Kohlenbergbau. 437 Aufsichtsrat: Vors. Bankier Carl Chrambach, Berlin; Stellv. Kgl. Komm.-Rat Dr. Georg Heimann, Bankier Adolf Goldschmidt, Breslau; Gen.-Dir. Alfred Scheller, Charlottenburg; Bergwerksbes. Ignatz Petschek, Aussig; Reg.-Assessor Dr. Kleefeld, Berzassessor a. D. Max Pohl in Diensten der Deutschen Bank, Gerichtsassessor a. D. Dr. Ed. Sachs, Berlin. Zahlstellen: Breslau: Ges.-Kasse, E. Heimann. Vereinigte Berliner Kohlenhändler-Akt.-Ges., Berlin Wi. 35, Potsdamerstr. 103 a. Gegründet: 15./3. 1910; eingetr. 21./3. 1910. Gründer: Theo Gutmann, Wilmersdorf; Siegfried Rosenthal, Alfred Kasch, Charlottenburg; Hugo Dietrich, Georg Berger, Wilmersdorf, Zweck: Handel mit Holz, Kohlen, Koks u. verwandten Materialien sowie Beteilig. an gleichartigen Geschäften. Der Verlust des J. 1910/11 M. 207 868 (Gründungs- u. Organisat.- Jahr) wurde von Aktionären gedeckt. 1911/12 ergab eine Unterbilanz von M. 396 574, die auch 1912/13 bestehen blieb, aber 1913/14 getilgt wurde. 1914 Beteilig. an einer besonderen Lager- u. Transportges unter der Firma Kohlen-Spedition, G. m. b. H. Sämtl. Betriebs- einricht. der Ges., insbes. Fuhrwerks- u. Platzutensil., sind vollständig auf die neue Kohlen- Spedition, G. m. b. H., übergegangen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./11. 1911 um M. 1 100 000 in 1100 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1910, begeben zu pari. Diese Erhöhung erfolgte zum Erwerb folg. Berliner Kohlenfirmen (Ges. m. b. H.) Leopold Pauly Nachf. mit M. 500 000 St.-Kapital, Ludwig Budde mit M. 300 000 Kap. u. D. Timendorfer u. ihren Konzernen mit M. 200 000 Kap. Nochmals erhöht anlässlich der Angliederung der Berliner Kohlenfirma Ernst Kupfer & Co. G. m. b. H. u. ihren Konzern lt. G.-V. v. 11./4. 1911 um M. 1 800 000 (auf M. 3 000 000) in 1800 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1911, begeben zu pari. 1911/12 wurden nom. M. 310 000 Aktienrechte zurückerworben u. 1913/14 M. 301 000 Aktien zur Verfüg. gestellt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Kassa 8807, Wechsel 26 329, Kaut. 28 422, Kaut.- Wechsel 4800, Beteilig. 1 412 736, eig. Aktien 769 000, sonst. Effekten 2007, Bürgschaftsdebit. 339 150, Kontoreinricht. 16 000, Gebäude- u. Platzeinricht. 126 000, Automobil 7000, Debit. 1 425 924, Waren auf Lager 650 000, unterwegs befindl. Waren 40 228. — Passiva: A.-K. 3 000 000, Kaut. 7802, Bürgschaftskredit. 339 150, Kredit. I 814 323, do. II (Beteilig. Leop. Pauly Nachf. G. m. b. H. u. Ernst Kupfer & Co. G. m. b. H.) 693 994, Vortrag 1133. Sa. M. 4 856 404. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 360 313, Zs. 144 873, Mieten 67 889, Ab- schreib. des Verlustvortrags 1912/13 396 574, do. sonst. 116 086, Gewinn 1133. — Kredit: Gewinn aus Beteilig. 44 800, do. aus Verkaufsgeschäften 741 070, z. Verfüg. gestellte Aktien 301 000. Sa. M. 1 086 870. Dividenden 1909/10–1913/14: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Felix Rahmer, Georg Knoller, Fritz Minoux, Stellv. Rich. Bud. Prokuristen: Carl Peucker, Franz Gerhardt. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bergwerks-Dir. Carl Knupe, Linden-Ruhr; Stellv. Hugo Stinnes, Amtsrichter a. D. Herm. Thomas, Mülheim-Ruhr. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschland. Frankfurt-Finkenheerder Braunkohlen-Akt.-Ges. Sitz in Charlottenburg, Verwaltung in Frankf. a. O., Gubenerstr. 1. Gegründet: 26./4. 1907; eingetr. 3./6. 1907. Gründer: Prof. Alfred Pringsheim, München; Rittergutsbes. Paul von Rohrscheidt auf Garzau; Bergwerksdir. Otto Scharf, Kaufm. Adolf Schüddekopf, Kaufm. Oscar Koch, Berlin. Nach näherer Massgabe des Gesellschaftsvertrages (§ 35) brachte der Mitgründer Prof. Alfred Pringsheim auf das A.-K. in die Akt.-Ges. ein M. 333 900 Geschäftsanteile der Berliner Bergbau-Ges. m. b. H. au Berlin mit dem Gewinnrechte seit dem 1./4. 1907 und erhielt dafür zum Kurse von 200 % gerechnet 667 für vollgezahlt geltende Aktien im Nennwerte von M. 667 000 sowie M. 800 bar. Auf restliche M. 2 329 000 Aktien der neuen Ges. leistete Pringsheim eine Barzahlung von 25 % gleich M. 582 250 mit der Verpflichtung, die restlichen 75 % gleich M. 1 746 750 später einzuzahlen (ist geschehen). Die übrigen vier Gründer zahlten ihre Aktien sofort voll ein. Die neue Ges. erwarb weiter von den Rudolf Pringsheimschen Erben die restl. M. 666 100 Anteile mit Gewinn-Ber. ab 1./4. 1907 der Berl. Bergbauges. m. b. H. zum Kurse von 200 %, so dass hierfür M. 1 332 200 aufzuwenden waren. Somit befinden sich sämtliche M. 1 000 000 Anteile der Berl. Bergbauges. m. b. H. im Besitze der Akt.-Ges. Der Besitz der Berliner Bergbau G. m. b. H. umfasste die 8 gesonderten Grubenkomplexe im Gesamtausmasse von 481 312 889 qm, nämlich die Grubenfelder bei Frankfurt a. O. kons. Vaterland, die Gruben- felder bei Müncheberg kons. Preussen, die Felder der früheren Gewerkschaft kons. Freien- walde, die Grubenfelder bei Rauen, die zur Zeit nicht betriebene Grube Lord bei Küstrin. die unaufgeschlossenen Grubenfelder bei Filehne und Nettchendorf und die Bergwerksfelder bei Brieskow-Finkenheerd. Auf Grube Vaterland kam 1908 der neue „Arminschacht“ in Betrieb, musste aber wegen zu geringen Kohlenvorkommens bezw. wegen Verschlämmung wieder