Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 305 Zahlstellen: Für Div. u. Oblig.: Bochum, Dortmund, Differdingen u. Mülheim-Ruhr: Ges.-Kassen; ferner: Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank u. sämtl. Niederlass. dieser Banken, Nationalbank f. Deutschl., Cöln; A. Schaaffh. Bankver. u. bei dessen Niederlassungen; Elberfeld: Deutsche Bank; Essen a. d. R., Bochum u. Dort- mund: Essener Credit-Anstalt; Essen a. d. R., Mülheim (Ruhr) u. Duisburg: Rhein. Bank; Brüssel: Banque Internat. de Bruxelles, Banque de Bruxelles; Luxemburg: Internat. Bank in Luxemburg. Westfälische Stahlwerke Actien-Gesellschaft zu Bochum mit Zweigniederlassung in Eiserfeld unter der Firma „Marienhütte, „„ der Westfäl. Stahlwerke zu Bochumsé. Geszündet; 12./12. 1889; eingetr. 23./1. 1890. Zweck: Herstellung u. Bearbeitung von Stahl, Eisen u. and. Material. zu fertigen Handels- artikeln, sowie deren Vertrieb. 1890/91 Errichtung eines Stahlwerkes bei Bochum zunächst mit 2 Walzenstrassen. 1891/92 Anlage eines Hammerwerks, Bandagenwalzwerks und einer mechanischen Werkstätte zur Herstellung von Schmiedestücken, sowie Eisenbahnradsätzen, 1892/93 eines Fein- und Schnellwalzwerks, 1894/95 einer Fabrik feuerfester Steine, 1895/96 einer Stahlfacongiesserei und zweier Blockstrassen und 1897/98 einer Weichenfabrik, 1899/1900 einer neuen mechanischen Werkstätte, sowie einer neuen Radfabrik. Erzeugnisse: Schienen, Rillenschienen, Schwellen, Laschen. Radsätze, Unterlagsplatten, Radreifen, Flach- u. Winkelringe, Achsen für Eisenbahn- und Strassenbahnwagen, Weichen jeder Art, Trag- und Spiralfedern für Lokomotiven und Eisenbahnwagen, Federn für Automobile u. für andere Zwecke, Stab- und Faconeisen, Bandeisen, Schmiedestücke, geschmiedete oder ge- gossene Stahlwalzen, Stahlfaconguss für Maschinen- und Schiffsbau und Rohstahlhalb- fabrikate aller Art etc., hauptsächlich Artikel aus besserem basischen u. sauren Martinmaterial, Tiegelstahl, Nickelstahl, Chrom-Nickelstahl, Mangan- u. Siliciumstahl etc. zu höheren Verkaufs- preisen. Der Grundkomplex beträgt ca. 40 ha. Das Werk ist mit Station Bochum durceh Bahnanlagen verbunden und 1903 durch Bau einer Federnfabrik erweitert, dem sich 1904 Ein- richt. eines Radscheibenwalzwerks hinzugesellte. Mit Wirkung ab 1./1. 1900 wurde die Marienhütte in Eiserfeld b. Siegen mit einem Areal von etwa 6,5 ha erworben (s. Kapital), auf welcher jetzt 2 Hochöfen vorhanden sind, die jährl. zus. ca. 40 000 t Roheisen liefern, nachdem 1 Hochofen 1910 neuerbaut wurde; die Anlage ist mit dem Bahnhof Eiserfeld durch Anschluss- und mit 2 in der Nähe liegenden Eisensteingruben durch Seil- bahnen verbunden. Die Ges. gehört dem Roheisen-Syndikat nicht an, doch hat sie sich mit demselben verständigt. Die Bochumer Werksanlagen, die nicht mehr dem neuesten Stande der Technik ent- sprachen, wurden 1906/13 einem Neu- bezw. Umbau unterzogen. Die Neuanlagen umfassen: a) das Martinwerk