Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 341 betrieb der Werke u. Handl. der Firma: „Blei- u. Silberwerk S. B. Goldschmidt & Söhne“ zu Braubach (Übernahmepreis M. 2 358 890). Der Grundstücksbesitz in Braubach umfasst z. Z. ca. 220 000 am, die bebaute Fläche ca. 15 000 qm. Die Ges. besitzt daselbst eine komplette Anlage zur Verhüttung von Blei-, Kupfer- u. Silber-Erzen, Aschen u. anderer Materialien. Mit derselben können ca. 100 000 t Schmelzgüter verarbeitet u. ca. 50 000 t Blei u. ca. 60 000 kg Silber gewonnen werden. Ausser Blei gelangen noch Gold u. Kupfer zur Ge- winnung. Sämtliche Anlagen sind nach den neuesten Erfahrungen der Technik einge- richtet. Ferner vorhanden ein Verwaltungsgebäude, ein Laboratorium, 15 Beamten- u. Arb.- Häuser und ein Wohlfahrtsgebäude. Letzteres enthält einen Speisesaal für 400 Mann, ferner Bibliothek, Bad- und Wasch-Einricht.; sowie ein Schlafhaus. Zugänge auf Anlagekti 1908/09 u. 1909/10 M. 124 968 bezw. 45 423. 1910/11 u. 1911/12 fanden umfangreiche Um- u. Neu- bauten statt, die mit anderen Anschaffungen ca. M. 840 000 erforderten. Zugänge 1912/13 u. 1913/14 rund M. 100 000 u. 250 000. 1913/14 Ankauf eines neuen Fabrikationsverfahrens (Patent) für M. 115 000. Die Ges. plant die Erricht. einer Schwefelsäurefabrik, um die ab- ziehenden Gase möglichst unschädlich zu machen. Die Anlagen haben Anschluss an die Nassauische Kleinbahn. Produktion 1905/06: 23 410 661 kg Blei u. 37 830 kg Silber; 1906/07: 20 538 744 kg Blei u. 27 478 kg Silber; 1907 08: 25 085 634 kg Blei u. 26 136 kg Silber; 1908 09: 28 614 544 kg Blei u. 29 073 kg Silber; 1909/10: 26 229 803 kg Blei u. 40 695 kg Silber; für 191011 bis 1913/14 nicht veröffentlicht. Ca. 700 Beamte u. Arbeiter. Infolge aussergewöhnl. Konjunkturschwankungen im Bleipreise ergab sich 1912/13 nach M. 127 352 ordentl. Abschreib. ein Bilanzverlust von M. 252 904 gedeckt mit M. 200 000 aus Spez.-R.-F. u. mit M. 52 984 aus R.-F. Auch im J. 1913/14 waren die Bleipreise hohe, hierzu kamen aussergewöhnlich hohe Zs., sodass nach M. 140 231 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 24 147 verblieb. Um künftighin von Preisschwankungen verschont zu bleiben, hat sich die Ges. 1913 durch eine Vereinbar. mit der Metallgesellschaft in Frankf. a. M. hinsichtl. ihrer Produktion an Weichblei dem Internationalen Bleisyndikat angeschlossen. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Die a. o. G.-V. v. 24./2. 1906 beschloss Erhöh. um M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1906, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den Aktionären zu 125 %. Agio mit M. 88 000 in R.-F. Zur Verstärk. der Betriebsmittel bezw. zur Herabminder. der Kredit. u. zur Bestreit. der für Neuanlagen notwend. Aufwendungen beschloss die G.-V. v. 9./9. 1910 Erhöh, um M. 1 500 000 (hiervon M. 500 000 nur mit 25 % Einzahl.) mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übernommen voy einem Konsort. (Bass & Herz etc.) zu pari mit der Beding., sämtl. Kosten, auch die der Börseneinführ. zu tragen; von den vollbezahlten Aktien wurde den alten Aktionären ein Teilbetrag 3: 1 vom 1.–15./10. 1910 zu 108 % angeboten. