Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 371 Mineralien, Fossilien oder sonstigen Urprodukte, sowie deren Verarbeitung für den Handel u. Verbrauch, insbes. durch Aufbereitung u. Verhüttung; Erwerb u. Errichtung aller Anlagen, welche, um diese Zwecke zu erreichen, nötig, förderlich oder zweckmässig sind; Handel mit bergbaulichen Urprodukten u. den daraus gewonnenen Erzeugnissen; die Beteil. bei bestehenden oder neu zu errichtenden, gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgenden anderen Unternehm. in jeder zuläss. Rechtsform. Die Ges. übernahm bezw. betreibt 1) Steinkohlengrube Hohen- lohe, 2) Steinkohlengrube Max, 3) Steinkohlengrube Fanny-Chasséee, 4) Steinkohlengrube Georg mit Morgenstern u. Bergknappe, 5) Steinkohlengrube Oheim, Steinkohlenbrikettfabrik Oheim, 6) Zink- u. Bleierzgrube Brzosowitz, 7) Zink- u. Bleierzgrube Neue Helene, 8) Hohenlohe: zinkhütte, 9) Godullazinkhütte, 10) Blenderöstanstalten, 11) Zinkwalzwerk Hohenlohehütte, Zinkpresswerk Theresiahütte, Schwefelsäurefabrik Schellerhütte, sowie eine Reihe von in Fristen liegenden Kohlen- u. Erzfeldern. In den Geschäftsjahren 1905/06–1913/14 betrug die Produktion an Steinkohlen: 1 823 898, 1 969 396, 2 112 143, 2 105 224, 2 160 001, 2 217 353, 2 152 358, 2 220 705, 2 082 480 t; die Zinkhütten produzierten: 31 443, 32 533, 33 558, 33 846, 32 841, 33 269, 36 469, 39 688, 36 324 t Zink; 1842, 2012, 1713, 1841, 1533 2119, 2181, 2121, 2654 t Zinkstaub; 567, 523, 513, 521, 492, 569, 544, 629, 624 t Weichblei; 4971, 6721, 4453, 3976, 5382, 7547, 7510, 5690, 3673 kg Kadmium u. das Walzwerk 11 121, 11 327, 11 569, 9241, 10 673, 12 267, 12 393, 11 309, 10 559 t Zinkblech. Die Schellerhütte produzierte 1910/11–1913/14: 11 818, 11 206, 11 873, 11 476 t 66 % Bé 94 % u. 5130, 10 918, 11 053, 10 237 t 60 Bé Schwefelsäure. Umsatz ohne Berücksichtigung der gewerkschaftlichen Gruben 1905/06–1910/11: M. 28 416 245, 30 603 343, 30 653 612, 32 932 801, 31 668 031, 36 845 228; später nicht veröffentlicht. Die Gesamtzahl der von der Ges. beschäftigten Personen beträgt ausschl. der Gewerkschaften Brzosowitz u. Neue Helene 559 Beamte u. 10 735 Arb. u. einschl. der bei diesen Gewerk- schaften Beschäftigten 615 Beamte und 12 697 Arbeiter. Die Ges. gehört der Ober- schlesischen Kohlenkonvention und dem Verband Deutscher Zinkwalzwerke, sowie dem Zinkhüttenverband m. b. H. an. Sie ist ferner beteiligt mit M. 119 600 an der Pulver- fabrik Pniowitz G. m. b. H.; M. 20 000 an der Schlesischen Kohlenhandels-Ges. G. m. b. H., München; M. 10 000 an der Schles. Metall-Ges. m. b. H., Berlin; an der Kohlenproduzenten- Vereinigung Georg von Giesches Erben G. m. b. H., welche ein gewinnloses Wohl- fahrtsunternehmen ist; M. 2000 an der Deutschen Volksbank, Kattowitz, mit M. 80 000 an der Montan-Cement-Ges. m. b. H., Schloss Zabrze. Die Gesellschaft hat ab 1./10. 1910 auf die Dauer von 5¼ Jahren den kommissionsweisen Verkauf ihrer Kohlen- Produktion der Firma Emanuel Friedländer & Co., Berlin, in Gemeinschaft mit der Firma Wulff & Co., G. m. b. H., Berlin, übertragen. Am Gewinne der Firma Wulff & Co. aus dieser Gemeinschaft ist die Ges. zur Hälfte beteiligt. Diese Gewinnbeteiligung ist mit einem jähr- lichen Mindestbetrag gewährleistet. Die Zugänge auf Anlage-Kti betrugen 1906/07–1912/13: M. 9 470 424, 3 064 147, 14 837 614. 