unten). Für 442 (jetzt noch 352 Stück) Aktien Lit. A wird auf die Dauer von 43 Jahren von der Betriebseröffnung ab eine jährl. Div. von 3½ % wie folgt, gewährleistet: 1) durch den Kreiskommunalverband des Kreises Wehlau für die Kleinbahn von Tapiau nach der Königs- berger Kreisgrenze für 177 Stück (jetzt noch 144); 2) durch den Gemeindeverband Tapiau- Goldbach-Kl.-Scharlack für die Kleinbahn von Tapiau über Goldbach nach Kl.-Scharlack für 128 Stück (jetzt noch 104):; 3) durch den Gemeindeverband Friedland-Tapiau für die Klein- bahn von Tapiau nach Friedland für 137 Stück (jetzt noch 111). Die Aktien Lit. A werden ausgelost (bisher 72 Stück) u. von den oben genannten Kreisverbänden zum Nennwert ein- gelöst. Dieselben werden in St.-Aktien Lit. B verwandelt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Aug.-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., vom Übrigen 10 % an die Ostd. Eisenbahn- Ges. für die Betriebsführung, alsdann 5 % zum Bilanz- R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 2 % zum Spez.-R.-F., sodann 3½ % Div. unter Berücksichtig. der unter Kapital erwähnten Garantien, vom Rest event. Tant. an Vorst., A.-R. u. Beamte, Überrest an beide Aktienarten gleich- mässig bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Baukto 1 860 000, Baubeendigungs- u. Erweiter.-Kto 34 793, Bau-Kto II (aus Sanierungskapital) 33 394, Baukto Scharlack- Labiau 232 342, do. Labiau-Deimehafen 265, Erweiter.-Bau-Kto II (Nonnenholz) 45 220, Ern.-F. der Brücken über Pregel u. Deime 14 909, Brückenbau-Res. 47 772, Ern.-F.-Effekten 87 937, Debit. 15 565, sonst. Debit. einschl. 160 000 noch nicht eingezahltes A.-K. 251 926, Verlust 348. – Passiva; A.K. Lit. A 359 000, do. B 2 071 000, Ern.-F. 119 755, Div. Hit. 12 565, Disp.-F. 12 155, Kredit. 50 000. Sa. M. 2 624 475. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 3227, z. Ern.-F. 11 224, Unk. 2886. – Kredit: Überschuss aus dem gewöhnlichen u. dem Nonnenholzbetriebe 14 840, Zs. 2148, Verlust 348. Sa. M. 17 338. Dividenden 1898/99–1913/14: Aktien Lit. B: Bisher 0 %; Aktien Lit. A: je 3½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Provinzialbaurat Walter Kühn, Königsberg. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Landrat Weber, Wehlau; Stellv. Reg.-Rat Dr. Sutor, Landes- hauptmann Rud. von Berg, Landesbaurat Stahl, Dir. Herm. Lucht, Reg.- u. Baurat Michaclis. Königsberg; Amtsrat R. Schrewe, Kleinhof; Bürgermeister Loehrke, Friedland O.-Pr.;: Landrat von Hippel, Labiau. Zahlstelle: Königsberg: Ostbank für Handel u. Gewerbe. Westfälische Kleinbahnen, Akt.-Ges. in Grüne bei Letmathe. Gegründet: 25./1. 1899. Sitz bis 1906 in Bochum, dann bis 1908 in Essen-Ruhr, seit 22./12. 1908 in Grüne bei Letmathe. Gründer s. Jahrg. 1900/01. Die landespolizeil. Genehm.- ebenso wie die Verträge mit den Strassenunterhalt. Pflichtig en, lauten sämtlich auf 50 Jahre.