438 Kohlenbergbau. aufgegeben werden. Gefördert wird z. Z. aus den Schächten Clara Maria, Margaretenschacht, Wilhelmschacht Tagebau (Finkenheerd). Die Grube kons. Preussen kann tägl. 4000 hl Kohle leisten, Margaretenschacht 6000 hl, Wilhelmschacht 8000 hl. Der Wert der Gerechtsame bei Finkenheerd wird auf M. 3 442 937 taxiert, der Bilanzwert ist M. 1 256 000. Der Kohlengehalt dieser Felder wird auf reichlich 500 000 000 hl angegeben. Die gesamten Bergwerksfelder er- schienen in der Eröffnungsbilanz der A.-G. mit M. 1 500 000, alle übrigen Objekte, die Schächte, Gebäude, Grundstücke etc. mit M. 500 000. 1908 wurde der Ges. vom Oberbergamt zu Halle das Bergwerkseigentum der Felder Dolgelin IV, Harald, Clara Emilie, Doris, Wolfhart u. Helene verliehen. Zweck: Bergbau auf allen Braunkohlengruben, welche die Ges. als Eigentümerin, Päch- terin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen Rechts besitzen wird, Ver- wertung, Brikettierung und sonstige Verarbeitung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Braunkohle u. sonst. Mineralien oder Urprodukte. Die jetzt mit 4 Pressen ver- sehene Brikettfabrik zu Finkenheerd mit elektr. Zentrale kam Anfang 1909 in Betrieb. Zu- gänge auf Anlage-Kti erforderten 1909/10–1913/14 M. 140 810, 222 000, 123 000, ca. 154 000, ca. 60 000. Wegen Mangel an Absatz konnten die Anlagen 1909/10–1913/14 nicht voll aus- genutzt werden. Produktionszahlen etc. werden nicht veröffentlicht. Die Ges. ist bei der Braunkohlen- u. Brikett-Vereinig. G. m. b. H. in Frankf. a. O. beteiligt, welcher Ges. der Ver- kauf der Rohkohlen u. Briketts übertragen ist. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 1 500 000 zu 5 %, Oblig. von 1907, rückzahlbar zu 105 %. Tilg. durch jährl. Verlos. im Aug. auf 15./11., zuerst 1912. Noch in Umlauf Ende März 1914 M. 1 318 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Bergwerkseigentum 271 983, Grundstücke 17 546, Grubenanlagen 187 278, Bergwerk Finkenheerd: Bergwerkseigentum 1 231 947, Grundstücke 258 422, Grubenanlage 614 800, Brikettfabrik u. elektr. Zentrale 859 014, Drahtseilbahn 90 785, Eisenbahn 145 591, Hafenanlage 73 533, Abraumkto 73 789: Schiffsfahrzeuge 16 098, Pferde u. Wagen 15121, Inventar 3497, Reserveinventar 16 439, Wasserversorgungsanlage 7383, Material 14 704, Kohlen- u. Brikettbestände 51 470, Kaut.-Effekten 34 900, Kassa 11 838, Beteilig. 29 600, Bank- u. and. Guth. 358 641, Debit. 212 799. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 1 318 000, do. Zs.-Kto 24 712, R.-F. 735, Hypoth. 38 000, Unterst.-F. 4304, Beteilig. Braunkohlen- u. Brikett-Verkaufsvereinigung 22 200, Kredit. 185 176, Gewinn 4052. Sa. M. 4 597 181. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuernkto 3040, Handl.-Unk. 77 667, Anleihe-Zs. 68 712, do. Aufgeld 7500, Rückstell. für Oberflächenentschädig. Clara Maria etc. 29 743, Ab- schreib. 260 608, Reingewinn 4052. – Kredit: Vortrag 3379, Betriebsertrag 429 629, Zs. 6026, Gewinn aus einmal. Einnahmen 12 290. Sa. M. 451 325. Dividenden 1907/08–1913/14: 0 %. Direktion: Bergwerks-Dir. Dipl.-Berg-Ing. Emil Niehoff, Carl Tropp. Prokurist: Karl Kuhfall. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Otto Jeidels, Berlin; Stellv. Rittergutsbes. Paul von Rohrscheidt, Garzau; Geh. Hofrat Prof. Dr. Alfred Pringsheim, München; Bergrat Jul. Krisch, B.-Dahlem; Dipl.-Berg-Ing. Otto Scharf, Halle a. S. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. Deutsche Grube bei Bitterfeld, Bauermeister u. Söhne, A.-G., Sitz in Deutsche Grube bei Bitterfeld. Gegründet: 6./7. bezw. 2./11. 1909 mit Wirkung ab 1./4. 1909; eingetr. 14./12. 1909 in Bitterfeld. Gründer: Komm.-Rat Louis Bauermeister, Frau Komm.-Rat Klara Bauermeister, geb. Haupt, Fabrikbes. Erich Bauermeister, Deutsche Grube b. Bitterfeld; Gutspächter Louis Bauermeister jun., Zscherndorf; Rittergutspächter Heinr. Bauermeister, Schloss Löbnitz. Zweck: Die Fortführung der gewerbl. Unternehm. u. aller damit verbundenen Geschäfte der Firma „Deutsche Grube b. Bitterfeld. Bauermeister u. Söhne“, sowie die Übernahme der dem Komm.-Rat Louis Bauermeister zu Deutsche Grube b. Bitterfeld gehörigen, den gewerbl. Zwecken genannter Firma dienenden Grundstücke u. Berechtigungen. Die Ges. führt die seit 1846 im Besitz der Familie Bauermeister befindl. gewerbl. Unternehm. fort. Sie besitzt an kohlenführendem Grund u. Boden rund 413,8 Morgen u. ferner die selbständige Kohlen- abbauberechtigung auf weiteren 494 Morgen. Der Kohlenreichtum dieses Besitzes wird auf 333 000 000 hl geschätzt. Auch steht der Ges. das Ankaufsrecht von rund 232 Morgen Land mit einer Kohlenmächtigkeit von etwa 99 000 000 hl zu für einen Kaufpreis von M. 900 für den Morgen. Weiter hat die Ges. 150 Morgen Land. Auf diesem befinden sich die zu dem Unternehmen gehörigen Gebäude. Das sind neben zahlreichen Wohn- u. Verwaltungsgebäuden 2 Brikettfabriken, 2 Ziegeleien, 1 Tonröhrenfabrik. Der Besitz der Ges. einschl. aller Masch. u. Betriebsmittel stand nach der Eröffn.-Bilanz v. 1./4. 1909 mit M. 4 292 529 zu Buche, u. ihm stand ein Soll an Hypoth., Darlehn-Akzept- u. Buchschuld. von M. 1 792 529 gegenüber. Als Mitgl. der Verkaufsvereinig. Bitterfelder Braunkohlenwerke G. m. b. H. ist die Ges. mit einer täg- lichen Lieferung von 120 Waggonladungen von je 200 Ztr. Rohkohle beteiligt. Ferner hat sie langfristige Verträge mit industr. Unternehm. geschlossen, die eine Jahresabnahme von rund 2 600 000 hl Rohkohle sichern. Für Ankauf neuer Kohlenfelder, für Neubauten u. für Masch. wurden 1909/10 rund M. 130 000 aufgewendet. Produktion 1909/10–1913/14: Ge-