Petroleum-Industrie. 475 mehrung der Bohr- u. Gruben-Einricht. eine Reihe von Bohrungen zur systematischen Ausbeutung von neuen aufgedeckten Öllagerstätten u. zur Aufschliessung weiterer Gebiete vorzunehmen. Im Geschäftsj. 1911/12 wurde mit der Durchführ. dieses weiteren Arbeits- brogramms begonnen. In Harklowa wurden 3 neue Bohrungen u. in Pagorzyna 1 neue Bohrung angesetzt. Die Gesamtölförder. auf den Gruben wies einen unbedeutenden Rück- gang gegen die des Vorjahres auf. Da die neuen Bohrungen im Geschäftsj. 1911/12 noch nicht produzierend waren u. diesem auch die Verzins. der Bankschuld etc. zur Last gehen, schloss die Bilanz noch mit einem Verlust von M. 66 749, gegenüber einem Betriebsverlust von M. 136 173 im Vorjahre, ab. Auch 1912/13 u. 1913/14 trugen die neuen Bohrungen noch nicht zum Gewinn bei, die Unterbilanz stieg 1912/13 um M. 72 602 u. 1913/14 um M. 13 908 auf M. 153 260. Kapital: M. 2 135 000 in 1275 St.-Aktien u. 860 Vorz.-Aktien. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. v. 27./9. 1907 um M. 200 000 in 200 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7, 1907, angeboten den alten Aktionären 11.–26./11. 1907 zu 100 % Zur Beseitigung der im Juni 1911 auf M. 425 000 angewachsenen Unterbilanz beschloss die a. o. G.-V. v. 7./6. 1911 die Herabsetz. des St.-A.-K. um M. 425 000, also von M. 1 700 000 auf M. 1 275 000 durch Zus.- legung der St.-Aktien 4:3. Gleichzeitig wurde zur Beschaff. weiterer Betriebsmittel beschlossen, das A.-K. um M. 1 080 000 in 1080 Vorz.-Aktien zu erhöhen, wovon zunächst M. 860 000 in 860 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1.7. 1911 zu pari plus 3 % für Stempel begeben wurden. Die restl. 220 Vorz.-Aktien sollen später begeben werden. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch, der Rest des Reingewinns wird gleichmässig auf sämtl. Aktien gezahlt. Bei Auflös. der Ges. u. bei Herabsetzung des A.-K. zum Zwecke der teil- weisen Rückzahl. desselben sind die Vorz.-Aktien zum Nennwerte, zuzügl. etwaiger Rück- tände auf die Vorz.-Div. sowie von 6 % Stück-Zs. vom Beginn des laufenden Geschäftsjahres bis zum Auszahlungstage vorweg vor den St.-Aktien aus der Teilungsmasse zu befriedigen Dann erhalten die St.-Aktien bis zu 100 %, der Rest der Teilungsmasse wird gleichmässig unter beide Aktienarten verteilt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsviertelj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Olgerechtsame 826 618, Grundstücke 125 970, Ge- bäude 90 960, Brücken u. Schleussen 3365, Schächte 892 217, Inventar 665 547, Beteilig. 17 000, Schächte im Bau 452 602, Rohölvorrat 12 883, Kassa 317, Debit. 23 891, Verlust 153 260. — Passiva: St.-Aktien 1 275 000, Vorz.-Aktien 860 000, Bankschulden 914 381, sonst. Schulden 17 152, Abschreib. 198 100. Sa. M. 3 264 634. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 139 352, Verwalt.-Unk. 44 759, Zs, u. Bankprovis. 53 631, Steuern 1818, Abschreib. 20 000. – Kredit: Betriebsüberschuss 106 300, Verlust 153 260. Sa. M. 259 561. Dividenden 1905/06–1913/14: Bisher 0 %. Direktion: Camillo Siegl, Berlin; Karl Berndt, Halle. Prokuristen: Ing. Louis Dankmayer, Harklowa; Kaufm. Franz Goetz, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Heinr. Lehmann, Halle a. S.; Stellv. Bankier Carl Joerger, Bankier Dr. Gust. Ratjen, Berlin; Konsul Heinr. v. Stein, Cöln a. Rh.; Bank- Dir. Jos. Würth, Luxemburg; Dir. Herm. Seiffert, Justizrat Alb. Herzfeld, Halle a. S.; Bergrat Paul Neubauer, Halle a. S.; Majoratsbesitzer Ernst Fischer von Mollard auf Gora (Posen); Dir. Arthur Schmidt. Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Delbrück Schickler & Co.; Halle a. S.: H. F. Lehmann. Deutsch-Russische Naphta-Import-Ges. in Liqu. in Berlin W. 64, Behrenstrasse 8II. Gegründet: 29./12. 1883. Die Ges. bezweckte Kauf u. Verkauf von Naphta u. sämtl. Naphtaprodukten, Beteilig. an ähnlichen Unternehmungen. 190506 schloss mit einem Verlust von M. 231 676 ab, gedeckt aus dem R.-F. Die Ges. und die Petroleum-Produkte-Akt.- Ges. haben sich am 1. Dez. 1906 in der Deutschen Petroleum-Verkaufs-Ges. m. b. H. vereinigt. Die G.-V. v. 7./6. 1906 u. 25./6. 1907 beschlossen deshalb die Auflös. der Ges. Kapital: M. 6 500 000 in 600 Nam.-Aktien à M. 5000 u. 3500 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, beschloss die G.-V. v. 29./11. 1899 Erhöhung auf M. 5 000 000; lt. G.-V. v. 10./2. 1903 weitere Erhöhung um M. 1 500 000, begeben zu 110 % unter Vergüt. von 6 %, Zs. v. 1./1. 1903 bis zum Zahltage; die letzte Em. eingezahlt bis 31./3. 1903 mit 45 %, seitdem voll eingezahlt. Auf das A.-K. sind bereits Rückzahl. geleistet worden. Geschäftsjahr: 22./7.–23./7.; früher 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: Je M. 1000 Aktienbesitz = 1 St. Liquidations-Bilanz am 23. Juli 1914: Aktiva: Anlagen 2 617 624, Debit. 2060. – Passiva: Deutsche Petroleum-Verkaufs-Ges. Anlagenkto 2 617 624, Liquidationskto 2060. Sa. M. 2 619 684. Liquidations-Konto: Debet: Unk. M. 509. – Kredit: Liquidationskto M. 509. Dividenden 1888/89–1906/07: 7, 6, 0, 0, 5½, 5, 0, 0, 4, 0, 8, 12, 6, 6, 12½, 12, 0, 0, 0 %. Liquidator: Max Zahn. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Em. Nobel, St. Petersburg; Stellv. E. G. Stauss, Berlin; Paul Nirrnheim, Hamburg; Gen.-Konsul Hans Olsen, Christiania.