558 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Balcke, Tellering & Cie. Act.-Ges. in Benrath b. Düsseldorf mit Zweigniederlassungen in Hilden u. Immigrath. Die a. o. G.-V.-v. 2./8. 1911 genehmigte den Abschluss einer Interessengemeinschaft mit den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg mit späterer Fusion. Der diesbezügl. Vertrag enthielt die Abrede einer Interessengemeinschaft für die Dauer von 30 Jahren dahingehend, dass ab 1./7. 1911 die Gewinne beider Ges. zus.geworfrn werden u. der Gesamtgewinn im Verhältnis von 40 Anteilen für die Aktionäre, der Rheinischen Stahlwerke u. von 4 Anteilen für die Aktionäre der Balcke, Tellering & Cie. A.-G. zur Verteil. gelangen sollten, wobei die Rhein. Stahlwerke der Balcke, Tellering & Cie. A.-G. vom 1./7. 1911 bis 30./6. 1915 eine Div. von 5 % p. a. garantierten. Im beiderseitigen Einverständnis wurde dieser Vertrag schon am 1./7. 1912 wiederaufgehoben. Infolge der im Jahre 1911 vereinbarten Interessengemein- schaft erklärten sich die Banken der Balcke-Ges. bereit, den Aktionären dieser Ges. den Umtausch ihrer Aktien in Aktien der Rhein. Stahlwerke im Verhältnis von 2 Rheinstahl- Aktien gegen 3 Balcke-Aktien zu ermöglichen (Umtausch im Juli–Dez. 1911); ca. 90 % der Balcke-Aktionäre hat von dieser Offerte Gebrauch gemacht, wogegen für die restl. 10 % im Juni 1912 eine gleiche Umtauschofferte erlassen wurde. Die Rheinischen Stahlwerke besitzen jetzt die Majorität der Balcke-Aktien. Gegründet: 19./9. 1899; eingetr. 20./4. 1900. Übernahmepreis M. 2 988 951. Zweck: Betrieb einer Röhrenfabrik; Anlage und Betrieb von Fabriken zur Herstellung von Eisen u. Stahl, sowie von Eisen- u. Stahlwaren jeder Art. Die Ges. besitzt in Benrath ein Röhrenwalzwerk mit allen Einrichtungen zur Herstellung von stumpfgeschweissten u. mit Überlappung gewalzten Röhren nebst Werkstätten zur weiteren Verarbeitung, sowie eine Wassergasanlage für Fabrikation von Röhren bis zu den grössten Durchmessern und Wandstärken u. zur Herstellung aller sonstigen Blechschweissarbeiten. Das an der rechts- rheinischen Eisenbahn gelegene Grundstück hat eine Grösse von 4 ha 58 a 14 qm. Das Benrather Werk besteht aus 9 Haupt- und Nebengebäuden, die im ganzen eine bebaute Fläche von 19 000 qm bilden. Es sind 14 Dampfkessel, 5 Dampfmasch. u. zahlreiche elektr. Motore vorhanden, die aus einer eigenen elektr. Kraft- u. Lichtzentrale mit einer 900 HP. Dampfdynamomasch. gespeist werden. 1903 erwarb die Ges. aus der Liquid.-Masse der Hildener Gewerkschaft in Hilden (Kreis Düsseldorf) sämtl. Vermögensobjekte für M. 578 341 u. betreibt hier ein Röhrenwalzwerk. Das Grundstück liegt an der früheren rhein. Eisen- bahnstrecke Düsseldorf-Köln, dem Bahnhof Hilden schräg gegenüber und hat eine Grösse von 11 ha 87 a 64 qm. Die Giesserei für Radiatoren u. Rippenheizkörper besteht aus Zwei massiven Hauptgebäuden, von zus. 8400 am bebauter Fläche. Zum Betriebe dienen 2 Loko- mobilen mit zus. 150 HP. Das Walzwerk für nahtlose Rohre u. das Gasrohrwerk liegen iIn Gebäuden mit einer Grundfläche