4 334 006, 7 606 569, 4 959 170, 6 984 200; 1913/14: 8 943 617, hiervon entfallen M. 21 400 auf Zinkerzbergwerke, M. 1 753 681 auf Hütten, Röstanstalten, Walzwerke etc., M. 6 576 807 auf Steinkohlenbergwerke, M. 25 214 auf Landgüter, M. 542 120 auf Hauptverwalt. u. M. 24 392 auf Beteilig. Die Landgüter umfassen das 268 ha grosse Rittergut Michalkowitz und die mit Erwerbs- recht gepachtete, 352 ha 65 ar grosse Domäne Bittkow, sowie das 1906 erworbene Gut Brynow (578 ha 50 a 23 qm gross), unter welchem die Oheimgrube baut. An landwirtschaftl. Erträgnissen haben nach Absetzung der Betriebskosten 1906/07–1912/13 Michalkowitz, Bittkow u. Brynow M. 103 826, 92 172, 51 175, 40 310, 70 038, 48 556, 63 615 erbracht. Der Übernahme- wert des Ritterguts Michalkowitz hat M. 1 065 818 u. der Gesamtpachtwert der Domäne Bittkow M. 1 445 653 betragen. Die Landgüter haben für die Ges. eine ihre landwirtschaftl. Ertragswerte übersteig. Bedeutung, weil sie sie der Verpflicht. zum Ersatze von Bergschäden überheben. Zinkvorkommen. Von Anteilen an Bergwerken im Betriebe gehören der Ges. 75 von 100 Kuxen der Gew. neuen Rechts des Zinkerzbergwerks Brzosowitz u. 61 von 122 Kuxen der Gew. alten Rechts des Zink- und Schwefelerzbergwerks Konsolidierte Maria. Die Ges. hat ferner 8420% von 122 Kuxen der Gew, alten Rechts des Zinkerzbergwerks Neue Helene von dem Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen auf 50 Jahre mit Erwerbsrecht zur Nutzung, Ausbeutung u. Ausübung aller Rechte des Eigentümers gepachtet, und den Pachtzins für die gesamte Zeitdauer im Voraus entrichtet. Das jederzeit ausübbare Erwerbsrecht sieht einen Kaufpreis von M. 1000 bei Ausschluss eines Rechts auf Rückforderung der im Voraus entrichteten Pachtzinsen vor. Das Zinkerzbergwerk Brzosowitz fördert aus dem 835 418,72 qm grossen Grubenfelde Zinkblende, Galmei, Bleiglanz u. beschränkt Schwefelkies. Die Bleierze sind gegen Erstattung der Gewinnungs- und Förderungskosten an den Fiskus ab- zuführen. Der Abbau beutet ein Erzlager von durchschnittlich 45 m Mächtigkeit aus. Die Förderung hat im Geschäftsj. 1909 10–1913/14 150 744, 188 269, 190 061, 177 395, 198 703 t erbracht; Belegschaft ca. 1000 Köpfe. Die Tagesanlagen befinden sich auf einem 600 Morgen grossen Gelände des Ritterguts Brzosowitz, welches 1898 auf die Dauer von 20 Jahren fest mit einem sich stets von 5 zu 5 Jahren erneuernden Optionsrecht gepachtet ist. Die Tagesanlagen sind erst vor einigen Jahren ausgebaut worden; die Erzaufbereitung ist kürzlich im interesse eines höheren Metallausbringens u. einer Ersparnis an Arbeitskräften einem gründlichen Umbau unterworfen worden. Im Geschäftsjahr 1909/10–1913/14 als Ausbeuten an die Gewerken M. 3 240 000, 4 780 000, 5 540 000, 4 908 000, 3 699 000 gezahlt. Das Zinkerzbergwerk Neue Helene liegt im Kreise Beuthen, markscheidet im Süden mit der Brzosowitzgrube, mit der sie auch gemeinschaftliche Betriebsleiter und Betriebsbeamte hat, und umfasst ein Grubenfeld von 1 672 946 qm, aus welchem sie Galmei, Zink- blende, Bleiglanz und beschränkt Schwefelkies fördert. An Abgängen aus der Erzaufbereitung früherer Jahre sind einige hunderttausend t Haldenbestände (über 600 000 cbm) vorhanden, welche metallisches Zink bis zu 10% enthalten; mit deren Verwertung ist 1913 durch Verwaschen begonnen worden. Die Bleierze müssen an die regalberechtigte fiskalische Friedrichsgrube gegen Erstattung der Gewinnungs- u. Förderungskosten abge: führt werden. Die Grube hat im Geschäftsjahr 1909/10–1913/14 235 730, 235 013, 208 654, 196 261, 195 334 t Zinkerze gefördert. Die älteren Tagesanlagen sind durch eine moderne Blendeaufbereitungsanstalt ergänzt worden. Im Geschäftsjahr 1909/10–1913/14 wurden Rohgewinne von M. 3 705 235, 4 187 511, 3 206 081, 3 813 532, 2 144 64 erzielt. Hiervon kamen insgesamt M. 3 267 000, 3 931 089, 3 025 874, 3 620 595, 2 139 724 an die Gewerken zur Ausschütt. 24*