452 Kohlenbergban. Dividenden 1906/07–1913/14: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Theodor Faber, Berg-Ing. Mor. Strangfeld. Prokurist: P. O. Hamann. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Eduard Bartling, Wiesbaden; Dir. Wilh. Meuthen, Mannheim; Rechtsanwalt Carl Siebert, Charlottenburg; Herm. Gornick, Berlin; Rechtsanw. Wilh. Weber, Bingen. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Saar- u. Mosel-Bergwerks-Gesellschaft zu Karlingen, Lothr. Gegründet: 1873. Die Ges., deren Aktien sich bis Frühjahr 1900 überwiegend in französ. Besitze befanden, ist im April 1900 unter Mitwirkung von Aug. Thyssen u. Hugo Stinnes in Mülheim (Ruhr) u. der Dresdner Bank in Berlin in deutschen Besitz übergeleitet worden. Zweck: Erwerb u. Ausbeut. von 8 Steinkohlen-Konc. u. alles dessen, was damit zus. hängt. Die sehr ausgedehnten Grubenfelder (156.69 Mill. qm == ca. 78 lothr. Normalfelder) liegen in den Gemeinden Spittel, Karlingen, Freimengen, St. Avold, Merlenbach, Kochern, Rossbrücken. Folklingen, Morsbach, Beningen, Bettingen, Oberhomburg, Niederhomburg, Helleringen. Machern, Kl.-Ebersweiler, Porcelette. Diesen, Lubeln, Buschborn, Bisten, Varsberg, Ham unter Varsberg, Gertingen, Hargarten, Dalem, Falk, Kreuzwald, Biblingen, Merten, Reimeringen, Tromborn; der Betrieb erstreckt sich zur Zeit auf die Gemeinden Karlingen, Spittel, Merlen- bach, Freimengen und St. Avold (Lothringen). Das Grubenfeld markscheidet nördlich mit den Steinkohlenfeldern des Preussischen Staates, der Grube zu Klein-Rosseln und der Grube „La Houve“ bei Kreuzwald. Die in den letzten Jahren mit Eifer betriebenen Auf- schlussarb. hatten einen über Erwarten guten Erfolg. Es wurden bis jetzt 66 abbauwürdige Flöze mit einer Gesamtkohlenmächtigkeit von rund 110 maufgeschlossen. Die Flöze führen beste Saarflamm- u. Fettkohle. Letztere eignet sich zur Herstellung von Koks. Die Ges. hat 3 Schachtanlagen in Betrieb, u. zwar Schacht II u. VI in Spittel u. Schacht V in Merlenbach. Alle 3 Anlagen besitzen eig. Eisenbahnanschluss u. sind durch eine 7.5 km lange normalspur. Industriebahn unter einander verbunden. Die Schachtanlage II umfasst die Schächte I, II, III, „Waldemar Mueller u. „August Thyssen“, wovon Schacht II zur Förder u die übrigen zur Wetterführung dienen. Der Schacht II hat eine Teufe von 600 m. Die Hauptfördersohle liegt in einer Teufe von 490 m. Die Schachtanlage V besitzt drei Schächte, nämlich IV, Vu. Schacht „Hugo Stinnes“. Schacht IV dient lediglich zur Wetter- führung, Schacht V zur Förder. u. Wetterführ. u. Schacht „Hugo Stinnes“' zur Förderung. Letzterer hat Doppelförder. Die beiden Förderschächte haben eine Teufe von 335 m, wo die Hauptfördersohle liegt. Zur Schachtanlage VI gehören die Schächte M. III. Schacht VI dient zur Förder., während Schacht VIII als ausziehender Wetterschacht in Be- nutzung steht. Der Schacht VI hat eine Teufe von 720 m. Die Hauptfördersohle liegt bei 500 m Teufe. Die Schächte „Waldemar Mueller“ u. „August Thyssen“ dienen einstweilen zur Wetterführung, sollen aber später zu einer neuen Schachtanlage Heiligenbronn zZus.