382 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. neralien. Das bei Wissen a. d. Sieg belegene Areal der Ges. beträgt 73 ha 53 a 36 qm. Auf diesem Grundbesitz werden die Alfredhütte mit 2 Hochöfen und die 1897 für ca. M. 1 350 000 hinzuerworbene Heinrichshütte mit 1 Hochofen betrieben. 1913/14 Bau eines neuen Hoch- ofens mit 60 000 t Jahresproduktion. Die Gesamtproduktionsfähigkeit derselben beziffert sich auf ca. 144 000 t Roheisen pro Jahr. Die Ges. hat ausserdem verschiedene zum Be- triebe der Hütten u. Gruben erforderl. Terrams gepachtet. Die Gesamtgrösse dieser Grund- stücke, deren Erwerb. nicht möglich war, da es sich um fideikommissarisch gebund. Besitz handelt, beträgt 42 ha 61 a 02 qm. Von den Spateisensteingruben Vereinigung, St. Andreas, Petersbach, Wingertshardt, Rasselskaute, Eustachius u. Wallenstein stehen z. Z. nur die 3 erstgenannten in Betrieb mit einer Gesamtförderungsleistung von 360 000 t pro Jahr. Von der Grube Vereinigung führt eine 9 km lange Schmalspurbahn nach der Alfredhütte. Die Grube St. Andreas ist mit der Heinrichshütte und Alfredhütte durch Seilbahnen von 3,5 bezw. 4,1 km Länge verbunden. Die Grube Petersbach, auf der 1903 ein neuer Schacht niedergebracht ist (Gesamtkosten dafür M. 676 625), ist durch eine 8,5 km lange Seilbahn an die Alfredhütte angeschlossen. Sämtl. 3 Gruben sind mit modernen Schachtanlagen für gröss. Teufen ausgerüstet. Die Grube Wingertshardt ist durch einen Querschlag von der Grube Vereinigung aus gelöst u. in Betrieb genommen worden, um die Hütten mit eigenem Spateisenstein zu versorgen u. von dem Zukauf fremder Erze freizumachen. Gesamtbesitz an Bergwerksverleih. 59 376 834 qm in 160 Geviertfeldern und einer Distriktverleihung; ausserdem noch 62 gestreckte Felder mit zus. 62 Fund- gruben u. 249 Maassen von insges. 25 806 m Länge. Für Erweiter., Instandhalt. u. Um- bauten der Wissener Gruben u. Hütten sind 1906/1907–1913/14 M. 635 984, 232 712, 366 731, 207 882, 352 820, 247 818, 398 577, 1 301 511 aufgewendet. 1910/12 Bau eines Weissblechwerkes in Wissen, mit einem Kostenaufwand von ca. M. 4 500 000 inkl. Arb.-Kolonie (siehe hierüber unten). Die Ges. gehört dem Roheisen-Verbande Essen-Ruhr an, aucl, ist sie Mitglied des Siegerländer Eisensteinvereins. lbn Spiegel-, Stahl-, Puddel-, Tho- 36........ Spateisenstein Kupfererze Bleierze 1905/1906 kg 113 019 100 184 898 000 615 000 18 000 1906/1907 „ 125 468 200 206 230 000 831 000 7000 1907/1908 „ 89 988 000 211 937 000 611 000 12 000 1908/1909 „ 75 548 000 9 322 960 594 000 10 000 1909/1910 „ 100 572 000 249 181 000 607000 4000 1910/1911 „ 123 584 960 289 576 000 198 000 2 000 1911/1912 „ 108 219 000 287 091 000 129 000 4 000 1912/1913 „ 129 440 860 353 184 000 187 000 12 000 1913/1914 100 352 888 000 301 000 20000 7 Gesamtabsatz 1902/1903–1913/1914: 74 972 400, 64702 100, 82 143 800, 114 062 400, 123 646 500, 86 587 470, 75 242 400, 102 371 500, 109 975 128, 124 228 430, 129 408 960, 110 271 210 kg Spiegel-, Puddel-, Stahl-, Thomasroh- u. graues Eisen. Verbrauch an Eisenstein 1905/1906–1913/1914: 242 841, 275 050, 199 237, 160 677, 216 857, 269 095, 237 668, 279 716, 241 258. Die G.