Metall-Industrie. 3 Seelhorst & Werner zu Bad Rothenfelde bestandenen Blechwarenfabrik u. Verzinkereien mit Arbeitsstätte in Gevelsberg. Letztere wurde 1900 aufgehoben und in Langschede im An- schluss an das Blechwalzwerk eine neue Verzinkungsanstalt mit besonderer Einrichtung zur Verzinkung von Röhren u. Blechen errichtet, auc 3 Betrieb von Blechschweissereien. Die Abt. Rothenfelde ist 1909/10 zum grössten Teil mit dem Langscheder Walzwerk vereinigt u. sind zu diesem Zwecke in Langschede umfangreiche Neubauten gemacht; Kosten hierfür 1909/10 ca. M. 290 000; Zugänge 1910/11 ca. M. 130 000; 1912/13–1913/14 ca. M. 120 000, 75 000. Anfang 1909 wurde das Langscheder Werk durch Hochwasser geschädigt. Zur Tilg. des Verlustes pro 190809 von M. 6402 u. zur Abschreib. der durch das Hochwasser nötig gewordenen, bis Schluss des Geschäftsjahres mit M. 65 848 ausgewiesenen Aufwendungen wurde der Spez.- R.-F. mit M. 25 000 u. von dem gesetzl. R.-F. der Betr ag von M. 47 250 in Anspruch die Notstandsarbeiten erforderten 1909/10 noch M. 17 920. Die Gewinne von 1910/11 M. 70 587, 1911/12 M. 66 010 u. 1912/13 M. 87 192 wurden zu Rückl. u. Extra- Abschreib. verwendet. 1913/14 ergab sich nach M. 81 533 Abschreib. ein Bilanzverlust von M. 69 797. Umsatz 1909/10–1913/14: M. 2 415 000, 2 670 000, 2 760 000, 2 950 000, 2 356 002. Kapital: M. 900 000 in 900 Vorz.- bezw. jetzt gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./3. 1900 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000) in 300 Aktien. Die Aktien wurden von dem Bankhause S. Katzenstein Söhne in Bielefeld namens eines Konsort. zu 114 % übernommen. Zwecks Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 31./10. 1904 Herabsetz. des A.-K. auf M. 975 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verhältnis 4:3. Ausserdem ist auf jede zus.gelegte Aktie eine bare Zuzahl. von M. 400 derart eingefordert worden, dass die Aktien, worauf die Zuzahl. stattfand, Vorz.-Aktien wurden, mit einer Vorz.-Div. von 6 %. Im Falle Auflös. der Ges. sollen diese Vorz.-Aktien mit 125 % zurückgezahlt werden. Weiterhin wurden für die Aktien, auf welche zugezahlt ist, Gewinn- anteilscheine ausgegeben, die nach Zahlung der Vorz.-Div. an die Vorz.-Aktien Anspruch auf einen Jahresgewl inn bis zu M. 10 haben u. durch Verlos. zu M. 250 getilgt werden sollen. Der Buchgewinn nach der Zus. legung betrug M. 325 000. Auf 880 St. -Aktien wurde die Zuzahl. mit je M. 400 = M. 352 0 00 geleistet u. infolge dessen 880 Gewinn-Anteilscheine à M. 250 ausgegeben. Der Gesamtbetrag von M. 677 00 00 wurde zur Deckung der Sanierungs- kosten M. 1383, zur Beseitig. der Unterbllanz (Ende Juni 1904 M. 225 168) u. mit M. 450 449 zu ausserord. Abschreib. u. Rückl. verwendet. A.-K. somit von 1904–1911 M. 975 000 in 95 abgest. St.-Aktien u. 880 Vorz.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 28./10. 1911 beschloss Herabsetzung dieses A.-K. von M. 975 000 auf M. 900 000 durch Zus. legung der noch vor- handenen 95 St.-Aktien im Verhältnis 19: 4 unter Umwandlung der St.-Aktien in Vorz.- Aktien u. Gleichstellung derselben mit den bisherigen Vorz.-Aktien, also jetzt M. 900 000. Buchgewinn von M. 75 000 zu Abschreib. verwendet. Hypothek: M. 3 000, lastend auf Langschede und Rothenfelde. Geschäftsjahr: 1 –30./6 6.(1898/99: 1./12. 3303 11.). Gen.-Vers.: Bis Ende OÖkt. 1 Aktie = 1 St. Gewinn- Vrrellesg Mind. 5 %, z. R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen ist, M. 10 Verzins. pro Gewinnanteilschein, vom Rest ¼ zur Ausl. von Gewinnanteilscheinen zu à M. 250, Überrest zur Verf. der G.-V. Die Tant. des A.-R. beträgt 10 % des Gewinns, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Rückl. sowie nach Ausscheid. von 4 % Zs. an das ganze A.-K. verbleibt, mind. aber zus. M. 6000. Bilanz am 30. Jnni 1914: Aktiva: Grundstücke u. Wasserkraft 507 742, Fabrikgebäude 396 322, Verwalt.-Gebäude, Beamten- u. Arb.-Wohn. 184 380, Masch. u. Fabrikeinricht. 337 39 Werkzeuge u. Geräte 40 028, Reserveteile 40 607, elektr. Licht- u. Kraftanlage 54 204, Eisenb.- Anschluss 98 226, Dampfheizungsanlage 1, Modelle u. Patente 1. Inventar 1, Fuhrwerk 1, Debit. 262 574, Kassa 3858, Wechsel 5998, Lagerbestände 543 682, Avale 7500, Verlust 69 797. –Passiva: A.-K. 900 000, Hypoth. 295 000, R.-F. 90 000, Delkr.-Kto 643, Kredit. 1 132 427 (davon 963 259 Banken), Akzepte 110 512, rückst. Löhne 13 734, Talonsteuer-Res. 2500, Avale 7500. Sa. M. 2 552 318. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 177 569, Zs. 60 207, Abschreib. 81 533. – Kredit: Vortrag 5479, Mieten 1586, Fabrikationsgewinn 242 446, Verlust 69 797. Sa. M. 319 310. Dividenden: (St.-Aktien 1898/99–1910/11: 9, 9, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %) Vorz.- bezw. seit 1911 gleichber. Aktien 1905/06–1913/14: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Gewinn- anteilscheine: Bisher nichts. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Paul Haensel, Wilh. Hoeckner. Prokuristen: Ober-Ing. Walter Kobliczek, Heinr. Fischer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Alex. Katzenstein, Essen; Stellv. Bank-Dir. Paul Seidlitz, Bank-Dir. Alfred Katzenstein, Bielefeld; Carl Hemmer, Ing. Jul. Katzenstein, Essen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Bielefeld: Westtaälisch. ippische Vereinsbank, S. Katzenstein Söhne: Berlin: Georg Fromberg & Co.; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein. Westfälische Metall-Industrie, Act.-Ges. in u Lippstadt. Gegründet: 11./7. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Fabrik von Sally Windmüller, wofür ihm Aktien im Nominalbetrage von M. 468 000 und im Effektivbetrage von M. 327 600 (= 70 % Einzahl.) und M. 551 bar gewährt worden sind.