mit 7 OÖfen von 25 resp. 50 t Ausbringen, Generatoren, Giesshalle, Schrott- lagerplatz mit Pressen zum Bündeln des Schrotts und Blocklagerplatz; sämtl. Abteil. mit maschin. Einrichtungen zum Beschicken u. Transport versehen; b) 1 Reversier-Walzenstrasse mit Vorblockgerüst zur Herstell. von Eisenbahnoberbaumaterial u. Formeisen, sowie den dazu gehörigen Öfen, Rollengängen, Warm- u. Kaltbetten, Adjustagen mit elektr. Transport- u. Verladekränen; c) 1 Feineisenwalzwerk mit elektr. Antrieb von inges. normal 2550 PS., bestehend aus 1 Trio-Vorblockstrasse, 1 Doppelduo-Fertigstrasse mit 2 kontinuierlichen Warmbetten und ausgedehnten Stabeisenlagern; d) 1 vollständig neues Netz von Hütten- bahngleisen für Normal- u. Schmalspur; e) div. Masch. u. Apparate, deren Anschaffung zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der alten Betriebe erforderlich waren. Soweit die für diese neuen Anlagen erforderl. Mittel nicht durch die am 14./7. 1905 beschlossene Kapitals- erhöhung gedeckt wurden, hat die Ges. sich einen hypothekar. einzutragenden Bankkredit bis M. 3 500 000 gesichert u. 1907 M. 2 500 000 Vorz.-Aktien ausgegeben, da die urspr. veran- schlagte Summe von M. 7 000 000 beträchtlich überschritten wurde. Mit Rücksicht auf die vorgenomm. Neubauten wurden auch im Geschäftsjahr 1904/05 grössere Abschreib. vorge- nommen, zu denen nicht nur der gesamte Jahresgewinn von M. 245 905 verwandt wurde, bondern auch M. 1 063 994 aus der gesetzl. Res. entnommen wurden; Abschreib. 1905/06 bis 1913/14: M. 575 453, 654 242, 834 086, 860 476, 986 561, 1 019 799, 1 136 624, 1 537 246, 1 188 297. Gesamtabschreib. seit 1889–1914 M. 15 486 199. Die Zu gänge auf die alten Anlagen betrugen 1905/06 u. 1906/07 M. 618 453 bezw. 1 421 942. Die neuen Anlagen erforderten bis Ende Juni 1908 M. 7 966 786, dann 1908/09 M. 1 010 975, 1909/10 M. 918 479, 1910/11 M. 853 881, 1911/12 M. 2 326 624, 1912/13 M. 1 738 246, 1913/14 M. 1 174 292. Das Geschäftsj. 1909/10 ergab einen Rohgewinn von M. 1 426 753 u. nach Abzug von M. 901 268 Gesamt-Unk. u. Grund- schuld-Zs. sowie M. 986 561 Abschreib. einen Verlust von M. 461 076, welcher aus dem Vortrag des Vorjahres gedeckt werden konnte. Der Gewinn des Geschäftsjahres 1910/11 betrug nur M. 6863. Hiervon sind M. 343 dem gesetzl. R.-F. überwiesen, während der Rest von M. 6520, sowie der Vortrag aus 1909/10 in Höhe von M. 88 922, zus. M. 95 442, auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Von dem im Geschäftsj. 1911/12 erzielten Gewinn von M. 47 844 sind M. 2392 dem R.-F. überwiesen u. der Rest von M. 45 452, sowie der Vortrag aus dem Vorjahre (M. 95 442) zus. M. 140 894, auf neue Rechnung vorgetragen worden. Reingewinn 1912/13 M. 766 915, verwendet mit M. 571 289 zu Rücklagen, M. 195 626 wurden vorgetragen. Auch der Reingewinn für 1913/14 M. 158 409 wurde vorgetragen. Die Beteilig. im Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1914/1915. II. 20