704 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Sächsische Waggonfabrik Werdau, Akt.-Ges. in Werdau. Gegründet: 8./4. mit Nachtrag v. 19./5. 1908 mit Wirkung ab 1./7. 1907; eingetragen 25./5. 1908. Gründer siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Eisenbahnfahrzeugen u. anderen Wagen, sowie die Vor- nahme der zur Erreich, vorgenannter Zwecke dienlichen oder damit im Zus.hange stehenden Geschäfte, insbes. die Übernahme u. Fortführ. der unter der Firma Sächsische Waggonfabrik Werdau G. m. b. H. in Werdau betriebenen Waggonfabrik. Der Grundbesitz der Ges. be- trägt z. Z. ca. 130 000 qm u. ist durch eine besondere, der Ges. gehörige Gleisanlage mit der Staatsbahn (Linie Leipzig–Hof) verbunden. Zum Betriebe der Fabrik dienen z. Z. eine komplette Dampfmasch. mit ca. 250 PS. u. ausserdem für die Eisen- u. Holzbearbeitung etc. 55 Elektrodrehstrommotore mit zus. ca. 750 PS; 1910–1913/14 fanden umfangreiche Neu- bauten, Neuanlagen u. Anschaffungen statt. Zurzeit 70 Beamte u. ca. 1500 Arb. Jahres- umsatz 1909/10 u. 1910/11 je rund M. 3 500 000, für 1911/12 spezielle Zahlen nicht veröffent- licht, doch erreichte der Umsatz in 1911/12 etwa die doppelte Höhe des vergangenen Ge- schäftsjahres; 1912/13 über M. 7 000 000, 1913/14 geringer. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, dazu zur Verstärk. der Betriebsmittel bezw. zu Betriebserweiter. lt. G.-V. v. 10./6. 1912 M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1912, übernommen von der Dresdner Bank zu 195 %, angeboten den alten Aktionären £ 17/¼ –―1./8. 1912 zu 200 % Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige sonst. Rückl. u. a. g. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte bis zu 12½ %, bis 4 % Div., vom Übrigen 12½½ % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von je M. 300, dem Vors. M. 600), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke 218 000, Gleisanlage 99 910, Gebäude 800 990, Betriebsanlage 15 984, Werkzeugmasch. 92 332, Werkzeuge, Einricht. u. Modelle 56 856, Fuhrwerk 1, Warenvorräte u. halbfert. Wagen 927 035, Schuldner u. Bankguth. 1 844 624, Kassa 18 397, Wertp. 531 014, Wechsel 9426. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Gläubiger 505 749, R.-F. 200 000 (Rückl. 11 484), Sonderrücklagen I 400 000 (Rückl. 100 000), do. II 506 000, Talon- steuer-Res. 20 000, Arb.-Unterstütz.-Kassa 140 000, Beamten-Hilfskasse 140 000, Div. 400 000, Delkr.-Kto 20 000 (Rückl.), Grat. 20 000, Rotes Kreuz 50 000, z. Verfüg. des A.-R. 50 000, Vortrag 162 821. Sa. M. 4 614 570. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 464 100, Betriebs-Unk. 316 193, Ab- schreib. 115 854, Reingewinn 814 305. – Kredit: Vortrag 106 196, Umsatzerträgnis 1 503 321, Wirtschaft 1855, Zs. u. Skonto 99 080. Sa. M. 1 710 453. Kurs Ende 1909–1914: 215, 252, 262, 270, 281, 285* %. Eingeführt an der Dresdner Börse am 27./10. 1909 zum ersten Kurse von 180 %. Dividenden 1906/07–1913/14: 9, 15, 15, 15, 15, 18, 20, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Gustav Kozlowski. Prokuristen: Jul. Kempe, Friedr. Strauss, Max Wiehle. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Komm.-Rat Carl Otto Schmelzer, Lichtentanne; Stellv. Stadtrat Herm. Teichmann, Werdau; Kohlenwerksbes. Heinr. Würker, Bockwa; Bank-Dir. Wilh. Böttger, Plauen; Komm.-Rat Ernst Rüdiger, Rodewisch; Geh. Rat Edler von der Planitz, Exz., Dresden. Zahlstellen: Werdau: Ges.-Kasse, Sarfert & Co.; Dresden u. Berlin: Dresdner Bank u. Fil. Wagenbau-Akt.-Ges. in Wismar. Gegründet: 29./11. 1910 mit Wirkung ab 1./5. 1910; eingetr. 18./4. 1911. Gründer siehe dieses Handb. 1913/14. Die Akt.-Ges. übernahm die gesamten Aktiva u. Passiva der Waggon- fabrik G. m. b. H., u. zwar nach dem Stande vom 1./5. 1910. Die Gründer der Akt.-Ges. haben sämtl. Aktien dadurch übernommen, dass sie in Anrechnung auf die von ihnen zu zahlenden Aktienbeträge ihre Geschäftsanteile an der Waggonfabrik G. m. b. H. zu Wismar, Wert M. 2 000 000, in die Akt.-Ges. einbrachten. Auf je M. 1000 Nennwert dieser Geschäfts- anteile wurde den Gründern je eine Aktie gewährt. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Eisenbahnwagen sowie der Abschluss anderweitiger Geschäfte, welche direkt oder indirekt mit dem Betriebe einer Wagenbauanstalt zus. hängen Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1914: Aktiva: Grundstücke 350 000, Gebäude 410 003, Masch. 127 748, elektr. Anlage 1, Heizanlage 1, Gleisanlage 1, Werkzeuge 1, Utensil. 1, Mobil. 1, Modelle u. Gesenke 1, Waren u. Halbfabrikate 1 983 901, Debit. 700 724, Bankguth. u. Kassa 6067, Effekten 19 400. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Ern.-F. 390 000, Kredit. 206 675, Akzepte 12 507, Bankschuld 316 367, Unterstütz.-F. 50 000, Talonsteuer-Res. 8000, Interims-Kto 97 165, Gewinn 317 136. Sa. M. 3 597 852. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 283 600, Abschreib. 151 105, Gewinn 10 136. – Kredit: Vortrag 28 681, Betriebsüberschuss 714 969, Zs. u. Skonti 8192. Sa. 751 843. Dividenden 1910/11–1913/14: 10, 11, 11, 11 %. Direktion: Konsul Paul Podeus, G. A. Flohr.