Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 3405 Kohlenfelder geschieht durch Errichtung einer Doppelschachtanlage; daran anschliessend wurde eine Kokerei erbaut. Mit der Abteufung der Schachtanlage wurde 1902 begonnen. Schacht I hat 785 m Teufe. Der Ausbau litt 1904 unter einem grossen, im Januar 1906 abgeschlossenen Wasserdurchbruch, so dass das weitere Abteufen erst im Febr. 1906 wieder aufgenommen werden konnte. In Schacht II wurden 1912/13 nach Fertigstellung der zu Ende des Geschäftsj. 1911/12 im Einbau begriffenen Cuvelage die Abteufarbeiten fortgesetzt u. nach Einbau der letzten Cuvelage der Abschluss der Wasser bewirkt. Im Nov. 1912 erfolgte der Durchschlag mit der ersten (670 m) Sohle u. Mitte Dez. mit der zweiten (765 m) Sohle des Schachtes I. Im Laufe des Jahres 1913/14 wurden 2755 m Richtstrecken u. 1978 m Quer- schläge aufgefahren. Erschlossen sind bis jetzt 16 abbauwürdige Flöze mit einer Gesamt- mächtigkeit an reiner Kohle von 22 m. Die Förderung betrug 1913/14 152 387 t u. stieg im Febr. 1914 tagweise bereits bis nahe an 1000 t. Der Absatz erfolgte wie bisher durch Vermittlung des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikates. Der regelmässige Fortbetrieb der Aufschlussarbeiten erlitt jedoch gegen Ende des Geschäftsj. 1913/14 durch das plötzliche Auftreten grösserer Wasserzuflüsse eine empfindliche Störung. Nachdem sich diese Wasser- zuflüsse von ca. 5 cbm pro Minute einige Zeit auf dieser Hohe gehalten hatten, brachen Anfang Mai 1914 an einer zweiten w eiter südlich gelegenen Stelle in dem gleichen Quer- schlag plötzlich weitere grosse Wassermengen ein. Ein dauerndes gänzliches Abdämmen dieser Wassermengen verspricht unter den obwaltenden Verhältnissen keinen Erfolg. Die Ges. hofft aber in einiger Zeit auf eine allmähliche Abnahme der Wasserzuflüsse. Durch dieses unvorherzusehende plötzliche Auftreten von grossen Wassermengen (12–13 cbm pro Minute) ist die Entwicklung der Zeche zunächst vorübergehend gehemmt; sobald aber die z. Zt. bestehende kritische Situation überwunden u. die beschleunigte Ausrichtung des Nordfeldes vollendet ist, rechnet die Ges. mit einer ungestörten Entwicklung der Grube. Die Inbetriebnahme der Kokerei u. der dazu gehörigen Nebenproduktengewinnungsanlagen erfolgte im Jan. 1914, Erzeugt wurden 1913/14 19 196 t Koks, 325 t Teer u. 235 t schwefelsaures Ammoniak. Ziegelei produzierte 4 910 190 Stück gebrannte Steine, welche ausschliessl. im eigenen Betrieb verwendet wurden. Von den ausgeführten umfangreichen Tagesanlagen seien hauptsächlich genannt die Schachthalle, Sieberei von 250 t u. Kohlen- wäsche von 150 t Stundenleistung nebst Kläranlage, 2 Koksofenbatterien von je 80 Gross- kammeröfen, Kohlenturm mit einem Fassungsvermögen von 2000 t, die Teer-, Ammoniak- u. Benzolfabrik, die Waschkaue, Magazin u. Verwalt.