420 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Geschäftsjahr: 1./7.–730./6., früher (bis 1898) Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div. an Aktien, vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundbesitz u. Anlagen 5 063 524, Beteilig. Zeilers- zuversicht 171 466, Utensil. u. Kokillen 221 645, Wohnungen 57 933, Arbeiterwohnungs-Ge- nossenschaft Weidenau 2500, Versich. 19 247, Kassa 4497, Debit. 853 149, Betriebsmaterial. 15 629, Waren-Vorräte 990 320. – Passiva: A.-K. 3 300 000, Oblig. 1 500 000, do. Zs.-Kto 19 850, R.-F. 399 192, Fonds zur Ern. von Werksanlagen 147 238, Talon- u. Wehrsteuer-Res. 30 000, Delkr.-Kto 50 000, Rückstell. für Löhne 63 231, Frachten 4820, Belohnungen 1975, Kredit. 1 364 811, Waren-Akzepte 166 815, unerhob. Div. 1980, Gewinn (Vortrag) 350 000. Sa. M. 7 399 914. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 44 755, Zs. 7131, Oblig.-Zs. 69 166, Abschreib. 359 643, Gewinn 350 000. – Kredit: Vortrag 350 000, Gesamtüberschuss 480 697. Sa. M. 830 697. Dividenden: 1891–98: 42, 0, 0, 0, 6½, 25, 25, 5; 1899/1900: 24 % (für 1½ Jahre, u. z. für M. 500 000 für 6 Mon.); 1900/1901–1910/11: 0 %; Vorz.-Aktien 1902/03–1910/11: 0 %. Gleich- berechtigte Aktien 1911/12–1913/14: 0, 6, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Fr. Jütte, S. Schleicher. Prokurist: A. Jahncke. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Gewerke Jul. Weber, Betzdorf; Bergwerks-Dir. G. Zimmermann, Kirchen; Gewerke Otto Utsch, Cöln; Reg.-Rat Paul Stein, München; Reg.-Baumeister a. D. Hintze, Jungenthal; Gen.-Dir. F. Sültemeyer, Düsseldorf; Bank-Dir. E. Schmidt, Siegen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Siegen: Bank f. Handel u. Gew. Actien-Gesellschaft Rolandshütte, Sitz in Weidenau bei Siegen. Gegründet: 9./3. 1867; eingetr. 26./6. 1867. Zweck: Produktion von Eisen aus angekauften oder anderweitig angeschafften Erzen, Verarbeit. des produzierten oder angeschafften Eisens. Grundbesitz ca. 110 Morgen, u. a. die Rolandshütte mit 2 Hochöfen (von denen der zweite durch Bau von 3 Cowper-Apparaten erweitert und im Nov. 1905 in Betrieb genommen ist, der erste wurde 1908 neu zugestellt) mit einer Produktionsfähigkeit von je 80 t täglich mit sämtlichen Betriebseinrichtungen als: 7 Dampfkessel, 3 Gebläse-u. 3 Aufzugsmaschinen, Cowper-Apparate zur Winderhitzung etc., ausserdem normalspurige Anschlussgeleise u. Schmalspurgeleise; die Haardter Hütte mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 30 000 kg täglich mit einem in 1908 neu zugestellten kleinen Hochofen und allen Einricht. als 3 Dampfkessel, 2 Gebläsemasch., 2 Winderhitzer eté. Zur Verbillig. der Betriebskosten sind umfassende Anderungen der Werksanlagen durchgeführt worden. Die Zugänge für Neubauten etc. erford. 1905/06–1913/14 M. 213 780, 38 036, 16 994, 66 861, 80 264, 32 183, 61 517, 107 623, 29 370, darunter 1908/09 M. 52 740 für den Ankauf von Kalkstein- brüchen bei Finnentrop u. 1909/10 M. 66 283 für den Bau einer Schlackensteinfabrik. Die Ges. besitzt 510 Kuxe der Eisenerzgrube Gilberg bei Eiserfeld (Gesamtgrösse ca. 1 327 131 qm, Ausbeute 1900/01–1901/02 M. 15 300, 20 400, später nichts.) In dem neuen für die Jahre 1912 bis 1917 ins Leben gerufenen Roheisenverband ist die Ges. mit 40 781 t beteiligt. Die Wirkung der Verbandsbildung ist im Jahre 1911/12 nur in geringem Masse zur Geltung ge- kommen, weil die Abwicklung der bestehenden Aufträge sich weit in das neue Geschäftsjahr hineinzog. Von dem Reingewinn M. 60 086 wurden M. 46 586 zu Abschreib. verwendet u. M. 13 500 vorgetragen. 1912/13 Erricht. eines gröss. Elektrizitätswerkes im Anschlusse an die Rolandshütte. Das Werk liefert auch elektr. Energie an Dritte. Die a. o. G.-V. v. 6./10. 1914 genehmigte einen mit dem Hochofenwerk Lübeck zu Herrenwyk auf die Dauer von 10 Jahren abgeschlossenen Pachtvertrag, beginnend vom 1./7. 1914 ab. Der Pachtvertrag bestimmt, dass die Aktionäre der Rolandshütte die gleiche Dividende erhalten sollen, die das Hochofenwerk Lübeck den seinigen ausbezahlt, mind. 5 % pro Jahr. Das Hochofenwerk Lübeck hat das Recht, während der Dauer des Pacht- vertrages die Rolandshütte als Ganzes zum Kurse von 107½ %, also zum Betrage von M. 1 451 250, zuzüglich der anteiligen Pachtsumme, zu erwerben, sodass bei einem zum 30./6. erfolgenden Erwerbe die Kaufsumme 112½ % betragen würde. Kapital: M. 1 350 000 in 900 Aktien (Nr. 1–900) à M. 1500, sämtl. gleichberechtigt. Urspr. M. 450 000, erhöht 1886 durch Ausgabe von 150 Vorz.-Aktien à M. 1500 = M. 225 000 auf M. 675 000, dann durch Ausl. von 87 Vorz.-Aktien auf M. 580 500 reduziert. Erhöht lt. G.-V. v. 2./2. 1898 um M. 469 500 in 313 Aktien à M. 1500, zum Nom.-Wert überlassen der Westd. Bank vorm. Jonas Cahn in Bonn gegen die Verpflicht., den Aktienstempel zu tragen u. der Rolandshütte 500 Kuxe der Grube Gilberg zu M. 575 pro Kux Valuta 1./7. 1897 zur Verf. zu stellen (26./4. 1898 in den Besitz der Rolandshütte übergegangen). Die G.-V. v. 2./2. 1898 beschloss auch Gleichstell. der Aktien ab 1./7. 1897. Zur Erweiterung der Betriebsanlagen beschloss die G.-V. v. 20./5. 1904 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 (auf M. 1 350 000) in 200, ab 1./7. 1904 div.-ber. Aktien à M. 1500, übernommen zu 103 % vom A. Schaaffh. Bankver. in Bonn, angeboten den Aktionären 1.–15./7. 1904 zu 110 % zuzügl. ½ Schlussscheinstempel. Die Herstell.- Kosten der neuen Aktien samt Stempel trug die Ges., alle andern Spesen einschl. der Ein- führung an der Berliner Börse gingen zu Lasten genannten Bankhauses. Hypotheken: M. 250 000. (Stand Ende Juni 1914.) Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.