312 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Dillinger Hüttenwerke Act.-Ges. in Dillingen a. d. Saar. Zweck: Betrieb von Blechwalzwerken (von Rohstoffen an), Fabrikation von Blechen u. Platten jeder Art u. Form, von Eisen und Stahl, von den dünnsten Nummern bis zu den schwersten Panzerplatten. Die Ges. besitzt ausser ihrem Thomasstahlwerk in Dillingen vier Hochöfen mit einer tägl. Produktionsfähigkeit von je 250 t, in Redingen drei kleinere Hoch- öfen mit einer tägl. Produktionsfähigkeit von je 120 t Roheisen u. hat ferner eine Koksanl., 4 Konverter, 10 Martinöfen, 6 Kupolöfen, sowie Schienen-, Panzerplatten-, Grob- u. Fein- blechwalzwerke, Stabeisenwalzwerk, Weissblechfabrikat., Blechschweisserei u. Kümpelei in Betrieb. Die Anlagenwerte haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt u. sind auch 1909/10–1913/14 um M. 1 024 670, 1 333 655, 5 378 508, 2 288 749, 4 200 000 gestiegen; so wurde ein neues Walzwerk bezw. Grobwalzwerk, Universaleisenwalzwerk, eine Verzinkerei u, ein modernes Weissblechwalzwerk erbaut. Für weitere Vergröss. erteilte die G.-V. v. 7./10. 1914 Kreditbewillig. Ca. 6500 Arb. Beteilig. beim Stahlwerksverband 104 009 t. Kapital: M. 16 875 000 in 750 Aktien à M. 15 000 u. 750 Aktien à M. 7500. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./10. 1897 um M. 1 500 000 in 100 Aktien à M. 15 000, be- geben zu 160 % = M. 24 000 pro Stück. Die G.-V. v. 3./4. 1902 beschloss zu Neubauzwecken, Ankauf von Gruben- u. Hütten-Aktien weitere Erhöh. um M. 1 500 000 (auf M. 9 000 000) in 100 Aktien à M. 15 000; diese Erhöh. ist 1905 ganz durchgeführt. Nochmals erhöht behufs Neuanlagen lt. G.-V. v. 19./8. 1907 um M. 2 250 000 (auf M. 11 250 000) in 150 Aktien à M. 15 000, begeben zu 160 % = M. 24 000 pro Stück. Weitere Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 1./10. 1910 um M. 5 625 000 in 750 Aktien à M. 7500 zu pari: inzwischen durchgeführt worden. Anleihe: Die G.-V. v. 23./1. 1905 beschloss zur Beschaffung von Betriebsmitteln Ausgabe von 4 % Oblig. à M. 5000, 2000 u. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. ab 1909 durch Auslos. im März auf 1./7. Begeben wurden M. 7 446 000, davon in Umlauf Ende Juni 1914 M. 5 591 000. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Saarbrücken: G. F. Grohé- Henrich & Cie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Immobil. u. Grubenfelder 34 439 860, Inventar 14 561 608, Wechsel 39 398, Effekten 413 774, Kassa 361 068, Debit. 11 255 145. – Passiva: A.-K. 16 875 000, Oblig. 5 591 000, Amort.-F. 1 000 000, Schulden-Tilg.-F. 5 957 000, R.-F. 1 687 500, Dispos.-F. 800 000, Fonds für Wohlfahrtseinricht. 699 655, do. für Neubau Krankenhaus 19 016, ver- schied. Res. 11 619 703, Feuerversich.-F. 250 000, Garantie-F. für Panzerplattenliefer. 800 000, Tant., Grat. u. Dotationen 1 595 907, Kredit. 8 117 757, Gewinn 6 058 315. Sa. M. 61 070 856. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tant., Grat. u. Dotat. 1 595 907, Div. 3 206 250, Gewinn- vortrag 2 852 065. Sa. M. 7 654 223. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn nach Abzug der Abschreib. u. Rückl. M. 7 654 223. Dividenden 1890/91–1913/14: 6, 14, 16, 8, 4, 7, 12, 15, 23, 30, 18, 18, 17, 19, 14, 18, 19, 19, 18 9, 24, 29, 29, 19 % Direktion: Otto Weinlig. 3 Prokuristen: Dir. Hch. Metzger, Dir. Wilh. Schoenberg, Dir. Paul Siepmann, Otto Birckenauer, Gruben-Dir. Freitag. Verwaltungsrat: Vors. Exz. Gen.-Leutnant von Schubert, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Ed. Böcking, Cöln-Mülheim; Albrecht Korn, Saarbrücken; stellv. Mitgl. Gust. Böcking, Cöln- Mülheim; Freih. Dr. von Berckheim, Weinheim; Oberstleutnant z. D. Schmidt von Schwind, Eschberg; Dipl.-Ing. Ferd. Böcking, Aachen; Graf von Francken-Sierstorpff, Berlin; Freih. von Hammerstein, Abentheuer. Sächsische Gussstahlfabrik in Döhlen bei Dresden mit Filiale in Berggiesshübel. Gegründet: 7./7. 1862; eingetr. 28./12. 1867. Zweck: Erzeugung u. Verwert. von Eisen u. Stahl u. damit verwandter Artikel. — Die Ges. übernahm bei der Gründung die 1856 angelegte Fabrik von Nesselrode, Steudemann & Co., 1871 Erwerb des Gräfl. Einsiedel'schen Eisenwerkes zu Berggiesshübel für M. 345 000. Die dortigen Eisensteingruben befinden sich ausser Betrieb u. sind 1895 teilweise in anderen Besitz über- gegangen. Der Grundbesitz der Ges. in Döhlen-Berggiesshübel beträgt z. Z. ca. 397 200 qm. Fliervon entfallen auf die Abteil. Döhlen ca. 311 700 am, von denen ca. 54 100 qm bebaut sind u. auf die Abteil. Berggiesshübel ca. 85 500 qm, von denen ca. 4200 am bebaut sind. Das Werk besteht aus dem Martinwerk mit 6 Öfen von 15–35 t Inhalt, der Bessemerei mit 2 Konvertern von je 6000 kg Inhalt, den Tiegelschmelzöfen, dem Dampfhammerwerk mit einer 1250 t Schmiedepresse u. 16 Hämmern von 600–6000 kg Bärgewicht nebst Klein- schmiede, dem Walzwerk mit 5 Walzenstrassen, der Stahlfassongiesserei, der Federfabrik, der mechan. Werkstatt mit 28 schweren, 33 mittleren u. 10 kleineren Werkzeugmasch., der Blankzieherei, der Ziegelei mit einer Produktion von jährl. 3 750 000.–4 000 000 Stück u. der Eisengiesserei. 1914/15 Bau einer Geschossfabrik. Die hauptsächliche Produktion des Döhlener Werkes besteht aus Eisenbahnschienen u. sonstigem Oberbaumaterial, Gruben- schienen, Stahl in rohgewalzten oder blankgezogenen Stangen, Schmiedestücken, Stahl- fassonguss, Geschosse, Federn für Eisenbahnzwecke usw., während in dem Berggiesshübeler Werk Eisenguss hergestellt wird. In 5 Kesselhäusern mit 31 Kesseln u. einer Gesamt-