„ Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kapital: M. 135 000 in 45 St.-Aktien u. 90 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000. Die Unterbilanz stieg 1909/10 von M. 15 249 auf M. 126 482; zu deren Beseitigung sowie zur Vornahme von Abschreibungen beschloss die G.-V. v. 4./10. 1910 Herabsetz. des A.-K. um M. 150 000 (also auf M. 300 000) durch Zus.- legung der Aktien 3: 2, gleichzeitig wurde die Ausgabe von 4 % Vorz.-Aktien bis zu M. 150 000 genehmigt. Durch Zuzahlung von M. 333.33 auf jede der St.-Aktien konnten dieselben in Vorz.-Aktien umgewandelt werden. Dieser G.-V.-B. v. 4./10. 1910 kam nicht zur Ausführung, derselbe wurde vielmehr von der a. o. G.-V. v. 6./4. 1911 aufgehoben u. gleichzeitig beschlossen, das A.-K. von M. 450 000 im Verhältnis 10: 1, also um M. 405 000 auf M. 45 000 zus. zulegen u. bis M. 105 000 in Vorz.-Aktien zu emittieren, hiervon begeben 90 Stück zu pari plus 3 % für Reichsstempel; A.-K. also jetzt M. 135 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstücke 22 000, Schacht u. Grubenbau 90 000, Effekten 5000, Gebäude u. Anlagen 30 000, Masch. 12 802, Material. 767, Mobil. u. Inventar 21 819, Erz 3488, Kassa 59, Debit. 177, Verlust 40 839. – Passiva: A.-K. 135 000, Kredit. 91 954. Sa. M. 226 954. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Abgaben 5945, Zs. 4379, Unk. 53 716. –— Kredit: Zs. 703, Erlös aus Verkauf von Erz 22 498, Verlust 40 839. Sa. M. 64 041. Dividenden 1906 07–1911/12: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Liquidatoren: Ing. Dr. Heinr. Ungemach, Dr. J. Schaller. Aufsichtsrat: Vors. Leon Ungemach, Strassburg; Emil de Bary, Gebweiler; Paul Lacour, Markirch; Bergw.-Dir. Dr. Jul. Schaller jr., Strassburg; Jos. Vogt, Niederbruck. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Strassburg: Allg. Els. Bank-Ges. Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., A.-G. in Troisdorf. Die a. o. G.-V. v. 15./1., 16./4. u. 15./5. 1912 genehmigte einen mit dem Lothringer Hütten- verein Aumetz-Friede in Brüssel-Kneuttingen auf die Dauer von 12 J. abgeschloss. Interessen- gemeinschaftsvertrag, wonach insbes. die Gewinne der beiden Ges. vereinigt werden u. dem Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede das Recht eingeräumt wird, das Vermögen der Ges. als Ganzes gegen Gewähr. von Aktien des Lothringer Hüttenvereins Aumetz-Friede innerhalb der Vertragsdauer zu erwerben. Die Ges. Aumetz-Friede übernimmt die Überwachung der Gleschäftsführ, sowie die Beschaffung der wichtigeren Rohmaterial. u. Halbfabrikate der Mannstädt-Ges. Die Gewinne der 3 Ges. (die Düsseldorfer Eisen- u. Draht-Ind. gehört mit zur Interessengemeinschaft) werden Ende jeden Geschäftsj. vereinigt. Durch den Vertrag, welcher für die Gewinnberechnung bereits ab 1/7. 1911 Geltung hat u. wodurch also den Aktionären von Mannstaedt auch für die Zeit der durch die Betriebsverlegung geschmälerten Erträgnisse eine angemessene Div. gesichert ist, gewährleistet der Ges. der Lothringer Hüttenverein die Ausschüttung einer Mindestdiv. von 6 % auf die Vorz.-Aktien u. 5 % auf die St.-Aktien. Sofern der Lothringer Hüttenverein aber seinerseits eine höhere Div. als 5 % zur Ausschüttung bringt, hat er der Mannstaedt-Ges. zunächst pro Prozent seiner 5 % über- steigenden Div. je weiteres ½ % auf die St.-Akten pro Prozent Hüttenvereins-Div. über 7 % hinaus zu vergüten. Falls der Lothringer Hüttenverein mehr als 7 % Div. verteilt, hat Mannstaedt je ½ % Prozent Mehr-Div. auf sein Gesamt-A.-K. zu erhalten. Vom 1./7. 1914 ab ändert sich für weitere zehn Jahre die Div.-Berechnung derart, dass falls der Hütten- verein bis 8 % Div. verteilt, an Mannstaedt ein gleicher Prozentsatz für seine Aktien zu vergüten ist; für jedes volle Prozent Hüttenvereins-Div. über 8 % hinaus erhält Mannstaedt je ½ % Div. auf das Gesamt-A.-K. Die Interessengemeinschaft wurde auf je 12 Jahre geschlossen u. Aumetz-Friede das Recht eingeräumt, innerhalb dieser Zeit den Erwerb der Aktien beider Ges. in der Weise vorzunehmen, dass den Aktionären der Mannstaedt-Ges. für je M. 4000 ihrer Aktien je frs. 4500 Aumetz-Aktien mit gleicher Div.-Ber. überlassen werden. Zur weiteren Sicherung seines Einflusses auf die Ges. Mannstaedt sicherte sich Mumetz-Friede die Erwerbung des entsprechenden Teiles der Aktien (M. 2 600 000). Gegründet: 4./2. 1897; eingetr. 11./3. 1897. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Komm.-Ges. Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., auf Grund der Bilanz v. 30./6. 1896 für M. 1 811 452 abz. M. 1 061 452 für Kredit. Sitz der Ges. bis 17./11. 1913 in Kalk bei Cöln. Zweck: Verarbeitung von Eisen, Stahl u. anderen Metallen, Handel mit den vorgedachten Produkten u. Waren, Betrieb aller Geschäfte, welche sich an die vorgedachte Tätigkeit an- schliessen. Die Grundstücke in Kalk umfassen 5 ha 23 a 82 qm, von denen etwa 23 072 qm mit Fabrikanlagen, 196 qm mit dem Verwalt.-Gebäude u. 2508 qam mit 2 Wohnhäusern bebaut sind. (Wegen Verlegung u. Verkauf siehe unten). Für Neuanlagen u. Grund- erwerb wurden 1909/10–21912/13 M. 523 856, 1 120 376, 2 279 433, 17 064 975 ausgegeben, davon 1912/13 M. 1 581 001 für Grundbesitz, M. 6 496 285 für Walzwerk, M. 879 930 für Hochöfen etc., M. 3 353 347 für Kraft- u. Lichtanlage, M. 471 360 für Bahnanlage, M. 361 967 für Walzen- lager. Zugänge 1913/14 M. 5 506 692, davon M. 2 945 268 für Walzwerksanlagen Die mit Bahnanschluss versehenen Walzwerksanlagen der Ges. enthalten 9 Walzenstrassen für schweres u. leichtes Faconeisen, Messing, Bronze etc. mit 11 Schweissöfen, Dampfkesseln u. allem sonst. Zubehör. Für Reparat., sowie zur Herstellung von Stanz- u. Pressartikeln u. kleineren Konstruktionen sind ausgedehnte Werkstätten vorhanden. – Produktion an Fagon-