-Gebäude sowie die Vergrösserung der Kolonie durch Bau von 45 Häusern mit 89 Wohnungen. Für Neubauten und Erwerbungen wurden 1913/14 verausgabt: a) in Preussen für die Kohlenzeche „Maximilian“ bei Hamm, für die Eisensteinbergwerke u. das Kalkwerk Oepitz bei Pössneck M. 9 825 392, b) in Thüringen für die Eisensteinbergwerke u. die Hochofen- anlage nebst Schlackenziegelei in Unterwellenborn M. 60 686, c) in Sachsen für das „König Albert-Werk“ bei Zwickau M. 149 000, d) in Bayern für die Oberpfälzer Gruben, Hochöfen-, Stahl- u. Walzwerke in Rosenberg, das Kalkwerk in Lengenfeld bei Amberg, Eisengiesserei Fronberg, Martin- u. Walzwerke in Maxhütte-Haidhof M. 2 057 124, zus. M. 12 092 208. Für die nächsten 2 Jahre sind folgende Neuanlagen in Aussicht genommen: Aufschlussarbeiten in den bayerischen u. thüring. Gruben; Errichtung eines Beamtenwohnhauses u. Fertig- stellung der Kondensationsanlage sowie der elektr. Zentrale auf dem König Albert-Werk; Fertigstellung des 6. Hochofens; Beschaffung einer Reserve-Hochofengasgebläsemaschine nebst Vergrösserung der Gasreinigungsanlage in Rosenberg; Neubau der Giesserei; Umbau des Martinwerks nebst der Mittelstrecke auf dem Werk in Maxhütte-Haidhof, welche Arbeiten nebst Restzahlungen für die 1913/14 bereits fertiggestellten Anlagen ungefähr M. 3 000 000 erfordern werden; hierzu kommen noch die Ausgaben für die Fertigstell. der Kohlenzeche Maximilian bei Hamm i. W. (s. oben), welche sich für das Jahr 1914/15 auf ca. M. 10 000 000 belaufen werden. Produktion 1906/07–1913/14: Es wurden gefördert an Spat- u. Brauneisenstein: 373 268, 473 589, 434 672, 418 538, 522 174, 592 995, 622 268, 632 337 t; erblasen wurden in den Hoch- öfen an Bessemer-, Spiegel-, Thomas- u. Puddel-Roheisen: 154 713, 180 759, 171 435, 176 806, 211 093, 233 001, 243 630, 251 390 t; an Gusswaren: 3774, 3538, 4134, 4134, 5521, 5142, 5464, 5962 t; fertige Eisen- u. Stahlerzeugnisse: 154 623, 149 330, 152 018, 154 085, 177 725, 199 776, 209 168, 203 308 t. Arbeitslöhne u. Beamtengehälter 1913/14: M. 8785 820. Beteilig. bes Stahlwerksverband 177 494 t, davon entfallen auf Halbzeug 5000 t, Eisenbahnmaterial 73 743 t u. Formeisen 98 746 t. Kapital: M. 23 440 000 in 11 720 Aktien à M. 2000. „. fl. 600 000, erhöht lt. Gen.-Vers. v. 28./4. 1856 um 1158 Aktien à fl. 1000 (auf fl. 1 758 000 = M. 3 013 721.82), Zzwecks Errichtung des König-Albert-Werkes bei Zwickau lt. General-Versammlung 14./8. 1899 um M. 3013721. 82 (auf M. 6 027 443.64) in 1758 ab 1./4. 1899 div.-ber. Aktien a A fl. 1000 = M. 1714. 29, angeboten den Aktionären (1: 1) bis 30./9. 1899 zu 100 % zuzügl. 4 % für Spesen etc. (plus 5 % Zs. ab 1./4. 1899), anderweitig zu 400 %. Die G.-V. v. 14./8. 1899 beschloss weiter, den R.-F. für „Erneuerungen“ M. 500 000, für „Zwickau“ M. 920 000 u. für „Ersatzschienen“ M. 86 860.91 zus. M. 1 506 880 zu entnehmen und an die Aktionäre auszuzahlen (ab 15./9. 1899). Auf jede alte Aktie entfielen M. 857.14½. Die Rückzahl. dieser M. 1 506 880 erfolgte also gleichzeitig mit Erhöhung des A.-K., wodurch die Aktionäre die „ eigentl. zu 50 %, anstatt zu pari erhielten. –— Nochmalige Erhöhung des A.-K. lt. G.-V. 20./8. 1908 um fl. 2 344 000 = M. 4 018 295.76 in 2344 Aktien a fl. 1000 mit Div.-Ber- entsprechend 433