432 Kohlenbergbau. Direktion: Oberbergrat Ad. Schlösser. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Bergrat Friedr. Kast, Geh. Bergrat E. Pöppinghaus, Clausthal; Reg.-Rat Rich. Boehr, Hannover. Zahlstellen: Gesellschaftskasse:; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Bemerkung: Seit 1907/08 werden Div. u. statist. Abgaben nicht mehr veröffentlicht. Braunkohlen- und Briket-Industrie A.-G. in Berlin, W. 8, Mohrenstr. 10. Gegründet: 29./6. 1900; eingetr. 20./9. 1900 u. 14./10. 1904. Gründung s. Jahrg. 1902/03. Zweck: Erricht., Erwerb, Ausbeut., Pachtung, Betrieb, Verpacht. u. Veräusser. von Berg- werken u. Bergwerksgerechtsamen, sowie industr. Anlagen aller Art, vornehmlich der Braun- kohlen- u. Brikett-Ind. Die Ges. besitzt u. betreibt 5 Braunkohlenbergwerke mit Brikett- fabriken, u. zwar Bismarck I b. Poley N.-L., Gotthold b. Annahütte N.-L., Milly b. Bock- witz N.-L., Emanuel bei Dolsthaida N.-L., u. Marie-Anne bei Kleinleipisch N.-L. Zu diesen Bergwerken gehört ein im Besitze der Ges. befindliches, rund 3800 ha grosses, in den Gemeinden Särchen, Sallgast, Clettwitz, Bockwitz, Mückenberg, Naundorf, Dolsthaida, Zschornegosda, Costebrau, Grünewalde, Kleinleipisch, sowie in den Gutsbezirken Mücken- berg, Poley u. Grünhaus belegenes Grundstücksareal. Mit jedem der 5 Braunkohlenberg- werke ist eine mit Hauptbahnanschlüssen versehene Brikettfabrik verbunden. Die zum Braunkohlenbergwerk Bismarck I gehörige, in der Gemeinde Särchen belegene Brikettfabrik besitzt eine Leistungsfähigkeit von 120 000 t jährlich, die Brikettfabrik Gotthold eine solche von 45 000 t jährlich. Auf der mit dem Braunkohlenbergwerk Milly verbundenen Brikett- fabrik kann bei vollem Betriebe jährl. eine Leistung von 240 000 t erzielt werden. Zum Braunkohlenbergwerk Emanuel gehört eine Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 360 000 t jährlich. Die Brikettfabrik Marie-Anne leistet z. Z. 200 000 t; eine Erweiterung dieser Leistung steht bevor. Auf sämtlichen Werken werden ca. 2500 Arbeiter beschäftigt Ausgaben für Neuerwerb. u. Neuanlagen 1906/07–1913/14: M. 2 266 000, 1 009 000, 1 714 000, 2 992 000, 1 148 576, 2 612 624, 3 450 649, 5 593 717, davon entfallen 1913/14: M. 1 359 226 auf Ankäufe von Grundstücken u. Kohlenfeldern. Produktion 1906/07–1913/14: 22 655 623, 27 308 905, 28 122 849, 26 642 179, 28 502 240, 29 932 660, 33 329 906, 40 710 360 hl Rohkohle; 49 828, 59 958, 62 393, 63 652, 67 502, 70 579, 78 373, 96 868 Waggons à 10 t Briketts. Die Ges. gehört ab 1./4. 1912 der Niederlausitzer Briket-Verkaufs-Ges. m. b. H. an. Die Absatz- Beteil.-Ziffer beträgt z. Zt. pro Jahr 1 008 000 t. Die Ges. ist ferner beteiligt bei Niederlaus. Wasserwerks-Ges. m. b. H., Senftenberg, bei Landges. Eigene Scholle G. m. b. H. in Frankf. a. O. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht zwecks Tilg. von Bankschulden und zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 2./11. 1908 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1./7. 1908 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den alten Aktionären zu 160 %. Agio mit M. 500 000 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./11. 1911 um M. 2 000 000 (auf M. 8 000 000) in 2000 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1912, begeben zu 107 % an ein Konsort., angeboten den alten Aktionären im Febr. 1912 3: 1 zu 180 %. Stück-Zs. wurden nicht berechnet. Der Gewinn, der sich aus der Begebung der neuen Aktien ergab, fiel abzügl. einer 5 % Provis. für das Bankenkonsort. u. der Kosten der Ges. zu. Der Erlös dieser Emiss. diente im Verein mit der Anleihe III (M. 3 000 000, siehe unten) zum Ausbau des Braunkohlenwerkes Marie Anne u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. Hypothek.-Anleihe: I. M. 3 000 000 in 4½ % (bis Ende 1906 5 %) Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 28./6. 1901, Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, lautend auf Namen der Berl. Handels-Ges. und an deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1906 bis längstens 1930 durch jährl. Ausl. spät. 15./4. auf 1./7.? verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Monate Frist vorbe- halten; die Tilg. kann auch durch Ankauf erfolgen. Die Anleihe ist auf dem damals 1003,09,56 ha grossen Grundstücken der Ges. hypothek. sichergestellt, wobei ihr eine bis 1920 rückzahlbare Kaufgelder-Hypoth. von M. 327 500 auf 172,32 ha Kohlenfelder vorangeht. In Umlauf Mitte 1914: M. 2 307 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Be- stimmung. Zahlstellen wie bei Div. Kurs der 5 % Stücke in Berln Ende 1902–1905: 102, 103.80, 103.50, – %. Zugelassen M. 3 000 000, hiervon bei den Zahlst. zur Zeichnung aufgelegt am 25./4. 1902 M. 2 200 000 zu 100.50 %. Die G.-V. v. 14./11. 1905 beschloss die Herabsetz. des Zinsfusses dieser Anleihe von 5 % auf 4½ % mit Wirkung ab 1./1. 1907. Die nicht konvertierten Stücke wurden am 11./6. 1906 zum 2./1. 1907 gekündigt. – Die auf 4½ % konvert. Stücke wurden im Januar 1907 in Berlin zugelassen; erster Kurs 26./1. 1907: 100.75 %. Kurs Ende 1907–1914: 97.75, 100, 100.25, 100.10, 99.90, 98, 95.10, 99* %. II. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. vom 2./11. 1908, rückzahlbar zu pari. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs.: 15./5. u. 15./11. Tilg. ab 1913 bis spät. 1937 durch jährl. Auslos. im August (zuerst 1913) auf 15./11. (erstmals 1913), auch freihändiger Ankauf der Oblig. gestattet; seit 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Eintragung einer Sicherungshypoth. von M. 1 000 000 nebst 4½ % Zs. von M. 1 000 000 seit 15./11. 1908 an den zu Kleinleipisch und Zschornegosda belegenen Grundstücken von zus. 679 ha 66 a 04 qm Grösse. Dieser Sicherungshypoth. gingen hypothek. eingetragene Restkaufgelder im Gesamtbetrage von M. 744 849 vor. Die Ges. ist verpflichtet, diese Restkaufgeld-Hypoth. bei der Bezahlung löschen zu lassen, so dass die Anleihe-