366 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. schächte) und Holstein bei Asseln (zwei Förderschächte in Betrieb); Im J. 1911/12 Erwerb der Grubenfelder Lukas I-–III, Felix, Flottauf, Flottauf II, Bonin u. Neu- Düsseldorf in einer Grösse von etwa 4 Normalfeldern, welcher bei jetziger Förderung die Lebensdauer des Hoerder Kohlenwerks um wenigstens 30 Jahre vergrössert und die Möglichkeit der Förderung von der jetzigen tiefsten Sohle der Zeche Schleswig um 10 Jahre verlängert; 15. die Eisensteingrube Reichsland bei Bollingen in Lothringen (Minette) Gesamt- grösse 581.4 ha. Die Ges. ist hieran zu ½ beteiligt; 16. sonst. Bergwerksbesitz des früheren Hoerder Vereins; eine Anzahl Kohlen- u. Eisenstein-Konz. in Westfalen, im Harz, im Sieger- lande, in Nassau, im Grossherzogtum Hessen u. an der Mosel. Gesamtgrösse der Kohlenfelder 118 000 000 qm, der Eisensteinfelder 963 000 000 qm. Ein Kalksteinbruch im Hönnetal, Ge- meinde Hemer, Areal 2½ ha. 17. Nach Aufnahme der Akt.-Ges. Steinkohlenbergwerk Nordstern im März 1907 kamen noch folgende Besitzungen hinzu: Die Steinkohlenbergwerke Nordstern zu Horst-Emscher, Holland zu Gelsenkirchen u. Graf Moltke zu Gladbeck, mit 11 vollständig ausgebauten u. modern ein- gerichteten Förderschächten, wovon 3 auf Zeche Nordstern u. je 4 auf Zeche Holland u. Zeche Graf Moltke. Die Zechen haben 405 Koksöfen, darunter 320 mit der Einricht. zur Gewinn. von Nebenprodukten, als welche Teer, schwefelsaures Ammoniak u. Benzol gewonnen werden. Teer u. Benzol werden in besonderen Anlagen auf Zeche Holland weiter verarbeitet. Hier befindet sich auch eine Brikettfabrik System Tigler-Surmann mit 3 grossen Pressen zur Herstell. von 5 u. 10kg-Briketts. Auf den 3 Zechen sind 4 Ringofenanlagen in Betrieb. 18. Sonstiges Bergwerkseigentum des früheren Nordstern, u. zwar: die stilliegende Zeche Helene Nachtigall bei Witten. Ferner besitzt die Ges. mehr als %o sämtl. Kuxe von 12 Maximalfeldern auf der linken Rheinseite unterhalb Orsoy. 19. Die Phoenix beteiligte sich von Beginn des J. 1908 ab zur Hälfte an dem vollständig aufgeschlossenen und in vollem Betrieb befindlichen Kalksteinbruch Schlupkothen bei Aprath, welcher seit 1./1. 1910 die Hütten zu Ruhrort, Bergeborbeck u. Kupferdreh mit Kalkstein u. gebranntem Kalk versorgt. Für das Hoerder Werk sicherte sich die Ges. in Gemeinschaft mit dem Eisen- u. Stahlwerk Hoesch den Erwerb eines mächtigen Kalksteinvorkommens von ausgezeichneter Qualität (Kalksteinbruch Klusenstein). Ferner ist die Ges. zu einem Drittel beteiligt an der G. m. b. H. Dolomitwerke in Duisburg-Meiderich, welche den Ab- bau von Dolomit in der sogen. Donnerkuhle bei Hagen i. Westf. aufgenommen hat. Der Bedarf der Abt. Ruhrort wird ab 1./1. 1910 u. der Alt Hoerde ab 1./1. 