350 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. IV. Abteil. Werne: Der Bergwerksbetrieb am Piesberge ist der grossen Wasserschwierig- keiten wegen lt. G.-V. v. 8./6. 1898 eingestellt (dadurch entstandener Kapitalverlust von M. 2 069 090 ist abgeschrieben), dagegen hat die Ges., um ihren Werken die für die Betriebe erforderlichen Kohlen zu sichern, in der Nähe von Werne (Westf.) Bohrungen angestellt, welche zum Erwerb einer 10¼ Normalfelder umfassenden Bergwerksgerechtsame führten. Die erworbenen Kohlenfelder sind 23 200 000 qm gross u. stiegen mit Einschluss der an- grenzenden 3 Felder der Gew. „Freiherr von Stein“ auf 29 700 000 dqm. Die a. o. G.-V. v. 10./5. 1907 genehmigte den Vertrag über den Ankauf der Gew. Freiherr von Stein für M. 2 000 000. Den abbaufähigen Kohlenvorrat der Grubenfelder bis zur Teufe von 1200 m berechnet die Verwaltung, soweit die Aufschlüsse der eigenen und benachbarten Gruben- felder eine Schätzung zulassen, schätzungsweise auf 198.8 Mill. Tonnen; bei einer Jahres- förderung von 1 000 000 t würde er also für rund 200 Jahre reichen. Es ist auf Zeche Werne eine Doppelschachtanlage angelegt, und zwar Schacht I 750 m u. Schacht II 850 m tief, welche 1903 in Förderung getreten sind. Ein 3. Schacht wurde neuerdings abgeteuft. 1902 ist eine Ziegelei mit 2 Ringofen in Betrieb gesetzt. 1904/1905 ist eine Koksofen- anlage von 70 Öfen für ein jährl. Leistungsfähigkeit von 100 000 t Koks mit Anlagen zur Gewinnung von Nebenprodukten. Bahnanschluss (Kleinbahn 13 km) von Werne nach Ermelinghof; Baukosten der Bahn ca. M. 1 500 000. Die Gesamtkosten der Zechen-Anlage beliefen sich Ende Juni 1908 auf M. 18 749 425. Xnfang Dez. 1905 erfolgte auf Zeche Werne eine Schlagwetterexplosion, durch welche Bauten und Masch. erheblich beschädigt und zum Teil zerstört wurden. Der Schaden war bedeutend, da infolge der Explosion die Kohlen- beförderung der Zeche für unbestimmte Zeit eingestellt werden musste. Nach Feststellungen von Anfang 1907 betrug die für die Beseitigung der gesamten Explosionen u. Brandschäden aufgewendete Summe ca. M. 2 700 000. Der frühere Stand der Förderung (ca. 1000 t täglich) konnte erst Ende 1907 wieder erreicht werden. Die Aufschliess. neuer Flöze ist im besten Gange. Förderung 1909/10 täglich ca. 1200 t, gestiegen bis 1913/14 auf 1945 t täglich; soll nach Ausbau der Sohlen u. nach Schaffung von weiteren Arb.-Wohnungen auf 2000 –2500 t täglich gebracht werden. Arb. 2738. Es ist auch Kokerei mit Gewinnung von Neben- produkten vorhanden; eine zweite Kokerei befindet sich im Bau. Die Abteil. Werne hat 1909/10 noch eine grosse Zubusse erfordert; auch 1910/11–1913/14 waren Aufwend. notwendig. Der Grund für die langsame Entwicklung der Förder. liegt im wesentlichen in dem herrschenden Arbeitermangel. Ausser den gedachten Betrieben besitzt der Verein die dem öffentlichen Verkehr dienenden Eisenbahnen von Oesede über Georg-Marienhütte nach Hasbergen (normalspurig, 9 km lang) mit einer 4 km langen Anschlussbahn zum Hüggel, die Bergwerksbahn Hasbergen- Perm (9,5 km lang) u. die 17 km lange Wallückebahn von Kirchlengern nach der Wallücke: an einer anderen Kleinbahn vom Piesberge nach Hörstel zum Dortmund-Emshäfen-Kanal u. Rheine hat sich die Ges. beteiligt. Die Ges. besitzt z. Z. 11 normalspurige Lokomotiven. mit zus. 3380 PS., die Wallücke Kleinbahn 3 Lokomotiven mit 270 PS. Der Gesamtgrundbesitz der Akt.-Ges. beträgt 960 ha 92 a 21 qm, davon entfallen auf Fabrikräume u. zu Betriebszwecken benutzte Hofräume u. Plätze 239 ha 43 a 17 dm, Sonsf. Haus- u. Hofräume 35 ha 89 a 07 qm, Forsten u. Holzungen 188 ha 47 a 50 qm, Acker, Gärten, Wiesen u. Weiden 276 ha 36 a 96 qm, Bahnen ausserhalb des Werksgebiets 77 ha 70 a 30 qm, Sonstiges 49 ha 50 a 03 qm. Gesamtzahl der Wohnhäuser: 664 Häuser mit 1708 Wohnungen, 5 Kost- u. Logierhäuser für 685 unverheiratete Arbeiter. Gesamtstrecken- länge der Eisenbahnen ausschliesslich Werkgleise 54.7 km. Gesamtzahl der Beamten 350, Gesamtzahl der Arbeiter 9488. Produktion: 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13 1913/14 Georg-Marienhütte: %%% % % % %% . 191 375 250 245 289058 269 092 253 890 251 878 /... 91 285 111 730 136 580 148 350 157 480 157 580 ///%%% ..... 80 770 114 970 142 2309 178 820 293 620 173 780 Gusswaren . 8 243 8009 7 189 8189 10 206 36 052 Schlackensteine 1000 Stück 14129 500 18 734 000 16 691 000 14 727 600 15 841 500 18 837 000 % %tpH„ / ,WLl ꝑ ᷓ éẽ æ é Q . tz-.. r.. 9847 149 12 557 334 13 719 110 18 346076 22 044 946 19 185 866 Stahlwerk Osnabrück: Rohstahl „%% 23 391 24 922 26 252 27358 37125 33 956 .// .*** 67 418 74 102 81 706 84 729 93855 100 705 ..//.////.......** 3 442 3 804 3 841 3577 4 042 3 814 Feuerfeste Steine . „ 6 441 5013 5820 4 821 5592 2716 Umsatz M. 13 364 980 14 017 918 14 339 128 15 791 630 18 319 655 20 079 246 Abteilung Piesberg: Steingewinnung, bearbeitet t 50081 51 450 48 146 44 560 2 50514 unbearb. „ 528 512 620 346 643 125 603 691 640 723 698 524 Abteil. Werne: Kohlenförd. „ 338 789 357 668 389 630 438 455 514 016 583 505 Koks 5 98 691 93 228 94 636 97128 99 161 97 699 Steine 1000 Stück 6391 8 688 9 448 9233 9 636 9577 Beteil. beim Stahlwerksverband 90 500 t auf A-Produkte. Beteil. beim Kohlensyndikat für Kohlen 600 000 t, für Koks 100 000 t. Die Ges. hat sich ausserdem hinsichtlich eines