346 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Prokuristen: H. Borchers, Paul Wefelscheid, Hans Runge, Wilh. Lindheimer. Aufsichtsrat: Vors. Nordd. Lloyd-Dir. Phil. Heineken, Bremen; Stellv. Dr. phil. Alb. Sond- heimer, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Justizrat Dr. Albert Katzenellenbogen, Fritz Sondheimer, Frankf. a. M.; Gen.-Dir. Jos. Schulte, Overpelt; Bankier Paul The Loosen, Düsseldorf; Geh. Komm.-Rat Aug. Schultze, Oldenburg; Reg.-Rat a. D. Arnold Petzet, Bank-Dir. Dr. jur. Aug. Wilh. Strube, Adalbert Korff, Gen.-Konsul Georg Wilh. Wätjen, Bremen (in A.-R. del.) Dir. E. Bloembergen, Zwiyndrecht. Zahlstellen: Nordenham: Ges.-Kasse; Bremen: Deutsche Nationalbank, Bernhd. Loose & Co.; Düsseldorf: Deutsche Bank; Frankf. a. M.: Tellus Akt.-Ges. für Bergbau u. Hütten-Ind., Mittel- deutsche Creditbank. Geisweider Eisenwerke Actiengesellschaft, Vorbes. J. H. Dresler sen. in Geisweid, Kreis Siegen. Gegründet: 30./12. 1879; eingetr. 7./1. 1880. Zweck: Betrieb von Bergwerken und Hütten, insbesondere der Hochöfen, Stahlwerke und Walzwerke der Gesellschaft, Verhüttung, Verarbeitung und Verwertung der von der Gesellschaft auf eigenen Gruben gefundenen oder anderweitig angeschafften Eisenerze und sonstigen Mineralien, Metallen, Erden u. Fossilien. Die Ges. übernahm das seit 50 Jahren von der Firma J. H. Dresler sen. betriebene Eisenhütten- u. Walzwerk in Geisweid für M. 1 200 000, wovon M. 700 000 auf Anlagekti u. M. 500 000 auf Bestände u. Kassa verrechnet wurden. Die Ges. beschäftigt z. Z. 1900 Beamte u. Arb. Die Ges. betreibt ein mit Cowper-Apparaten, Dampf- u. Gasgebläsemasch. ausgerüstetes Hochofenwerk mit 2 Hochöfen von 70–75 000 t Roheisen- Erzeugungsfähigkeit; eine Koksofenanlage von 50 Öfen mit einer Jahreserzeug. von 45 000 t Koks; 2 Siemens-Martin-Stahlwerke mit 6 Martinöfen mit einer jährl. Erzeugungsfähigkeit von 185 000 t Flusseisenblöcken; ein Block- u. Platinenwalzwerk mit einer jährlichen Leistungsfähigkeit von 45 000 t; ein Grob- u. Mittelblech-Walzwerk mit 75 000 t Erzeugungs- lähigkeit pro Jahr; ein Feinblechwalzwerk mit 25 000 t Jahreserzeugung, ein Stab- u. Fagoneisen-Walzwerk mit einer Erzeugungsfähigkeit von 36 000 t pro Jahr. Zugänge auf Anlage-Kti 1912/13 M. 4 347 188, davon entfielen M. 2 684 281 auf Blechwalzwerke, M. 1 204 185 auf Stahlwerke. Zugänge 1913/14 ca. M. 360 000. Fakturierte Waren 1904/05–1913/14: M. 7 080 000, 8 850 000, 11 540 000, 10 400 000, 8 315 000, 9 443 000, 11 328 000, 15 040 000, 18 628 000, 16 139 000. Die der Ges. gehörigen Kalksteinbrüche u. Eisensteingruben werden z. Z. nicht betrieben. Sie stehen mit je M. 1000 zu Buch. Die Kalksteinbrüche sind 1 ha 67 a gross; sie sind bisher nicht aufgeschlossen. Der gesamte Grund u. Bodenbesitz in Clafeld-Geisweid umfasst ca. 27 ha mit 4,5 ha bebauter Fläche. Die Ges. ist mit nom. M. 550 000 an den Siegener Stahlröhren- werken G. m. b. H. in Weidenau (Sieg) beteiligt, die im J. 1909 mit M. 1 000 000 St.-Kap. gegründet wurde; diese Beteilig. steht mit M. 420 000 zu Buch. Infolge Verkaufs seiner Beteil.-Quote wurde das Weidenauer Werk 1914 stillgelegt. Seit 1913 ist die Ges. auch beteiligt bei den Grevenbrücker Kalkwerken, mit M. 230 000 verbucht. Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: dem Roheisenverband (abgeschlossen bis Ende 1917) mit einer Beteilig. von 38 000 t, dem Schiffbaustahlkontor G. m. b. H., das bis Ende 1915 läuft. Kapital: M. 4 500 000, und zwar in 4100 St.-Aktien (Nr. 1–4100) u. in 400 Prior.-Aktien (Nr. 1–400), sämtl. à M. 1000. Die Prior.-Aktien geniessen Anspruch auf 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht aber kein Vorbefriedigungsrecht im Liquidationsfalle. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 1 200 000; die G.-V. v. 22./4. 1899 beschloss Erhöhung um M. 400 000 in St.-Aktien, angeboten den Aktionären zu 230 %. Die Prior.-Aktien wurden lt. G.-V. v. 29./7. 1893 aus- gegeben. Die G.-V. v. 12./5. 1900 beschloss behufs Abstossung der Hypoth.-Anleihe u. Her- stell. von Neubauten Erhöhung um M. 500 000 in 500 St.-Aktien à M. 1000, begeben an den A. Schaaffh. Bankverein in Cöln zu 250 %, angeboten den Aktionären zu 255 %. Zur Ver- stärkung der Betriebsmittel u. zum weiteren Ausbau der Werke Erhöh. lt. G.-V. v. 19./10. 1905 um M. 500 000 in St.-Aktien, übernommen vom A. Schaaffh. Bankverein in Cöln zu 180 %, angeboten den Aktionären zu 190 %. Agio mit M. 400 000 in den R.-F. Der Bau des 2. Stahlwerkes veranlasste die G.-V. v. 29./9. 1906, das A.-K. um weiter M. 500 000 in St.-Aktien zu erhöhen; dieselben wurden vom A. Schaaffh. Bankverein in Cöln zu 190 % übernommen u. den Aktionären zu 200 % angeboten. Die Kosten der Em. trug die über- nehmende Bank. Agio mit M. 450 000 in R.-F. Neuerdings Erhöh. lt. G.-V. v. 30./9. 1911 um M. 1 000 000 (auf M. 4 500 000) in 1000 St.-Aktien, für 1911/12 zur Hälfte div.-ber., über- nommen vom A. Schaaffh. Bankverein zu 165 % angeboten den alten Aktionären v. 11. bis 24./10. 1911 zu 175 %. Agio mit M. 647 500 in R.-F. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 27./7. 1908, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des A. Schaaffh. Bankvereins zu Cöln oder dessen Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1913 durch jährl. Auslos. von 2 % des urspr. Anleihebetrages nebst ersp. Zs. im März (erstmals 1913) 1./7. (zuerst 1913); seit 2./1. 1913 verstärkte Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf den Immobiliarbesitz nebst Hochofen, Walzwerken, Fabrik- einricht. etc. der Ges. Pfandhalter: A. Schaaffh. Bankverein, Cöln. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärkung der Betriebsmittel u. zur Beschaffung einer zweiten Gaskraftmasch. sowie verschied. die Herstell. verbilligender Neuanlagen innerhalb der Betriebe. Noch in