330 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 44 934, Unk. 19 552, Gewinn 40 816. – Kredit: Vortrag 3464, Zs. 5066, Betriebskto 96 772. Sa. M. 105 303. Dividenden 1892/93–1913/14: 0, 0, 2, 4, 5, 0, 4, 5, 10, 15, 8, 4, 3, 7, 12, 8, 4, 3, 0, 4, 12, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Hüttenverwalter C. Steffe. Aufsichtsrat: Vors. Ludw. Güthing, Stellv. Fr. Wilh. Daub I, Fr. Haas, Adolf Stein- seifer, Joh. Heinr. Daub, Eiserfeld. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Siegen: Siegener Bank für Handel u. Gewerbe. Hohenzollernhütte A.-G. in Emden. Gegründet: 27./6. 1906; eingetr. 9./7. 1906. Firma bis 27./3. 1908 mit dem Zusatz Roer, König & Co. Gründer s. Jahrgang 1906/07. Zweck: Bau u. Betrieb von Hochöfen u. solchen Betrieben, welche diesen nutzbar ge- macht werden können. Gebaut wurde zunächst ein Hochofen mit 180 t Tages- u. 63 000 t Jahres- produktion. Mit dieser Anlage wurde eine Giesserei verbunden, welche im Herbst 1907 in Betrieb kam. Der Hochofen wurde im Aug. 1909 angeblasen. Der Grund u. Boden war auf die Dauer von 99 Jahren in Erbbaurecht vom Staate übertragen (s. unten). In dem ersten Geschäftsjahre 1909 hat das Unternehmen sehr ungünstig gearbeitet, so dass dasselbe mit einem Gesamtverlust von M. 359 231 abschloss. Im April 1910 wurde der Hochofen der un- günstigen Marktverhältnisse wegen gedämpft, aber bereits im Mai 1910 mit Rücksicht auf die Neubildung des Roheisen-Syndikats wieder angeblasen. Kurz nach der Wieder- inbetriebsetzung des Ofens stellten sich so schwere u. anhaltende Störungen im Ofenbetriebe ein, dass anfangs Aug. 1910 der Hochofen ausgeblasen werden musste. Die Reparat. u. Verbesserung desselben wird ca. M. 800 000 erfordern (siehe bei Kap.) Kapital: M. 3 186 000 in 2685 Vorz.-Akt. und 501 St.-Akt. A.-K. urspr. M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Auf die Einzahl. sind für 1906 u. 1907 4 % Bau-Zs. vergütet. Zur Deckung des Kapitalbedarfes beschloss die G.-V. v. 17./5. 1909 33½ % = M. 334 Zuzahl. auf jede Aktie einzufordern (Frist 20./6. 1909), die dann Vorz.-Aktien werden. Ausserdem wurde die Ausgabe von bis M. 300 000 in 300 Vorz.-Aktien beschlossen, angeboten den alten Aktionären zu 104.50 % einschl. Reichsstempel, (Frist 20./6. 1909). Die Zuzahlung erfolgte auf 2499 Stück-Aktien, die hierdurch Vorz.-Aktien wurden, mit zus. M. 834 666, wovon M. 359 231 zur Deckung der Unterbilanz (Ende 1909 M. 359 231) dienten, restliche M. 475 434 wurden dem R.-F. zugeführt; ausserdem wurden 186 Stück neue Vorz.-Aktien gezeichnet. Das A.-K. beträgt jetzt also wie oben M. 3 186 000. Die Vorz.-Aktien erhalten vorweg 6 % Div. mit Nachzahl.-Anspruch. Der verbleibende Rest wird an beide Aktienkategorien gleich- mässig verteilt. Bei event. Liquidation der Ges. geniessen die Vorz.-Aktien Vorzugsrechte. Auch im J. 1911 blieb der Betrieb der Hütte eingestellt. Die vorhandenen Roheisen- vorräte wurden abgestossen, so dass auf Roheisen-Konto ein Bruttogewinn von M. 116 886 erzielt werden konnte. Es ist aber nicht gelungen, bei dem neuen Roheisenverband für die Ges. eine Beteiligung mit 2 Hochöfen zu erreichen. Infolgedessen haben sich diejenigen Kreise, welche in Aussicht stellten, die schon im Jahre 1911 geplante Sanierung zu finanzieren, zurückgezogen. Die Majorität der Aktien ist in andere Hände (Deutsch-Lux. Bergwerks-A.-G.) übergegangen, welche auch dementsprechenden Einfluss durch Eintritt in den A.-R. der Ges. zur Geltung gebracht hat. Der Betrieb der Hütte blieb auch 1912 u. 1913 eingestellt. Es wurde für die Instandhaltung der Betriebsanlagen Sorge ge- tragen. Durch Verkauf von Roheisen u. sonst. kleineren Einnahmen, sowie durch den Verkauf der Roheisenverbandsquote gelang es, einen weiteren Verlust für die Geschäftsj. 1912 u. 1913 zu vermeiden. (Die Unterbilanz erhöhte sich 1911 um M. 157 992 auf M. 498 222 u. hielt sich 1912–1913 auf dieser Höhe.) Hypoth.: M. 134 000 (Stand Ende 1913). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält nach Ausschüttung von 4 % Div. eine Tant. von 15 %. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Betriebsanlage 2 817 441, Grundstück für Arb.-Wohn. 208 084, Werkzeuge u. Geräte 8844, Vorräte 2129, Magazinbestände 2544, Debit. 262 714, vor- ausbez. Kaufgeldzs. 17 273, Verlust 498 222. – Passiva: A.-K. 3 186 000, Hypoth. 134 000, do. Zs.-Kto 900, Rückstell. für berufsgenossenschaftl. Beiträge 536, Löhne (Dez.) 287, Arb.- Unterstütz.-F. 1874, Kredit. 493 656. Sa. M. 3 817 254. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 498 222, Geschäftsunk. 132 079, Werk- unterhalt. 10 171, Abschreib. 66 609. – Kredit: Einnahmen aus Roheisen, sonst. Verkäufen u. Pacht 208 860, Verlust 498 222. Sa. M. 707 083. Dividenden: Die Jahre 1906 u. 1907 waren Baujahre u. wurden für diese je 4 % Bau-Zs. vergütet; 1908–1913: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Reinh. Eigenbrodt, Dir. Alb. Vögler. Prokurist: A. Küpper. Aufsichtsrat: Vors. Hugo Stinnes, Mülheim-Ruhr; Stellv. Dir. Adolf Wirtz, Mülheim- Ruhr; Geheimrat Maximilian von Klitzing, Berlin; Rechtsanwalt Dr. Küstermann, Lübeck.