-V. v. 20./10. 1903 beschloss Vereinigung der Ges. mit der 1866 gegründeten Firma Gebr. van der Zypen in Cöln-Deutz, Inh. Eug. u. Geh. Komm.-Rat Jul. van der Zypen, mit Wirkung ab 1./7. 1903. Die Übernahme erfolgte unter Berücksichtigung von M. 449 902 mit auf die Wissener Ges. übergegangenen Passiven für M. 8 000 000; als Gegenwert sind den Inferenten gewährt M. 4 000 000 neue, ab 1./7. 1903 div.-ber. Aktien u. der Rest in 4 % Schuld- verschreib. (s. unten). Das Werk in Cöln-Deutz umfasst ein Areal von zus. 24 ha 26 a 87 qm, wovon 18 ha 73 a 5 qm zu Cöln bezw. Cöln-Deutz u. 5 ha 53 a 82 qm zu Mülheim a. Rh. belegen. Bebaut sind 5 ha 67 a mit Fabrikgebäuden, 15 a 90 qm mit 36 Arbeiterwohnungen u. 17 a 29 qm mit 9 Beamtenhäusern. Das Werk befasst sich mit der Fabrikation von Rädern, Radsätzen, Bandagen u. Achsen für Eisenbahnen, Strassen- u. Kleinbahnen, ferner von Walzeisen, Walzstahl, Bandeisen, Bandstahl. Trägern, Stahlschmiedestücken u. Weissblechen; es besteht aus 5 grossen Hauptbetrieben u. einer Anzahl Nebenbetriebe. Hauptbetriebe sind: Stahlwerk, Walz- werk, Hammerwerk Räderfabrik, Weissblechwerk (dieses in Wissen, siehe unten). Das Stahl- werk ist ausgerüstet mit 12 Siemens-Martin-Schmelzöfen u. einem Tiegelschmelzofen mit einer gesamten Leistungsfähigkeit von jährl. ca. 240 000 t Rohblöcken. Das Walzwerk ent- hält 1 Trio-Grobstrasse von 800 mm Walzendurchm., 1 Trio-Mittelstrasse von 600/525 mm Walzendurchm., 1 Doppelduo-Mittelstrasse von 500/380 mm Walzendurchm., 1 Doppelduo- Feinstrasse von 250/280 mm Walzendurchm., ferner im Umbau 1 Trio-Feinstrasse von 300/280 mm Walzendurchm. Das Hammerwerk ist ausgerüstet mit 5 Dampfhämmern, 3 Radreifenwalzwerken u. 1 Radscheibenwalzwerk. Die Räderfabrik besteht aus Räder- schmiede u. mech. Werkstatt u. hat eine Leistungsfähigkeit von jährl. 20 000 Radsätzen u. 6000 Radkörpern. Die Dampfkesselanlage umfasst 27 Dampfkessel mit 4300 qm Heizfläche; es sind 24 Dampfmasch. mit 8960 PS. im Betrieb, ausserdem eine elektr. Zentrale für Kraft u. Licht von 2550 Kw. Die Bahnanschlussgeleise mit Rangier-Bahnhof haben eine Gesamt- länge von 5,5 km. Produktion des Stahlwerksbetriebs 1905/06–1913/14: 78 468 599, 93 412 972, 76 883 620, 69 864 506, 82 904 976, 89 441 363, 108 535 177, 131 271 803, 130 326 477 kg Rohblöcke, die verarbeitet wurden. Das in Wissen erbaute Weissblechwalzwerk ist im Frühj. 1912 in Betrieb genommen worden. Die Anlage ist für eine Produktion für ca. 20 000 t Weissblech bro Jahr vorgesehen. Die erforderl. Platinen werden auf der Abteil. Deutz ausgewalzt u. zur