Metall-Industrie. Osuabrücker Kupfer- und Drahtwerk in Osnabrück. Gegründet: 1./7. 1873 unter der Firma Witte & Kämper; am 20./6. 1890 in die Akt.-Ges. Osnabrücker Kupfer- u. Drahtwerk umgewandelt. Zweck: Herstell. u. Handel von Blechen, Drähten, Bändern, Stangen u. Profilen aller Art in Kupfer, Aluminium, Bronze u. sonst. Legierungen, desgleichen auch Drähte und Stangen in Eisen u. Stahl bis zu den höchsten Bruchfestigkeiten. Ausser diesen Haupt- fabrikaten werden Drahtseile, Stacheldraht, Drahtstifte, Geflechte u. Stahlkugeln hergestellt. Die Anlagen umfassen zur Zeit: Kupferraffinerie, Metallgiesserei, Grob- u. Fleinblechwalz- werk, Streifen-, Stangen- u. Drahtwalzwerk, Presswerk, Zieherei u. Verzinkerei, Stift- u. Geflechtfabrik, Beizerei etc. Das Werk hat Dampf. u. elektr. Betrieb mit ca. 3500 PS. Zugänge auf Anlagekti 1907/08–1913/14: M. 55 714, 70 416, 69 634, ca. 42 000, 244 654, ca. 200 000, ca. 350 000. Produktion 1905/06–1913/14: 11 026, 10 897, 10 111, 11 038, 11 553, 11 126, 12 246, 14 510, 16 130 t an Eisen- und Kupferfabrikaten. Gesamtumsatz: M. 3 187 413, 3 702 131, 3 782 500, 4 075 096, 4 142 932, 3 811 358, 4 380 141, 5 786 192, 6 204 724. Unter dem Einfluss der ungünstigen Verhältnisse auf dem Draht- u. Stiftenmarkte re- sultierte für 1911/12 nach M. 67 955 Abschreib. ein Verlust von M. 38 858, gedeckt aus der Sonderrücklage. 1912/13 litt die Ges. unter dem daniederliegenden Eisendrahtgewerbe, einem fünfwöchentl. Streik, sowie unter Betriebsstörungen der Neueinrichtung. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 800 000 in 5 % Oblig. von 1912. Aufgenommen zur Beschaffung von Mitteln zu Betriebsverbesserungen u. zur Heimzahl. einer Hypoth. von M. 200 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ev. Dotierung von Sonderrückl., dann 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 2400), vertragsm. Tant. an Dir., Rest Super-Div. bezw. nach Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke 144 600, Wohn- u. Kontorgebäude 78 500, Fabrikgebäude 457 300, Masch. u. Kessel 814 100, Geräte 73 000, Rohmaterial, Waren etc. 5 29 020, Wertp. 125 537, Kassa 1125, Forder. 993 563, Avale 34 500, vorausbez. Versich. 1096. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 84 000, Sonderrücklage 116 000, Teilschuldverschreib. 800 000, do. Zs.-Kto 4733, Hypoth. 27 500, Restlöhne 23 408, Krankenkasse u. andere Beiträge 2999, unerhob. Div. 180, Kredit. 959 022, Avale 34 500. Sa. M. 3 252 344. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 45 018, Unk. der Teilschuldverschreib. 25 464. – Kredit: Vortrag 12 027, Mieten 986, Wertp. 4929, Betriebsüberschuss nach Abzug sämtl. Unk., Steuern etc. 52 538. Sa. M. 70 482. Kurs Ende 1896–1914: 113.90, 111, 82.25, 115, 82.10, 66.80, 78.75, 80.25, 104.40, 113, 120.10, 87.50, 99, 112, 108.50, 104, 66, 62.50, 60* %. Eingef. 25./11. 1896 zu 113 %. Notiert Berlin. Dividenden 1891/92–1913/14: 0, 4½, 6, 5, 7, 6½, 0, 4, 10, 0, 0, 0, 3, 5, 7, 7, 4, 3, 6, 6, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ewald Moeller. Prokuristen: G. Wellenkamp, O. Ostendorf, W. Schulte. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Ludewig, Stellv. Justizrat Finkenstaedt, Senator Schem- mann, Osnabrück; Hauptm. a. D. Ludewig, Hannover; Dir. Rob. Stahmer, Karlsruhe. Zahlstellen: Osnabrück: Eig. Kasse, Osnabrücker Bank; Berlin: Disconto-Ges.; Cöln; A. Schaaffh. Bankverein. Akt.-Ges. f. Metallindustrie vorm. Gust. Richter in Pforzheim. Gegründet: 17./10. 1899 mit Wirkung ab 1./8. 1899. Übernahmepreis der Firma Gust. Richter Tubenfabrik M. 240 000. Gründung siehe Jahrg. 1900/1901. Zweck: Betrieb der Tuben- u. Spritzkorkenfabrikation u. verwandter Artikel, Handel mit Rohstoffen u. Herstell. von Masch., welche diesem oder einem ähnl. Zwecke dienen. 1907 Errichtung einer Zweigniederlass. in Karlsruhe, sowie Übernahme des Konkurrenz- geschäftes von Otto Sauer vorm. Maischhofer, Höll & Co. in Pforzheim für 100 Aktien à M. 1000 der Emiss. von 1907. Kapital: M. 700 000 in 700 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 4./7. 1907 um M. 300 000 in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, hiervon überlassen M. 100 000 zu pari an Otto Sauer, restl. M. 200 000 übernommen von dem Pforzheimer Bankverein zu 112.50 %, angeboten den alten Aktionären zu 120 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1906 vom 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen, 4 % Div., vom verbleib. Über- schuss vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 3200), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Masch. u. Einricht. 80 000, Gebäude 140 000, Kassa 962, Wechsel 9717, Effekten 4000, Beteilig. 150 000, Feuerversich. 2515, Debit. inkl. Bankguth. u. Hypoth. 740 010, Waren 164 853. – Passiva: A.-K. 700 000, R.-F. 70 000, do. II 80 000 (Rückl. 20 000), Kredit. 214 491, Div. 105 000, Tant. an Vorst. u. A.-R. u. Grat. 30 708, Vortrag 91 858. Sa. M. 1 292 057.