- gefasst werden, sobald die Schachtanlagen II u. V die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit er- reicht haben, indem der Schacht „Waldemar Mueller“ zur Förder. eingerichtet wird. Ferner wird für den Fall der Inbetriebnahme dieser geplanten Anlage ein weiterer Wetterschacht abgeteuft werden müssen. Die Schachtanlage VI besitzt eine grosse elektr. Zentrale mit 4 Dynamomasch. u. 1 Turbodynamo, die zus. 3700 Kw. leisten. Ausser den Schachtanlagen werden von hier aus eine Reihe benachbarter Gemeinden mit elektr. Strom zu Licht- u. Kraftzwecken versorgt. Zwei weitere Turbodynamos sind auf Schachtanlage II mit 1000 Kw. u. auf Schachtanlage V mit 1700 Kw. Leistung aufgestellt worden. Eine eigene Ringofen- ziegelei verarbeitet den in der Grube gewonnenen Tonschiefer zu Ziegelsteinen u. stellt täglich 32 000 Stück her. Auf Schachtanlage VI befindet sich eine Kokerei mit Nebenprodukten- gewinnung. Die Anlage umfasst zunächst 70 Öfen, soll aber nach u. nach auf 210 Ofen er- weitert werden. Der Grundbesitz der Ges. beträgt zurzeit rund 653 ha. Hiervon sind ca. 340 ha hügelige Waldfläche, die nach ihrer Abholzung das notwendige Material für den Spülversatz in den Gruben liefern. Ausser Wohnungen für 182 Beamte besitzt die Ges. etwa 1700 Arb.-Wohnungen in 5 Kolonien. Für Benzol u. Ammoniak gehört die Ges. den Vereinig. in Bochum an. — Produktion: Gefördert wurden an Kohlen 1903/04–1913/14: 352 094, 406 660, 435 000, 556 081, 688 664, 709 899, 774 709, 888 302, 918 871, 1 169 231, 1 236 581 t. Kohlen-Absatz: 289 701, 335 477, 358 659, 479 404, 588 020, 599 978, 658 611, 725 232, 743 347, 982 141, 1 187 414 t. Koksproduktion 1912/13 u. 1913/14: 95 484, 88 075 t. Belegschaft inkl. Beamte Ende Juni 1914 etwa 6300 Mann. Steineproduktion 1909/10–1913/14: 9 299 660, 8 897 250, 8 633 000, 7 851 090, 9 161 800 Stück. An Nebenprodukten wurden 1913/14 her- gestellt: 1084.710 t schwefels. Ammoniak, 1135.370 t Benzol, 4301.49s t Teer. Die Anlage- Fonten wiesen 1907/08–1913/14 eine Vermehr. von M. 1 853 771, 1 316 089, 1 950 031, 4 412 451, 5 280 541, 1 095 596, 1 645 696 auf; ihr Gesamtbuchwert am 30./6. 1914 betrug nach M. 1 942 902 Abschreib. M. 50 666 131. Die Betriebsgewinne der letzten Jahre wurden zu Abschreib. verwendet. Nach Ausbruch des Krieges konnte der Betrieb mit 30 % der früheren Förderung aufrecht erhalten werden. Infolge besserer Zufuhr von Wagen sind indessen Förderung u. Absatzverhältnisse seit Okt.-Nov. 1914 etwas günstiger geworden. Kapital: M. 21 000 000, u. zwar M. 111 000 in 370 zus. gelegten gewöhnl. Aktien à M. 300 (Tlr. 100) u. M. 20 889 000 in 42 836 Vorz.-Aktien Lit. B (33 905 à M. 300 [früher gewöhnliche u. Prior.-Aktien], 8929 à M. 1200, je 1 à M. 1100 u. M. 1600), sämtlich gleichber. Bis 5./5. 1903 existierten 13 700 gewöhnliche und 24 000 Prioritäts-Aktien à M. 300 und betrug das