648 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien elc. scharfen Wettbewerbs mit gedrückten Verkaufspreisen war es nicht möglich für 1908 einen für die Deckung der Unk. ausreichenden Auftragsbestand hereinzuholen, dazu kam ein grosser Preisrückgang der Rohstoffe, sodass sich nach Abschreib. auf Anlagen etc. M. 90 731 u. auf Ausstände M. 98 649 ein Verlust von M. 282 964 ergab; 1909 wies einen neuen Verlust von M. 154 514 auf. Zur Tilgung der Unterbilanzen von 1908 u. 1909 wurde die Res.-Rückl. v. M. 111 963 sowie ein Teil des aus der Zus. legung des A.-K. erzielten Buchgewinnes v. M. 500 000 herangezogen; wegen Sanierung siehe bei Kap. Der Reingewinn aus 1912 M. 63 555 wurde vorgetragen; für 1913 ergab sich ein Bilanzverlust von M. 89 729. Kapital: M. 900 000 in 400 Vorz.-Aktien u. 500 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, übernommen von den Gründern zu 105 %, erhöht zur Abstossung von Bankschulden u. Vervollständigung der Werksanlagen lt. G.-V. v. 7. 4. 1904 um M. 500 000 (auf M. 1 000 000), Übernommen von der Rhein. Disconto-Ges. in Cöln zu 120 %, angeboten den Aktionären zu 125 %. Zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1908 M. 282 964), sowie zu Abschreib. beschloss die G.-V. v. 26./5. 1909 Herabsetzung des A.-K. von M. 1 000 000 auf M. 500 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1, gleichzeitig beschloss die G-V. zur Verminderung der Bankschuld Erhöhung des A.-K. um höchstens M. 500 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910; dieselben erhalten 5 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungs- anspruch vorweg und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K. event. besondere Abschreib. u. Rückl., 5 % Vorz.-Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen Tant. an Vorst. u. Angestellte, Tant. an A.-R. (ausser zus. M. 5000 fester Jahresvergüt.), Rest Super-Div. an beide Aktienkategorien gleichmässig bezw. nach Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 160346, Gebäude 196061, Betriebsmasch. 35319, Werkzeugmasch. 128 950, elektr. Licht- u. Telephonanlage 1949, Gleisanlage 1, Heizungs- anlage 1, Werkzeuge 45 160, Geschäftseinricht. 1. Kran,, Hebewerkzeuge u. Geräte 38 061, Modelle 19 056, Pressluftanlage 2211, Patente 1, Giesserei-Einricht. 1, Gas-, Wasserleitung u. Kanalisat.-Anlage 1, Kassa 10187, Wechsel 89807, Aussenstände 819041, Sicherheitsleistungen 16 165, Waren, Material., Halbfabrikate 1 153 671, Verlust 89 729. – Passiva: St.-Aktien 500 000, Vorz.-Aktien 400 000, Verbindlichk. 1 877 559, Avale 16 165, Hypoth. 12 000. Sa. M. 2 805 724. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib., allg. Unk. 780 021. – Kredit: Vortrag 63 555, Versch. 22 389, Fabrikat.-Uberschuss 604 346, Verlust 89 729. Sa. M. 780 021. Kurs: St.-Aktien Ende 1904–1909: 143.50, 109, 82, 95, 89, – %. Bis 1910 in Cöln notiert. Dividenden: Aktien 1903–1909: 10, 10, 0, 0, 3, 0, 0 %; St.-Aktien 1910–1912: 4, 0, 995 Vorz.-Aktien 1910–1913: 5, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rich. Ritter. Prokuristen: W. Knopp, Carl Horalek. Lufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Dr. Ing. h. c. George Talbot, Aachen; Stellv. Bank-Dir. B. Philips, Dir. E. Sollors, Fabrik-Dir. Gust. Walter, Cöln; Dr. Ing. h. c. Clem. Kiesselbach, Rath b. Düsseldorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Aachen u. Cöln: Rhein. Disconto-Ges. u. deren Fil. „Maschinenbau-Anstalt Humboldt' in Cöln-Kalk. Gegründet: 10./7. 1884 als A.-G., errichtet bereits Dez. 1856; eingetr. 18./7. 1884. Zweck: Maschinenbau im ausgedehntesten Sinne des Wortes, namentlich die Her- stellung von Maschinen, Kesseln u. Apparaten für Berg- u. Hüttenwerke, chemische u. keramische Fabriken, Mineralmühlen etc., Eisenkonstruktionen usw., sowie der Betrieb aller zur Erreichung dieses Zweckes dienenden Geschäfte. Die Ges. fabriziert speziell Auf- bereitungsanstalten für Erze u. Kohlen, Zerkleinerungsmaschinen für Zement, Erze, Chamotte, Thomasschlacken, Steine etc., Bergwerksmasch. aller Art, als Fördermasch., Wasserhaltungs- masch., Pumpen, Ventilatoren, Luftkompressoren u. Gesteinsbohrmasch., Dampfmasch., Dampfturbinen, Drahtseil- u. Litzenmasch., Eis- u. Kühlanlagen, Masch. f. Gummifabrikation, Dampfkessel, Wasserreinig.-Anlag., Eisenkonstruktionen, Lokomotiven, gelochte Bleche etc., Apparate u. komplette Anlagen der chemischen Industrie u. der Metallurgie, Krane und Transportanlagen aller Art, Brikettpressen für jedes Material, Brauereianlagen. Die Ver- waltung hat seit 1909 zwecks weiteren Ausbaues der Organisation für den Absatz der Produkte Zweigniederlassungen in OÖsterreich, Ungarn, England u. Frankreich in der den Landesgesetzen angepassten, den Interessen der Ges. am besten dienenden Form errichtet. Der Grundbesitz der Ges. umfasst eine Gesamtfläche von 1 231 625 qm u. verteilt sich wie folgt: Auf die Gemeinden Köln-Kalk 165 252 qm, Köln-Vingst 252 872 qm, Köln-Deutz 123 359 qm, Anteil am Gut Grosse Plantage bei Köln-Kalk 755 842 qm. Die auf Fabrikgrundstücks-Kto verbuchten Terrains sind etwa zur Hälfte mit Fabrikanlagen bebaut. Die Ges. hat sich einen Anteil von 50 % am Gute Grosse Plantage (rd. 600 Morgen) zu dem Zwecke gesichert, um event. später dort eine grosse Arbeiterkolonie u. sonst. Bauten errichten zu können. Die Fabrikbetriebe der Ges., welche im Bezirk der früheren Gemeinden Kalk u. Vingst (jetzt in Köln eingemeindet) liegen, sind modern eingerichtet. Die erforderliche Kraft wird erzeugt in Dampf- u. Gasmasch.-Zentralen mit ca. 1500 PS. Leistung u. durch Anschlüsse an das städtische Elektrizitätswerk Köln mit ca. 1700 PS. effektiver Leistung. Der Energie- verbrauch für Kraft u. Licht betrug im Geschäftsjahr 1912/13: 3 791 600 Kwst. Zentralen-