310 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Verleihungen für Spateisenstein, Zink-, Blei- u. Kupfererze. Die Fortsetzung des alten Stahl- berger Stockes ist noch nicht wiedergefunden worden, jedoch werden die hierauf bezügl. Untersuchungsarbeiten weitergeführt. Auf der zu Stahlberg gehörigen Schwabengrube ist ein schönes Spateisenmittel erschlossen worden. Die Hochofenanlage zu Creuzthal, bestehend aus 3 Hochöfen u. allen dazu nötigen Ausrüstungen, mit einer Eeistungsfähigkeit von 90 000 t Roheisen jährlich. Zur Herstell. von elektr. Kraft ist eine grössere elektr. Gaskraftzentrale angelegt worden, welche zu gleicher Zeit die Grube Stahlberg mit Kraft versorgt u. auch Kraft an das Elektrizitätswerk Siegerland liefert. Ausserdem gehören zur Hütte noch zwei grössere Schlackensteinfabriken, welche mit vier modernen Pressen ausgerüstet sind. Die Holzverkonlungsanlage zu Lohe wurde 1912/13 mit M. 83 187 Buchgewinn abgestossen. Eine Holzsägemühle mit Wasserkraft zu Dahlbruch. Ausser Stahlberg werden z. Z. 280 Be- amte u. Arb. beschäftigt. Die Creuzthaler Hochofenanlage hat sich 1902/03–1913/14 durch verschiedene Ankäufe etc., Bau eines 3. Hochofens (seit Anfang 1911 in Betrieb), Anlage einer elektr. Zentrale, zweier Schlackensteinfabriken, neuer Gas-Masch. u. sonst. Neubauten um M. 150 129, 34 312, 89 955, 56 338, 217 833, 1 056 003, 465 874, 637 501, 403 444, 8585, 28 550, 114 069 erhöht. Anteil an der Ausbeute der Grube Stahlberg für die Ges. 1902/03–1907/08 M. 32 550, 41 666, 15 000, 50 000, 83 333, 42 926, dagegen für 1908/09 M. 90 000 Zubusse infolge ausgeführter Neubauten; auch 1909/14 keine Ausbeute. Infolge des Zus. bruches des alten Roheisen-Syndikats u. der hierdurch geschaffenen traurigen Zustände auf dem Roheisenmarkte konnte die Ges. 1908/09 nur einen Hochofen betreiben. Nach Abschreib. von M. 78 135 ergab sich ein Verlust von M. 106 894, gedeckt aus dem R.-F. 1909/10 gestalteten sich die Ver- hältnisse noch ungünstiger, sodass die Bilanz mit einem Fehlbetrag von M. 299 511 abschloss, wovon M. 121 762 aus dem R.-F. Deckung fanden u. M. 177 749 vorgetragen wurden. 1910/11 erhöhte sich der Verlust nach M. 80 000 Abschreib. um M. 288 815 auf M. 466 564. Im J. 1911/12 resultierte ein weiterer Betriebsverlust von M. 166 049, hierzu noch M. 80 000 Abschreib., so dass sich der Gesamtverlust auf M. 712 614 erhöhte; derselbe konnte aus dem Gewinn 1912/13 auf M. 346 672 u. 1913/14 auf M. 163 028 reduziert werden. Seit 1./1. 1912 gehört die Ges. dem Essener Roheisen-Verbande mit einer Jahresduote von 80 000 t an. Die Ges. hat Ende 1912 ihre gesamten verfügbaren Roheisenvorräte mit wesentl. Gewinn abge- stossen. Durch diesen Verkauf flossen der Ges. grössere flüssige Mittel zu. Das Unternehmen arbeitete, nachdem die Verbandspreise für Roheisen eine Erhöhung erfahren haben, 1912/13 u. 1913/14 mit gutem Nutzen. Produktion: 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13 1913/14 Spateisenstein . . t 8 994 16 023 20 264 16 063 20 877 29 681 33 320 34 472 Blei- u. Kupfererze „ 354 234 300 316 219 157 124 107 Zink- u. Spatblende „ 3 098 2 626 2417 2 925 2 338 1 744 1995 1 587 Koksroheisen . . , 86 729 70 440 50 972 53 169 55 149 74 645 99 890 76 616 Holzkohleneisen . „ 913 = — — = e Kapital: M. 3 000 000 in 10 000 Aktien à M. 300. Urspr. M. 4 500 000 in 7500 Aktien à M. 600, erhöht im Nov. 1872 um M. 1 500 000 in 2500 Aktien à M. 600; reduziert lt. G.-V. v. 20./2. 1880 auf M. 3 000 000 durch Abstempelung der Aktien auf je M. 300. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. vom 29./10. 1908, rück- zahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des Bankhauses J. H. Stein in Cöln oder dessen Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./I. u. 1./7. Tilg. ab 1915 bis spät. 1944 It. Plan durch jährl. Auslos., im März (zuerst 1915) auf 1./7. (erstmals 1915); ab 1./7. 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist zulässig. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 2 200 000 auf den ganzen Bergwerks- u. Liegenschaftsbesitz nebst allem gegenwärtigen u. zukünftigen Zubehör, nämlich: auf 260 Kuxe des Bergwerks Stahlberg nebst Zubehörstücken, auf 128 Kuxe des Bergwerks Martinshardter Kronprinz Friedrich Wilhelm Erbstollen. Die Sicherungshypoth. ist an die erste Stelle eingetragen. Pfand- halter: J. H. Stein, Cöln. Aufgenommen zur Heimzahlung des Restes der 5 % Anleihe, zur Errichtung eines neuen Hochofens, Verbesserung der Anlagen u. Verstärkung d. Betriebs- mittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Cöln: J. H. Stein; Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gew. Kurs Ende 1909–1914: 100, 100, 97.50, 95.50, 96, 95.25* %. Aufgelegt am 11./1. 1909 M. 1 800 000 zum Umtausch gegen gekündigte 5 % Anleihe (s. oben), sowie zur Zeichnung zu 99.50 %; restliche M. 200 000 1909/10 begeben. Notiert in Cöln. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Je 1 seit 6 Wochen eingetr. Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., vom Rest 2 0% Tant. an A.-R. (Mindestbetrag zus. M. 7000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Kassa 6139, Effekten 165 916, Debit. 390 425, Wohn- gebäude 46 162, Bergwerk 563 070, Dahlbrucher Kto 15 318, Kreuztaler Hochofenanlage 3 525 458, Mobil. 500, Bestände an Material. u. Produkten 653 252, Verlust 163 027. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 2 000 000, do. Zs.-Kto 45 405, Kredit. 481 284, Delkr.-Kto 2582. Sa. M. 5 529 271. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 346 672, Verwalt.- u. Gesehäfts-Unk. 120 840, Anleihe-Zs. 90 000, Abschreib. 100 000. – Kredit: Verfall. Div. 364, Überschüsse 494 119, Verlust 163 027. Sa. M. 657 512. Kurs: Alte Aktien Ende 1886–99: 19.30, 24.40, 27.40, 45, 34.10, 19.50, 19.25, 18.25, 22, 28.90, 51.75, 55, 49, 69 %. Notiz seit 15./12. 1900 eingestellt. — Konvert. Aktien Ende 1886 bis 1914: 37.55, 50, 56.75, 93, 68.50, 37.50, 38.25, 36.50, 42, 59, 93.60, 97.20, 93, 109, 70, 70.75, 89, 99, 93.80, 119, 164.10, 122, 110.50, 123.50, 65.50, 74, 56, 47, 45* %. Notiert in Berlin, Cöln, Essen.