Petroleum-Industrie. 479 während des Geschäftsj. 1910/11 hat die Ges. die Gerechtsame, Einricht. u. den Betrieb des seither unter dem Namen „Konsortium Internationale Bohrgesellschaft--Dresdner Bank“ geführten Erdölbetriebes übernommen. Der Erwerbspreis ist in Jahresraten zu tilgen. Die jahrelangen Bestrebungen, das ganze norddeutsche Erdölgebiet zu vereinigen, führten im Geschäftsjahre 1911/12 zum Ankauf der Erdölbetriebe, Einrichtungen und Gerecht- samen der „Celle-Wietze Akt.-Ges. für Erdölgewinnung' in Hannover u. der „Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke Akt.-Ges.' in Berlin für M. 4 000 000. Gleichzeitig erwarb die Ges. die Majorität der Stammanteile der „Erdölwerke Dannhorst'' G. m. b. H. in Celle. Der Ankauf dieser umfangreichen Betriebe wurde ebenfalls chne Erhöhung des A.-K. dadurch ermöglicht, dass die Aktionäre aus ihrem Besitz Aktien im Nominalwert von M. 4 000 000 zur Verf. stellten. Die Bilanz per 30./4. 1911 zeigte deshalb ein wesentlich verändertes Bild da- durch, dass die Ges. die Aktiven u. Passiven der drei Untergesellschaften „Hannoversch- Westfäl. Erdölwerke G. m. b. H.“, „Erdölwerke Wietzerdorf G. m. b. H. u. „Maatschappij tot Exploitatie van Oliebronnen in Hannover“ in Haag auf die eigenen Konten übernahm, nachdem die Auflös. dieser Ges. beschlossen worden ist. Geschäftsanteile der beiden ersten Ges. befanden sich bereits seit Gründung der A.-G. in deren Besitz. Die Aktien der Maatschappij besass sie bis auf einen sehr geringen, bisher noch ausstehenden Teil. Der Gesamtüberschuss aus den Betrieben im Geschäftsj. 1910/11 belief sich auf M. 1 276 340. Im Hinblick darauf, dass der oben mitgeteilte Erwerb des Erdölbetriebes des Konsort. Internationale Bohrgesell- schaft-–Dresdner Bank aus lauf. Mitteln geschah, wurde von der Ausschüttung einer Div. für 1910/11 abgesehen u. aus dem Uberschuss von M. 1 276 340 dem ordentl. R.-F. M. 80 070 zugewiesen, ferner M. 1 000 000 zu einer Abschreib. auf das Konto Konz. u. Bohrschächte verwendet u. der verbleibende Betrag von M. 196 269 auf neue Rechnung vorgetragen. Der Buchüberschuss von M. 4 000 000, der aus der Überlassung von 4000 Aktien der Ges. im Nennwerte von M. 4 000 000 durch die Aktionäre erwuchs (siehe oben), ist dem Beschlusse der G-V. gemäss zur Abschreib. auf die Rechnung „Konz. u. Bohrschächte“ verwendet worden, sodass diese Rechnung, obwohl die Gerechtsamen der beiden übernommenen Ges. hinzuge- treten sind, eine bedeutende Ermässigung erfahren hat. Gleichzeitig hat die Ges. ihre Beteilig., die früher in der Rechnung „Konz. u. Bohrschächte“ enthalten waren, auf eine besondere Rechnung „Beteiligungen“ übertragen. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 16 000 000. Die G.-V. v. 25./1. 1915 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 8 000 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1. Der freiwerdende Betrag von M. 8 000 000 nebst M. 417 458 Gewinn aus 1913/14 wurde zu ausserord. Abechreib. auf Konzess. u. Bohrschächte, Immobil. u. Betriebsanlagen verwendet. Die Abschreib. erfolgten mit Rücksicht auf die fortschreitende Verminder. der Produktion u. weil sich das noch für Neubohrungen zur Verfüg. stehende höffige Terrain mehr u. mehr verkleinert. Die Aufschlussarbeiten der letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass, wenn keine UÜber- raschungen im günstigen Sinne eintreten, das produktive Wietzer Erdölgebiet keine so grosse Flächenausdehnung besitzt, als früher angenommen wurde. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1914: Aktiva: Grundstück 1 286 953, Gebäude 649 420, Konzess. u. Bohrschächte 9 286 955, Beteilig. 2502, Betriebsanlagen 4 182 625, Material., Röhren u. Utensil. 931 553, Bestand an Rohöl 177 809, Mobil. 10, Kassa 9700, Effekten 8595, Debit. 1 163 573, vorausbez. Pachtgelder Versich. etc. 268 639. –— Passiva: A.-K. 16 000 000, R.-F. 299 672, Spez.-R.-F. 160 000, Kredit. 988 057, Rückstell. für schweb. Verbindlichkeiten 103 148, Gewinn 417 458. Sa. M. 17 968 337. 3 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk. 1 812 436, Olabgaben u. Pacht- gelder 694 346, Krankenkasse, Invaliditätsversich. etc. 54 720, Unk. 25 647, Abschreib. 1 508 844, Gewinn 417 458. – Kredit: Vortrag 170 041, Zs. 49 011, Gewinn aus Betrieb u. Beteilig. 4 294 400. Sa. M. 4 513 453. Dividenden 1906/07–1913/14: 0, 0, 6, 6, 0, 7, 5, 0 %. Direktion: Dr. Ing. Ludw. Silberberg, Berlin. Prokuristen: Otto Meschke, Reinh. Börner, Wietze. Aufsichtsrat: (höchst. 18) Vors. Rittergutsbes. Dr. jur. Heinr. Busch, Deuna; Stellv. Berg- hauptmann a. D. Heinr. Vogel, Bonn; Bank-Dir. Walter Bürhaus, Düsseldorf; Bank-Dir. Dr. Otto Strack, Cöln; Gen.-Dir. Emil Georg Stauss, Gen.-Dir. Rud. Nöllenburg. Bank-Dir. Henry Nathan, Berlin; Bank-Dir. Dr. jur. Herm. Fischer, Cöln; Komm.-Rat Joh. Emil Erckens, Grevenbroich; Bank-Dir. Wilh. Jötten, Bank-Dir. Franz Woltze, Essen; Bankier Wilh. Laupenmühlen, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Paasche, Bank-Dir. Kurt Sobernheim, Bank-Dir. Martin Schiff, Bankier Dr. Solmssen, Cöln. Zahlstellen: Wietze: Ges.-Kasse; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank, Nationalbank f. Deutschl.