Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 347 Abbruch. Falls die Werke weitergeführt werden, repräsentieren die Gesamtanlagen, Vorräte usw. einen Wert von M. 3 949 152, demgegenüber stehen folg. Passiva: M. 54 890 bevor- rechtigter Forder., M. 2864 Verpflicht. auf Forder. von Verträgen, M. 1 162 165 Hypoth.- Schulden, M. 20 990 rückständ. Zs., M. 1 610 333 gewöhnliche Konkursforder., M. 150 000 Schadenersatzansprüche aus nicht erfüllten Verträgen, M. 167 969 Abstriche der lauf. An- stellungsverträge, zus. M. 3 175 033. Mithin bleibt ein Überschuss im Falle einer günstigen Verwertung von M. 774 118 vorhanden. Rechnet man davon die Kosten des Verfahrens u. für die Fortführung des Geschäftes ab, so bleiben etwa M. 500 000, die den Aktionären zufallen werden. Im anderen Falle kämen für die Gläubiger etwa 70 % heraus. Es seien in der Zwischenzeit einige Verkaufsofferten bei der Konkursverwaltung eingegangen. Die Verhandlungen werden fortgesetzt. Im allgemeinen seien die Aussichten für den Verkauf nicht ungünstig, doch sei es nötig, dass der Betrieb fortgeführt werde. Mittel für eine vorläufige Fortführung seien vorhanden. Anfang 1914 waren noch immer in Betrieb das Walz- werk u. die Beschlagteilefabrik, welche noch auf Monate hinaus zu lohnenden Preisen be- schäftigt sind. Das Stahlwerk ist dagegen schon längst stillgelegt, doch wird an die Wieder- inbetriebsetzung desselben gedacht. Es wird beabsichtigt event. eine neue Ges. zu gründen. Gegründet: 12./7. bzw. 26./7. bzw. 4./8. 1880 durch Ubernahme des Eisenwerkes Rothe Erde von der Firma Carl Ruetz & Co.; eingetr. 10./11. 1880. Zweck: Herstellung von Eisen u. dessen weitere Verarbeitung. Die Fabrikanlagen be- stehen aus 2 Abteilungen. die auf einem gemeinsamen Terrain beide in Dortmund gelegen sind. Abt. I ist ein Puddlings-, Stab- u. Formeisen-Walzwerk und dient zur Erzeugung von Stab- u. Formeisen, das sowohl in Schweisseisen als auch in Flusseisen hergestellt wird. Spezialität: Schweisseisen in den besseren Qualitäten. Anlagen: 4 Walzenzug- maschinen, 5 Dampfhämmer, 6 Dampfspeisepumpen, 6 Betriebsmaschinen mit zus. 2000 PS., 3 Walzenstrassen, 1 Luppenwalzstrasse, 12 Puddelöfen, 5 Schweissöfen, 1 elektr. Licht- anlage, 23 Dampfkessel etc. Abt. II enthält ein Dampfhammerwerk, eine grosse mech. Werkstätte sowie Presserei u. Schlosserei. Sie dient zur Herstellung von Schmiedestücken aller Art, insbesondere zur Herstellung von Lokomotiv- u. Eisenbahnwagenbeschlagteilen, als Zughaken, Sicherheitskupplungen, Schraubenkupplungen, Pufferstangen, Pufferkreuzen. Weichenzungendrehstühlen, Weichenböcken, Gleitstühlen, Zungenkloben etc. In ihr sin vorhanden: 5 Röhrendampfkessel, 1 Dampfmasch. u. 9 Elektromotore mit zus. 400 P8., 3 Schweiss- u. Glühöfen, 16 Dampfhämmer, 12 Fallhämmer etc. 1908/10 Errichtung eines eigenen Stahlwerkes mit 3 Öfen. Das Werk hat Bahnanschluss an die Berg.-Märk. Bahn. Ferner sind ein Bureaugebäude mit Beamtenwohnung u. 14 Arbeiterwohnhäuser vorhanden. Kapital: M. 1 602 000 in 1335 neu ausgefertigten Aktien à M. 1200. Urspr. M. 600 000. Über die Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1911/12 dieses Buches. Hypothek: M. 100 002 zu 3½ %, eingetragen auf die Arbeiter-Kolonie; Amort. jährl. bis 1955 mit ½ % und ¼ % Verwalt.-Kosten. Ungetilgt ult. Juni 1911 M. 99 112. Anleihe: M. 750 000 in 5 % Oblig. von 1908, rückzahlbar zu 102 %; aufgenommen zur Errichtung eines eigenen Stahlwerkes. Der Zs.-Dienst ist trotz der Konkurseröffnung weiter- geführt worden, auch wurden die am 3./3. 1913 ausgelosten 15 Stücke à M. 1000 ab 1./. 1913 eingelöst; ebenso 16 Stück ab 1./5. 1914. Zahlst.: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Carl Cahn; Dortmund u. Essen: Essener Credit-Anstalt u. deren übrige Niederlassungen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Kurs: Die Aktien von 1906 wurden im Dez. 1906 zugelassen. Erster Kurs 22./12. 1906; 120 %. Kurs Ende 1906–1914: 118.70, 101.50, 110.50, 135, 119, 55, 10.75, 7.75, 9 %. Notie in Berlin u. zwar ab 29./2. 1912 franko Zs. Dividenden 1892/93–1910/11: 0, 0, 0, 0, 10, 12, 12, 12, 0, 0, 0, 0, 0. 0, 12, 10, 7, 5, 0 %. Direktion: Wilh. Mänken. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Fritz Eltzbacher, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Willers, Essen; Dir. H. Stüting, Witten; Konsul J. L. Kruft, Essen; Clemens Hilgenberg, Essen. Allgemeine Tiefbohr- u. Schachtbau-Akt.-Ges., Düsseldorf, Hansahaus. Gegründet: 30./3. 1911; eingetragen 13./4. 1911. Gründer s. 1911/12, Die Ges. über- nahm das Vermögen der in Liquid. getretenen Allg. Schürfges. m. b. H. in Düsseldorf. Zweck: Schürfarbeiten, insbesondere Bohrungen jeder Art auf Erze, Kohlen. Kali, Petroleum u. dergleichen im In- u. Auslande, für eigene u. fremde Rechnung, Herstellung, Kauf, Verkauf u. Vermietung von Bohrmaschinen, geologische Begutachtungen, Einlegung von Mutungen, Erwerb von Bergwerkseigentum, Gründung von Bergwerks- u. anderen Ges. sowie Beteilig. an solchen, Abteufung von Schächten. Mitte 1914 waren 6 Schächte in Arbeit. In dem von der Ges. in Option genommenen Terrain bei Bestwina (Westgalizien) ist sie kohlenfündig geworden und hat gute Aufschlüsse gemacht. In 1913 resultierte in- folge von 2 schwierigen Schachtbauten nach M. 252 201 Abschreib. und nach Zahlung von M 127 572 Zs. ein Bilanzverlust von M. 331 955. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Masch. 201 390, Mobil. 1, Utensil. 111 770, Tiefbohr- geräte 298 046, Schachtbaugeräte 862 527, Aufwendungen bei den im Abteufen begriffenen