744 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. unter Hinzurechnung der Dampfzentrale rund 16 000 PS. zur Verfügung stehen. Eine das ganze Überlandgebiet durchquerende Hauptspeiseleit. für 50 000 Volt mit ihren zwei grossen Verteilungsstationen Memmingen u. Schwabmünchen wurde 1914 in Betrieb genommen. Ausser mit den Höchster Farbwerken sind für die Lieferung des erzeugten Stromes Verträge mit den Gemeinden von Augsburg, Friedberg, Göggingen, Lechhausen aufje 40 ab 1901 bzw. 1902, gersthofen, Oberhausen auf je 50 Jahre ab 1901 bzw. 1902, Pfersee auf 25 Jahre ab 1899 Langweid auf 50 Jahre ab 1908 abgeschlossen. Die Stadt Augsburg erhält aus der dortigen Brufto-Einnahme zwischen 4 und 6 %, ferner % Anteil an dem Supergewinn über 6 % des A.-K., soweit solcher pro rata des dortigen Stromabsatzes entfällt. Ab 1907 darf die Stadt nach voraufgegangener einjähr. u. von 1910 ab nach voraufgegangener dreijähr. Künd. die Leitungen innerh. der Stadt Augsburg u. der event. später noch eingemeindeten Gebiets- teile zum Buchwert ankaufen. In diesem Falle ist die Stadt verpflichtet, von den Lechwerken auf die Dauer von 10 Jahren den ganzen erforderlichen Strom zu einem fest vereinbarten Preise zu beziehen. Ferner kann die Stadt das Leitungsnetz u. die Stromabgabe innerhalb Augsburgs pachtweise gegen Zahlung von 8 % des Buchwertes der Strassenleitungsnetze über- nehmen. Ab 1941 darf Augsburg die Anlagen nach dem Durchschnitt aus Tax- u. Ertrags- wert ankaufen. Für die übrigen Gemeinden erhielt das Lechwerk das ausschl. Lieferungsrecht. Die Ges. hat 1903 von dem Elektrizitätswerk Göggingen-Pfersee, G. m. b. H., die diesem von den Gemeinden Göggingen u. Pfersee erteilten Konc. im Einverständnis mit den Gemeinden übernommen, von genannter Ges. die Ortsnetze mit Zubehör in den beiden Gemeinden käuflich erworben u. die Orte an die Leitungen der Lechwerke angeschlossen. Angeschlossen waren ausschliessl. Farbwerke am 1./7. 1914: 97 600 Glühlampen = 2928 Kw., 7525 Motore = 20 660 PS. u. 869 sonstige Verbrauchsapparate. Die Stromlieferung an die Höchster Farbwerke beträgt z. Z. 7050 PS. Die Ges. hat 1911 Genehmigungen zum Anschluss grösserer Überland-Bezirke an ihr Werk erhalten u. gedenkt in den nächsten Jahren sich nach dieser Richtung hin weiter auszudehnen, da die Stromversorgung dieser Bezirke geeignet ist, einen günstigen Ausgleich in der Belast. des Werkes herbeizuführen u. die verfügbaren Wasser- Kräfte noch vorteilhafter auszunützen. So sind in den Bezirksämtern Augsburg, Aichach, Dillingen, Günzburg, Schwabmünchen, Wertingen u. Zusmarshausen 120 Orte mit zus. etwa 73 000 Einwohnern angeschlossen worden. Im März 1913 kam mit dem Bayer. Staat ein Vertrag auf die Dauer von 50 J. zustande, nach dem der Ges. die Elektrizitätsversorgung des grössten Teiles von Schwaben u. eines Teiles von Oberbayern übertragen wurde. Auf Grund desselben wurden mit etwa 150 in den Bezirksämtern Memmingen, Ilertissen, Krum- bach u. Mindelheim gelegenen Orten Verträge abgeschlossen. Die Orte werden bis 1916 an- geschlossen, so dass dann ca. 500 Orte mit 215 000 Einw. mit Strom versorgt werden. 1914 wurden die Elektrizitätswerke Ettringen u. Ehingen erworben. Die Acetylen-Gaswerke Obergünzburg u. Türkheim wurden abgelöst, so dass die Ges. auch in diesen Gemeinden das unbeschränkte Recht für Kraft- u. Lichtlieferung besitzt. Die Stromversorgung eines Teiles der Gemeinden des Bezirksamtes Donauwörth ist von der Fränkischen Überland- zentrale an die Lech-Elektrizitätswerke abgetreten worden: mit der Stadt Donauwörth wurde ein Konz.-Vertrag getätigt u. die bisher von privater Seite betriebenen elektr. An- lagen abgelöst. Die Verhandlungen mit der Stadt Augsburg dürften binnen kurzem zum Vertragsabschlusse führen. Das oben erwähnte Freileitungsnetz wurde um rund 500 km erweitert. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht zwecks Betriebserweiter. lt. G.-V. v. 17./12. 1904 um M. 1 500 000, wovon am 30./6. 1906 M. 750 000 voll, M. 750 000 mit 25 % einbezahlt waren; restliche 75 % zum 1./10. 1907 eingezahlt. Die G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss zur Deckung der Kosten für Neuanlagen weitere Erhöhung um M. 1 500 000 (also auf M. 7 500 000) in 1500 Aktien, begeben zu pari; M. 500 000 sind voll eingez., M. 1 000 000 waren vorerst nur mit 25 % eingez., restl. 75 % zum 2./1. 1911 einberufen. Die G.-V. v. 17./11. 1911 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000, also auf M. 9 000 000, zum Ausbau der Überlandzentrale, übernommen von Elektriz.-Akt.-Ges. vorm. Lahmeyer in Frankf. zu 100 %, vorerst hiervon 25 % eingez., div.-ber. ab 1./4. 1912; restliche 75 % am 2./3. 1914 einbezahlt. Die G.-V. v. 9./3. 1914 beschloss dann weitere Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 12 000 000). Die neuen Aktien, vorerst mit 25 % Einzahl., wurden von der Lahmeyer-Ges. zu 110 % übernommen. Agio mit M. 135 000 in R.-F. Anleihen: I. M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, Stücke à M. 1000, lautend auf Namen der Bank f. Handel u. Ind. in Darmstadt u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7., Tilg. zu pari ab 1905 in längstens 40 Jahren durch jährl. Auslos. im Jan. auf 1./7.; verstärkte oder Totalkünd. (diese mit 3 monat. Frist) ab 1910 zulässig. Sicherheit: Erststellige Sicherheits-Hypoth. von M. 3 700 000 auf den gesamten Immobil.-Besitz der Ges. in Gersthofen, Stettenhofen, Gablingen u. Langweid (zus. ca. 103 ha), repräsentierend einen Buchwert von M. 6 225 000. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 3 097 000. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1904–1914: 102.30, 101.60, 100, 99, 99.40, 101, 101.50, 100, 98.40, 95, – c%. Zugelassen M. 3 500 000, davon zur Zeichnung aufgelegt 14./7. 1904 M. 3 000 000 zu 100.40 %. In München Ende 1904–1914: 102, 101, 101, 99.10, 100, 101.50, 101.50, 101, 97, 96.50, 99* %. Zugelassen 1904. Einführungskurs daselbst 6./11. 1904: 101.20 %. Im Nov. 1904 auch in Augsburg ein- 3― daselbst Ende 1905–1914: 102.30,, 101.50, 99.50, 99.50, 101.50, 101.50, 101.50, = ―7 0*