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Partial-Oblig. It. G.-V. v. 20./2. 1899, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000, auf den Namen Bass & Herz u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1.6. u. 1./12. Tilg. mit 1 % und ersp. Zs. ab 1900 innerh. 38 Jahren durch jährl. Ausl. im Febr. auf 1./6.; verstärkte oder Totalkündig. seit 1900 zulässig. Keine hypothek. Sicherstell., doch verpflichtete sich die Ges., die ihr gehörigen Liegenschaften weder zu veräussern noch zu verpfänden, auch weitere Anleihen nicht aufzunehmen. Falls die Ges. einzelne ihrer Liegen- schaften oder Teile derselben zu verkaufen beabsichtigt, so soll die Zustimm. hierzu im Namen der Obligationäre von dem Bankhause Bass & Herz erteilt werden, sofern der die Taxe eines von diesem Bankhause zu ernennenden Sachverständigen erreichende Kaufpreis zur Verstärk. der nächsten Tilg.-Rate verwendet wird. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der ausgel. Oblig. 10 J. (F.) Zahlst.: Frankf. à. M.: Gesellschaftskasse, Bass & Herz; Mainz: Schmitz, Heidelberger & Co. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1899–1914: 101.50, 100, 98, 99, 101.50, 103.70, 104.80, 103.60, 100.50, 97, 99, 100, 101.30, 98, 95, 96* %. Zugel. M. 1 000 000, wovon zur Subskription aufgel. M. 500 000 6./5. 1899 zu 102 %. Am 31./5. 1914 noch M. 786 000 in Umlauf. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl. u. Abschreib., vom Rest 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 15 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Mai 1914: Aktiva: Nicht eingez. A.-K. 375 000, Grundeigentum 150 400, Hüttengebäude 408 600, Bahnanlagen 229 100, Wohn- u. Ökonomiegebäude 166 700, Gemeinde- mühle 20 300, Wasserläufe 43 400, Drahtseil- u. Bremsbahn 19 100, Öfen 359 900, Masch. u. Kessel 413 500, Rauchkanal u. Kammern 159 600, Beleucht. u. Löschwesen 18 200, Gezähe u. Utensil. 8100, Fuhr- u. Transportwesen 102 500, Mobil. 7100, Wohlfahrtsgebäude 152 100, Ar- beiterhäuser 28 700, Filter-Anlage 77 800, Verlade-Anl. 123 400, Telephonanlage 70, Menage 1584, Arb.-Vorschuss 572, Assekuranz 3242, Pens.-, Witwen- u. Waisenkasse 35 491, Kant. 1571, Patent-115 001, Kassa-Kto 24 537, versandfert. Blei 19 873, Erze, Aschen etc. 7 286 824, Kohlen, Koks etc. 70 812, Debit. 532 304, Avale 49 000. – Passiva: A.-K. 4 000 000, OÖblig. 786 000, R.-F. 20 000 (Rückl. 15 911), Unterst.-F. 20 000, Tratten 1 127 098, Arb.-Löhne 34 755, Betriebs-Kranken- u. Witwenkasse 1728, Pens.-, Witwen- u. Waisenkasse 35 491, Hypoth. 20 000, unerhob. Div. 80, Avale 49 000, Kredit. 4 901 994, Vortrag 8236. Sa. M. 11 004 384. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 258 166, Handl.-Unk. 146 793, Löhne u. Saläre 861 091, Beamten- u. Arb.-Versich. 43 192, Zs. 280 348, vertragsmässige Grat. an Beamte 20 050, Abschreib. 140 231, Gewinn 24 147 (davon R.-F. 15 911. Vortrag 8236). – Kredit: Pacht 10 348, Waren 1 763 673. Sa. M. 1 774 021. Kurs der Aktien Ende 1898–1914: 105.50, 98.80, 95, 74.60, 100.40, 115.10, 139.40, 146, 144, 109.50, 75.50, 106.20, 122.50, 124.10, 117, 85.50, 75* %. Zugel. M. 2 000 000, davon zur Subskript.