364 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Friedrichshütte bei Herdorf mit Gebäulichkeiten u. allem Zubehör, insbes. Masch, Kessel, Gas-, Wind-, Wasser- u. Dampfleit., der Platzanlage, Eisenbahnanschluss u. Drahtseilbahn, Vorräte etc. nach dem Stande vom 1./7. 1869, ferner eine Reihe ihnen gemeinschaftl. gehöriger Gruben u. Grubenanteile mit den auf den Gruben lagernden Vorräten in die A.-G. zum Preise von M. 2 480 000 eingebracht. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Die Ges. betreibt ein Stahl- u. Walz- werk u. 2 Hochöfen mit 8 Cowper-Apparaten und einer Produktionsfähigkeit von 7000–7500 t pro Monat. 1908/09 wurde ein Platinen-Triowalzwerk mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 33 000 t neuangelegt u. in Betrieb genommen. Zugänge erforderten 1908/09–1913/14: auf Hüttenbesitz M. 722 311, 32 892, 51 527, 17 401, ca. 105 000, 813 398, auf Stahl- u. Walzwerk M. 580 156, 46 676, 58 251, ca. 36 000, ca. 245 000, 375 093. Produziert Roh- u. Spiegeleisen 1905706–1913/14: 62 770, 65 617, 52 767, 41 111, 50 373, 51 376, 63 395, ?, ? t. Betriebsmittel der Ges. 1./7. 1914 M. 1 761 607 des A.-K. Die Ges. gehört dem Verein für den Verkauf von Siegerländer Eisenstein sowie dem Roheisenverbande an. Die Ges. besitzt nom. M. 100 000 Aktien der Freien Grunder Eisenbahn-Ges. Die G.-V. v. 3./3. 1900 beschloss den Ankauf (mit Wirkung ab 1./5. 1900) des Siemens- Martin-Stahlwerkes u. Blechwalzwerkes Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg für M. 1 654 783.12, wofür 1030 Aktien von 1900 à M. 1000 der Friedrichshütte mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 und M. 624 783.12 bar gewährt wurden. Das hinzugekaufte Werk hat eine Produktion von 30 000 t Blechen auf Grund der vorhandenen Einrichtungen, die 4 Blech- und Platinenstrassen, darunter eine neue Grobstrasse, und 2 Martinöfen umfassten; ein dritter Martinofen zu 20 t Produktion nebst einer Dolomitanlage wurde 1900/1901 hergestellt. Grund- besitz 733,2 a, wovon 124 a Fabrikterrain und 380 a noch unbebaut. Am 30./6. 1912 besass die Ges. die Kuxe der Gruben: San Fernando (128), Leopoldzeche (128), Malscheid (128), Pfannenberger Einigkeit (145), Hollertszug (113), Dax (126), Ende u. Adelaide (117½), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115¼), ausserdem die sämtl. Anteile von 46 Grube à 128 Kuxe u. eine grosse Anzahl von Anteilen von anderen Gruben. Zugänge 1909/10-–1913/14: M. 54 283, 51 276, 31 759, 35 757, 32 082; 1912/13 wurde die Beteilig. Boflnbach für M. 156 200 verkauft, somit Buchwert des Bergwerksbesitzes der Ges. am 30./6. 1914 nach Abschreib. zus. M. 794 953. Ende 1913 kaufte die Ges. 45½ Hüttentage an der in 48 Tage eingeteilten alten Herdorfer Eisenhütte. Es ist dies eine der wenigen noch betriebenen kleinen Siegerländer Hütten die noch ein sogenannt „kalterblasenes“ Spezial- eisen herstellen. Das Werk grenzt unmittelbar an die Herdorfer Anlange der Ges. Kapital: M. 4 000 000, in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1900 um M. 1 520 000 in 1520 Aktien, hiervon übernommen M. 490 000 seitens der Pfälz. Bank zu 135 %, wovon angeboten 310 Stück den Aktionären zu 140 %. Die weiteren 1030 Stück Aktien dienten zur Erwerbung des Walzwerkes Karl Stein (siehe oben). Anleihe: M. 805 605 (Darlehen der Aktionäre). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % auf die Aktien, vom Rest 8 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: a) Bergwerksbesitz: Gruben 794 953; b) Hütten- besitz: Grundbesitz 103 142, Gebäude 198 489, Hochöfen 116 677, Apparate 77 224, Rohrleit. 83 260, Masch. u. Kessel 338 845, Platz- u. Gleis-Anlage 498 922, Drahtseilbahn 29 208, Utensil. 64 097; c) Stahl- u. Walzwerksbesitz: Grundbesitz 100 256, Gebäude, Werksanlagen 363 059, Wohn. 288 041, Masch. u. elektr. Anlage 590 440, Kessel 104 954, Feuerungsanlagen 276 543, Platz- u. Gleisanlagen 139 478, Drahtseilbahn 44 428, Utensil. 39 380; d) Beteilig.: 45½ Hütten- tage der Alten Herdorfer Hütte (von 48) 111 053, Betriebsgelder 91 000, Verbandsbeteilig. 13 400; e) Bestände: Rohmaterial. 668 143, Ganz- u. Halbfabrikate 230 565, Staatspapiere 123 200, do. Zs. 652, Pfandbr. 10 800, Aktien der Freien Grunder Eisenbahn 100 000, Kassa 2921, Wechsel 33 028, Debit. 719 648, Hypoth. u. Arb.-Wohn. 59 439, Bankguth. 985 751, Zahlungen auf Neuanlagen 369 555, Avale 225 000. — Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000, Ern.-F. 300 000, Talonsteuer-Res. 24 000, unerhob. Div. 620, Löhne 101 611, Darlehen der Aktionäre 805 605, Kredit. 545 415, Arb.-Unterstütz.-Kasse 38 548, Vormerk. 26 297, Avale 225 000, Gewinn 1 528 469. Sa. M. 7 995 568. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Steuern u. Verwalt.-Kosten 129 936, Kap.-Zs. 36 390, Abschreib. 309 734, z. Ern.-F. 110 190, z. Talonsteuer-Res. 8000, Gewinn 1 528 469. – Kredit: Vortrag 1 128 273, Betriebsüberschuss 994 447. Sa. M. 2 122 721. Kurs: In Frankf. a. M. Ende 1898–1914: 141.70, 163.70, 141.80, 126.80, 133.20, 128, 116.50, 143.70, 166.90, 138.80, 136, 142, 134, 153.25, 171.50, 156.50, 135* %. Aufgelegt 8./8. 1898 zu 132.50 %. – In Berlin Ende 1900–1914: 141, 126, 135, 127.75, 117.75, 143.90, 167.50, 138, 136.50, 145, 134.75, 151.25, 170, 155.10, 140* %. Eingeführt 12./11. 1900 zu 149 %. Dividenden 1896/97–1913/14: 10, 10, 10, 13, 14, 10, 4, 0, 0, 10, 16, 8, 3, 3, 7, 10, 15, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Prokuristen: H. Klostermann, Alfr. Schmidt, Wehbach. Direktion: Ing. Ferd. Schneider, Herdorf; Kaufm. Emil Eisenberg, Wehbach. Aufsichtsrat: (6) Vors. Rentier H. Th. Fr. Schneider, Stellv. Rentier Albert Schneider Rentier Fritz Lohmann, Wiesbaden; Bankier Mor. Herz, Berlin; Rentier Jul. Stein, Steglitz; Bank-Dir. Dr. Hugo Thalmessinger, Frankf. a. M. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M. u. Ludwigshafen a. Rh.: Pfälz. Bank; Berlin: Deutsche Bank; Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gewerbe.