1913 daraus gedeckt. Fernerer Besitz des Phoenix: 1910 Ankauf von Spateisensteingruben und zwar des grössten Teiles der Kuxe a) der 1000-teiligen Gew. Bautenberg, welche rund 1 000 000 qm Felder, verliehen auf Eisen- sowie zum Teil auf Blei-, Zink- u. Kupfererze, besitzt b) der 1000-teiligen Gew. Heinrichsglück, welche die beiden Feldeskomplexe Stahlseifen u. Heinrichs- glück bei Salchendorf mit ebenfalls rund 1 000 000 am Grösse u. einem Längenfeld besitzt; c) von 8 Geviertfeldern u. 2 Längenfeldern, die zwischen den Feldeskomplexen zu b)u. den Spateisensteinfeldern bei Salchendorf liegen. Erzförder. 1911/12–1913/14: Bautenberg: 69 878, 71 149, 90 928 t; Heinrichsglück: 10 528, 15 310, 22 593 t. Durch die Fusion mit der ehemaligen Akt.-Ges. Düsseldorfer Röhren- und Eisen-Walz- werke sind 1910 folgende Betriebe hinzugekommen: I1. das Werk in Düsseldorf-Oberbilk, enthaltend Röhrenwalzwerk mit Wassergasanlage und Biegerei für Rohre und Schlangen- systeme aller Art, hydraulische Pressanlagen u. mechan. Werkstätten für Rohrbearbeitung, 2 Röhrenstreifenwalzwerke, Rohr-, Teer- u. Jutiereinricht. Drahtwalzwerk, Universal- u. Stab- eisenwalzwerk, elektr. Kraft- u. Lichtanlage, Reparaturwerkstatt; 2. das Werk in Düsseldorf- Lierenfeld, enthaltend Siemens-Martinstahlwerk mit 4 Öfen, Röhrenwerke für geschweisste u. nahtlose Röhren aller Art, Blechwalzwerk, Universalwalzwerk, Pressanlage für Kesselböden, Blechfassonschmiede, mechan. Werkstätten, elektr. Zentrale mit Starkstromleitung nach dem Oberbilker Werk. Der Grundbesitz des „Phoenix“ beträgt nach der Fusion mit den Düsseldorfer Röhren- u. Eisenwalzwerken insgesamt 1287 ha 18 a 57 qm; die Zahl der auf sämtlichen Werken und Gruben beschäftigten Beamten beträgt ca. 1800, Zahl der Arb. u. Meister 1913/14 rund 40 260. Vorhanden sind 1536 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser, welche von 5367 Beamten, Arbeitern etc. bewohnt werden. Ausserdem sind 10 Unterkunftshäuser für zus. 1327 unverheiratete Arb. vorhanden. Produktion in t: 1908 09 1909/10 1910/11* 1911/12* 1912/13 1913/14 Eisenstein (Nassau). — — — (C. Lueg) 386 408*) 456 804**) 591 686*9) 614 500**9) 615 159**) 677 708*') (Steinberg) 172 703*) 174 385*7 174514*) 163 221*) 178 122*%09 199 366*) (Reichsland) 174 185 199 658 202 952 220 421 223 0597 242 122*) Höheisen. 6996 528 926 238 1 007 294 1 095 70471 1238 2177 1 237 779 Rehstahl. 9937 521. 1016679 1215 600 1 366 251 1 482 723 1501 819 Fertige Fabrikate. . 949 121 993 280 1 207 847 1 357 011 1536 939 1 549 081 Rohlen 3337 522 4 637 437 4 807 422 5 009 418 5 207 997 5 167 905 .. 1447 060 1 248 138 1 357 842 1 409 689 1 560 807 1 580 305 %%%%... 66 381 75 830 62 247 70 426 73 418 74 933 Arbeiterzahl... 33 127 33 541 37 434 38 041 39 735 40 260 *) Sämtliche Produktionszahlen verstehen sich seit 1./7. 1910 auch inkl. Düsseldorfer Röhren- u. Eisenwalzwerk. 8=) Für den Phoenix kommt hiervon nur die Hälfte in Betracht. £ Betrifft den auf Phoenix entfallenden Betrag. £ Auf allen Werken waren im J. 1913/14 zus. 17.8 Hochöfen in Betrieb.