von 14 500 qm. die zum Teil aus Eisenkonstruktion mit Eisenfachwerkwänden bestehen. Eine elektr. Kraftstation mit 4 Kesseln von zus. 11 000 am Heizfläche u. 3 Dampfdynamos mit insgesamt 2500 HP. versieht die zum Betrieb der Röhren- werke erforderlichen Motore mit elektr. Energie. Die Anschlussgeleise haben eine Gesamt- länge von 1965 m. Ausserdem besitzt die Ges. ein bei der Station Immigrath belegenes § ha 53 a 66 qm grosses Grundstück. Die Zugänge auf Anlage-Kti betrugen 1905/06–1913/14 ca. M. 500 000, 300 000, 337 000, 138 178, ca. 100 000, 142 905, 188 154, 885 264, ca. 600 000; ausserdem stand ult. Juni 1914 das Neuanlage-Kto Hilden mit M. 1 125 280 zu Buch. Be- schäftigt werden in Benrath 30 Beamte u. 710 Arb., in Hilden 15 Beamte u. 630 Arb. Versand 1903/04–1906/07: M. 5 532 724, 6 952 609, 8 590 105, 10 500 000; später nicht veröffent- licht. 1909 Erwerb der Fabrik der Firma Ernst Tellering & Cie. G. m. b. H. in Immigrath. Die Ges. B. T. & Cie. ist Mitgl. der Syndikate „Deutsche Radiatoren-Ges. m. b. H.e, ferner der Deutschen Rippenrohr-Verkaufsstelle G. m. b. H. in Berlin und des Deutschen Flanschen- verbandes G. m. b. H. in Leipzig. Die per 30./6. 1911 für das Geschäftsj. 1910/11 abge- schlossene Bilanz ergab nicht nur keinen Gewinn, sondern schloss nach M. 323 577 Abschreib. mit einem Verlust von M. 369 198 ab, gedeckt aus R.-F. Durch die Auflös. der Röhren- syndikate schloss auch das Geschäftsj. 1911/12 mit einem Verlust von M. 327 113 ab, der vorgetragen wurde. Dieser Verlustsaldo erhöhte sich 1912/13 um M. 170 928, also auf M. 498 041, hiervon wurden M. 493 797 aus R.-F. gedeckt u. M. 4243 vorgetragen: 1913/14 resultierte ein neuer Verlust von M. 565 103. Der Verlust für 1912/13 u. 1913/14 ist z. Teil auf das alte Verfahren zur Herstellung nahtloser Röhren in Hilden zurückzuführen. Nach Fertigstellung der geplanten Neuanlagen in Hilden hofft die Ges. auf bessere Ergebnisse. Eine Besserung der Preise konnte 1912–1914 nicht erzielt werden. Nach Ausbruch des Krieges hat der Absatz einen Rückgang erfahren. Am 1./3. 1912 ist die mit den Mannes- mannröhrenwerken geschlossene Verkaufsgemeinschaft in Kraft getreten. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht zwecks Erweiter. der Anlagen spec. in Hilden u. zur Verstärk. der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 22./12. 1903 um M. 2 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 115 %, angeboten den Aktionären zu 125 %. Den Aktienstempel u. die Kosten der Einführ. der Aktien an der Börse hat das Konsort. getragen. Agio mit M. 300 000 in den R.-F. Nochmals erböht zur Verstärk. der Betriebsmittel it. G.-V. v. 27./9. 1906 um M. 1 750 000 (auf M. 6 000 000) in 1750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906, übernommen von einem Konsort. zu 122.50 %, angeboten den alten Aktionären zu 126.50 %. Anleihe: M. 500 000 in 5 % Oblig. von 1900, Stücke à M. 5000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Auslos. am 1./10. (zuerst 1901) auf 1./4. Am 30./6. 1914 noch in Umlauf M. 175 000