Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 393 Aufbereitungswerk Eckmühl der Niederbayer. Grafitverwertungs-Genossenscbaft in Liqu. mit etwa 60 Tagwerk Grundstücken, das als zweite Grafit-Aufbereitungs-Anstalt betrieben wird. Im März 1914 wurde mit dem Abteufen des neuen Johannes-Schachtes begonnen u. die erwarteten guten Grafitlager erschlossen. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1914 am 18./8. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Grundstücke, Schachtanlagen, Abbaurechte u. Wasser- kraft 424 678, Grundstücke u. Gebäude Eckmühl 52 920, Aufbereitungsanlage Obererlau 45 514, do. Eckmühl 2808, Inventar 5960, Fuhrwerke 1700, Neubau neue Schachtanlage 6526, Neuanlage Grubenbetriebsmasch. 12 753, Warenvorräte 65 627, Material. 3013, Sprengmittel 824, Grubenholz 2273, Ökonomie- u. Wirtschafts-Bestand 999, Kassa 725, Debit. 44 053, Effekten 23 548. – Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth. 68 960, Kredit. 68 780, Bankkto 8900, Akzepte 37 255, Lohnrest 4834, Gewinn 5195. Sa. M. 693 926. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk. 57 480, Lohn, Pacht u. Zs. 44 567, Abschreib. 17 186, Gewinn 5195. – Kredit: Waren 123 057, andere Einnahmen 1373. Sa. M. 124 430. Dividende 1913/14: 0 %. Direktion: Fritz Klinger, Passau; Carl Hühnlein, Obererlau; Christoph Leupold, Gefrees. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Willi Stöve, B.-Charlottenburg; Messerfabrikant Heinr. Leupold, Gefrees; Georg Hühnlein, Obererlau; Privatier Adam Fuchs, Kulmbach. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Passau: Leuze Schropp. ― Gutehoffnungshütte. Actienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Oberhausen, Rbeinl. Gegründet: 1810 als Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel & Huyssen; Umwandlung in eine Akt.-Ges. am 1./7. 1872. Zweck: Bergwerks- u. Hüttenbetrieb, weitere Verarbeit. der Metalle in allen dem Konsum angepassten Formen, Handel mit den gewonnenen Produkten u. Fabrikaten. Die Ges. besitzt folgende Werke: 1) Walzwerk Oberhausen; 2) Eisenhütte Oberhausen I u. II mit 11 Hochöfen u. 180 Koksöfen, Eisenbahnen; 3) Walz- u. Stahlwerk Neu-Ober- hausen; 4) Abteilung Sterkrade (Maschinenbau, Eisen- u. Metallgiesserei, Hammerschmiede mit Presswerk u. Kettenschmiede, Stahlformgiesserei, Kesselschmiede, Brückenbau); 5) Zeche Oberhausen mit 3 Schächten; 6) Zeche Vondern mit 2 Schächten u. 120 Koksöfen mit Ge- winnung von Nebenprodukten; 7) Zeche Ludwig in Rellinghausen mit 1 Schacht; 8) Zeche Osterfeld in Osterfeld mit 3 Schächten u. 205 Koksöfen mit Gewinn. von Nebenprodukten u. 60 Koksöfen ohne diese; 9) Zeche Hugo bei Holten mit 1 Schacht; 10) Zeche Sterkrade mit Schacht I u. II u. 120 Koksöfen mit Gewinn. von Nebenprodukten; 11) Gew. d. Stein- kohlenbergwerks Neu-Oberhausen (2 Schächte, Jacobi-Schächte); 12) Hammer Neu-Essen in Oberhausen (Fabrik feuerfester Steine); 13) Eisensteingruben in Nassau, Siegen, in der Eifel, Lothringen (hier in eigenem Besitz die Gruben Sterkrade u. Sterkrade- Anschluss bei Wollmeringen), ferner in gemeinschaftlichem Besitz die Grube Steinberg bei Rümelingen (Luxemburg) u. die Grube Karl Lueg bei Fentsch (Lothr.); auch Raseneisensteinbetrieb in Belgien; 14) Dornaper Kalksteinbruch Hanielsfeld u. Dolomitbruch Lüntenbeck bei Elber- feld, Kalksteinbruch Wiel (zur Hälfte); 15) Waldungen u. Grundstücke; 16) Verbindungs- bahnen; 17) Wasserwerke Ackerfähre, Emscherwasserwerk u. Wasserwerk Zeche Hugo; 18) Rheinhafen Walsum u. Anschlussbahn; 19) Hafen Kehl. Die Ges. besass Ende Juni 1914 958 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser, Kasernen u. sonstige Gebäude. Die Anlagewerte haben sich 1907/08–1913/14 um M. 8 190 983, 14 783 382, 4 930 076, 8 463 304, 16 053 575, 13 723 696, 21 521 557 vermehrt; dagegen gelangten M. 4 808 983, 5 103 382, 5 130 076, 5 504 870, 6 818 125, 9 017 071, 7 521 557 zur Abschreib. Besitzstand s. auch Bilanz. Von den Zugängen 1913/14 im Betrage von M. 21 521 557 (s. oben) entfielen M. 10 697 596 auf Beteilig. In den Gemeinden Monhofen bei Diedenhofen erwarb die Ges. 1911 ein umfangreiches Gelände, das sowohl in der Nähe der gesellschaftl. Minettegruben als auch an der Mosel gelegen ist, für die Errichtung eines Hüttenwerks (im Bau). 1912 weiteres Areal in der Nachbarschaft er- worben. Beamte u. Arb. in allen Betrieben 1913/14: 30 188, welche 1913/14 M. 51 270 153 an Gehältern u. Löhnen empfingen. Die Ges. beteiligte sich an der Rhein.-Westfäl. Bergwerks- Ges. m. b. H. Im Nov. 1910 wurde eine Interessengemeinschaft mit dem Drahtwerk Ver. Walz- u. Röhrenwerke vorm. Boecker & Co. in Gelsenkirchen geschlossen, die per 1./7. 1912 zur vollen Anglieder. dieses Unternehmens an die Gutehoffnungshütte führte. Spezialitäten des Gelsenkirchener Werkes: Drahtwalzwerk, Drahtzieherei u. Drahtseilerei, die Drahtstiften-, Stacheldraht-, Sprungfedern- u. Schienennägel-Fabrik. Zur Sicherung des Absatzes der von der Gew. Jacobi geförderten Kohle u. um nach Ablauf des Vertrages der Rhein. Kohlen- handels- u. Rhedereiges. im J. 1915 bei der Neugestaltung der Verhältnisse des rhein. Kohlenhandels u. der Kohlenschiffahrt ihre Interessen wahren zu können, hat die Ges. die Oberhausener Kohlen- u. Eisen-Handelsges. gegründet u. sich ausserdem einen massgebenden Einfluss auf die Verein. Frankfurter Rhedereien G. m. b. H. in Duisburg gesichert. Die Schleppdampfer u. Schleppkähne dieser Reederei finden überwiegend im Kohlenverkehr von der Ruhr nach den oberrhein. Häfen Verwendung. 1914 Erwerb der Firma Feh. W. Lieb- recht in Duisburg-Ruhrort. Die Ges. ist damit Beteiligte der Rhein, Kohlenhandels- u.