Kohlenbergbau. 435 Kohlenfelder überall an die der Phönix Akt.-Ges. in Option gegebenen Felder. Die Ab- lagerung des Kohlenflözes ist ungestört, seine Mächtigkeit beträgt durchschnittl. 14–15 m u. schwankt zwischen 8 u. 18 m. Der grösste Teil der Kohlen ist durch Tagebau zu ge- winnen, bei einem Verhältnis von Kohle zu Decke wie 1: 1,3. Zurzeit findet ausschliesslich Tagebaubetrieb statt. Das Werk ist modern eingerichtet, besitzt eine Brikettfabrik von 6 Pressen mit einer Tagesleist. von 380 t. Im J. 1908 wurde eine Ausbeute von M. 50 auf jeden Kux bezahlt, während seitdem von einer Verteilung Abstand genommen wurde, um sehr hohe Abschreib. vorzunehmen u. die Gewinnbeteilig. des Hypoth.-Gläubigers mit einem grösseren Betrage abzulösen. Auch verursachte der 3½ monat. Streik im J. 1911 einen grossen Gewinnausfall. Im Geschäftsj. 1913 konnten bis Juni die Selbstkosten gegenüber 1912 vornehmlich durch den Tagebaubetrieb wesentlich erniedrigt werden, so dass mit der Aufnahme von Ausbeuteverteilung wieder zu rechnen ist. Förderung der Werke 1909/10–1913/14: 19 437 492, 19 270 832, 18 607 342, 21 082 560, 24 977 775 hl, wovon auf Mumsdorf 8 431 554, 8 179 370, 8 668 576, 10 667 202, 14 849 457 hl, Klettwitz 11 005 938, 11 091 462, 9 938 766, 10 415 358, 10 128 318 hl entfallen. Briketts wurden fabriziert: 447 030, 437 532, 427 630, 495 178, 620 166 t, wovon Mumsdorf 199 480, 195 245, 200 990, 268 720, 387 877 t, Klettwitz 247 550, 242 287, 226 640, 226 458, 232 289 t lieferte. Ferner wurden auf dem Mumsdorfer Werk 74 550, 82 980, 76 960, 68 978, 52 005 t Rohkohle abgesetzt. Für das Werk in Klettwitz ist die Ges. Mitglied der Niederlaus. Brikett-Verkaufs-Ges. Kapital: M. 8 500 000 in 8500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, begeben zu pari. Die G.-V. v. 30./9. 1912 beschloss, zwecks Verstärkung der Betriebsmittel u. Erwerbs der 1000 Kuxe der mit der Ges. markscheidenden Gew. Heureka die Erhöhung des A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 7 500 000) in 3000 Aktien. Von diesen neuen Aktien nahmen M. 1 000 000, die zur Verstärkung der Betriebsmittel dienten, vom 1./4. 1912 ab an der Div. teil. Sie sind von der Firma C. H. Kretzschmar zu pari übernommen u. den Besitzern alter Aktien im Verhältnis von 9:2 zu 112 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1912 zum Bezuge an- geboten worden. Genannte Bankfirma trug sämtl. mit der Ausgabe der neuen Aktien ver- bundenen Kosten u. Stempel mit Ausnahme des Schlussscheinstempels, den der beziehende Aktionär zu zahlen hatte. Zu dem Übernahmekurs traten noch 4 % Stückzinsen vom 1./4. 1912 ab. Die zum Erwerb der Heurekakuxe dienenden M. 2 000 000 neuen Aktien nehmen vom 1./4. 1913 ab in der Weise an der Div. teil, dass sie für das Geschäftsjahr 1913/14 höchstens 5 % Div. erhalten u. erst vom 1./4. 1914 ab in bezug auf die Gewinnbeteiligung mit den anderen Aktien gleichgestellt werden. Die G.-V. vom 18./3. 1913 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 000 000 zum Zwecke der Rückzahlung von Hypoth. u. der Beschaffung von Betriebsmitteln. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1913 p. r. t., sind zu pari begeben u. den alten Aktionären im Verhältnis zu 15: 2 zum Bezuge angeboten worden. Vorerst sind 25 % eingezahlt. Hypoth.-Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 24./2. 1913, rückzahlbar zu 105 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Direction der Disconto-Ges. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1918 bis spät. 1937 durch jährl. Auslos. im Dez. (zuerst 1917) auf 1./4. (zuerst 1918). Sicherheit: Gesamtsicherungs-Hypoth. u. zwar in voller Höhe der Forderungen aus den Teil- schuldverschreib. mit M. 5 250 000 nebst 4½ % Zs. von M. 5 000 000 auf den der Ges. ge- hörigen, zu Mumsdorf gelegenen Liegenschaften, Bergwerken u. Abbaugerechtigkeiten u. in Höhe von % der Forderungen aus den Teilschuldverschreib. mit M 2 100 000 nebst 4½ % Zs. von M. 2 000 000 auf den der Gew. Heureka in Prössdorf S.-A. gehörigen, zu Meuselwitz, Prössdorf u. Schnauderhainichen belegenen Liegenschaften, Bergwerken u. Abbaugerechtig- keiten eingetragen. Die Sicher.-Hypoth. sind zur Gesamthaft und, von einigen unverzinsl. Kaufgeld-Resthypoth. im Gesamtbetrage von nicht über M. 200 000 bei Phönix u. nicht über M. 70 000 bei Heureka abgesehen, an erster Stelle eingetragen. Ausserdem gehen ihnen noch auf Mumsdorf 5 Darlehns-Hypoth. von zus. M. 355 000 vor, die ehestens zur Löschung gebracht werden Bis zum Nachweise der Löschung bleibt ein dem Gesamtbetrage der vor- eingetrag. Darlehns-Hypoth. entsprechender Betrag in bar oder in Teilschuldverschreib. bei der Disconto-Ges. hinterlegt. Der Erlös der Anleihe diente zur Tilg. der auf dem Mums- dorfer Besitz noch lastenden Hypoth u. zur Rückzahl. von Bankschulden; ferner ist beab- sichtigt, einen Teil der auf den Klettwitzer Werken ruhenden Hypotheken früher, als in den Verträgen vorgesehen, zurückzuzahlen. Zahlst. wie bei Div. u. Berlin ausserdem Jacquier & Securius, A. E. Wassermann. Kurs in Berlin Ende 1913–1914: 97.25, 96* %. Aufgelegt am 25./6. 1913 zu 97.25 %. Hypotheken: M. 371 000, ausserdem M. 326 985 Restkaufsgelder; ferner M. 400 000 Sicherh.-Hypoth. auf Mumsdorf. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrücklagen, 4 % Div., vom verbleibenden Überschuss 7½ % Tant. an A.-R. (ausserdem zus. M. 12 000 feste Vergüt), bis zu 10 % ver- tragsmäss. Tant. an Vorst., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Noch nicht geleist. Einzahl. auf A.-K. 750 000, Fabrik- u. Bahngelände 186 500, Acker-Grundstücke 177 855, Kohlenfelder 3 080 000, Beamten- u. Arb.-Häuser 231 000, Abraum-Kto, im Voraus abgedeckte Kohle 710 600, do. Inventar 3 68 000, Gruben-Aufschluss 1, do. Inventar 104 700, Gebäude 1 450 500, Masch. u. Utensil. 1 668 600, Anschlussbahn-Anlage 305 000, do. Inventar 28 200, Kläranlagen, Kanäle, Rohrleit. 28*