Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 7351 60 * dee ― ―― 8 * Aktiengesellschaft für Elektricitäts-Anlagen in Berlin, W. Königin-Augusta-Str. 10/11. Gegründet: 16./6. 1897; eingetr. 25./6. 1897. Sitz bis 1904 in Cöln. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Ausnutzung der Elektrizität in jeder Form. Die Ges. ist insbesondere befugt, und zwar für eigene oder fremde Rechnung oder in Gemeinschaft mit Dritten, Unter- nehmungen, welche diesen Zwecken dienen oder dienen können, zu errichten, zu er- werben, zu betreiben, zu verwerten, solche Unternehmungen zu finanzieren, sich an solchen oder verwandten Unternehmungen in jeder Form zu beteiligen, Aktien, Obli- gationen und sonstige Titel und Forderungen solcher Unternehmungen zu erwerben, zu beleihen und zu verwerten, Konzessionen, die den vorerwähnten Zwecken dienen und einschlägige Patente und Lizenzen zu erwerben und zu verwerten geeignetenfalls auch Immobilien zu erwerben und zu verwerten, kurz alle Geschäfte zu machen welche dem Vorstande in Gemeinschaft mit dem Aufsichtsrat zur Erreichung und Förderung der Zwecke der Ges. angemessen erscheinen. Die Ges. darf auf Beschluss des A.-R. Oblig. bis zur Höhe des jeweiligen A.-K. ausgeben. Die Ges. betrieb bis 1902 ihre Geschäfte in engster Fühlung und auf Grund vertragl. Fest- setzung mit der Helios, Elektrizitäts-A.-G. in Cöln. In Ausführung der Beschlüsse der G.-V. v. 4./4. 1902 sind die Beziehungen beider Ges. zu einander gelöst u. hat die Akt.-Ges. für Elektrigz.- Anlagen mit Beginn des Geschäftsjahres 1902 /1903 die Elektriz.-Werke Bühlau, Kandern, Ott- weiler u. Zoppot, sowie die Elektriz.- u. Wasserwerke Ballenstedt, Bergen (Rügen) u. Zossen in eigene Verwalt. genommen, sodann das gegen Helios-Aktien eingetauschte Elektriz.-Werk Reichenbach i. Schl. Zur Zeit sind auf Konto eigener Unternehm. (M. 2 767 128) die Werke in Eisfeld. Bergen auf Rügen, Ottweiler, Reichenbach i. Schl., Lehesten, Sassnitz, Zoppot u. Zossen verbucht. Verkauft wurden inzwischen die Werke Ballenstedt, Kandern u. Bühlau. Auf dem Effektenkto (M. 5 770 508) waren Ende Juni 1914 verbucht der Besitz der Ges. an Aktien der M. 1 000 000 des Werkes Zell (Div. 1908/09–1913/14: 3½, 4, 4, 4, 4½, 5 9%), M. 500 000 Aktien des Elektrizitäts-, Gas- u. Wasserwerks A.-G. in Konitz (Div. 1908/09 bis 1913/14: 3, 3, 4½, 6½, 8½, 9 %). Anfang 1910 wurden aus dem Besitz des Helios, Elektrizitäts-Akt.- Ges. in Liqu. erworben: Sämtl. M. 1 250 000 Aktien (zu 110 %) des Elektrizitätswerkes u. Strassenbahn-A.-G. Landsberg a. W. (letzte Div. 7½, 9, 9½, 9½ %), sämtl. M. 1 000 000 Aktien (zu 110 %) des Elektrizitätswerkes u. Strassenbahn Stralsund A.-G. (letzte Div. 7½, 9½, 12, 14 %), M. 1 200 000 Aktien (zu 80, %) der Elektrizitätswerke Thorn A.-G. (letzte Div. 3, 4, 6, 6. 6 %), M. 175 000 Geschäftsanteil (für M. 175 000) des Elektrizitätswerkes Eiserfeld G. m. b. H. (letzte Div. 4, 4, 4, 4 %), M. 200 000 Aktien der Uberlandzentrale Stralsund (1911/12 u. 1912/13 je 4 % Bauzinsen; Div. 1913/14: 2½ %); 1909/10 gründete die Ges. die Saale-Elektrizitätswerk-Ges. m. b. H. in Saalfeld, deren sämtl. M. 2 000 000 Geschäfts- anteile sie besitzt (letzte Div. 4, 4 %). Die, Ges. ist ferner beteiligt an der Thüringer Elektricitäts- Lieferungs-Ges., Gotha (letzte Div.: Vorz.-Akt. 6 %, St.-Aktien 4½ %), an der Niedersächsische Kraftwerke Akt.-Ges., Osnabrück (erste Div. 4 %), an der Imatra Soc. anon. pour la Prod. et la Distribution de I'Energie électrique mit Sitz in Brüssel, an der Moskauer Akt.-Ges. für elektr. Kraftübertragung. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 gleichber. Aktien à M. 1000. Die Majorität der Aktien besitzt die Elektr. Licht- u. Kraftanlagen-A.-G. in Berlin. Das A.-K. der Ges., das ursprünglich M. 16 000 000 betrug u. zum Handel an der Berliner Börse zugelassen war, wurde im J. 1902 auf M. 7 500 000 herabgesetzt u. gleichzeitig auf M. 10 000 000 wieder erhöht. Danach bestand es bis 1904 aus M. 5 000 000 St.-Aktien u. M. 5 000 000 in 6 %igen Vorz.-Aktien. Im J. 1904 wurde das A.-K. durch Zus. legung der St.- Aktien im Verhältnis von 5:2 auf M. 7 000 000 herabgesetzt. Im J. 1908 wurden die St.- Aktien den Vorz.-Aktien gleichgestellt. Die erste Sanierung der damals unter dem Einfluss der Helios Elektrizitäts-Akt.-Ges. in Cöln stehenden Ges. war notwendig, um Schulden ab- zustossen, sowie den Besitz an Effekten, insbesondere der Helios Elektrigzitäts-Akt.-Ges., u. die eigenen Unternehmungen der Ges. auf einen angemessenen Buchstand zu bringen. Da die aus dem Sanierungsgewinn vorgenommenen Abschreib. sich aber als noch nicht genügend erwiesen erfolgte die zweite Sanierung im J. 1904. Durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 12./3. 1912 wurde dann das A.-K. zur Verstärk. der Betriebsmittel um weitere M. 3 000 000 (3000 Aktien à M. 1000 mit den Nr. 7001––10000) erhöht. Die neuen Aktien nehmen an der Div. ab 1./7. 1912 teil. Sie wurden zu 110 % an die Elektrische Licht- u. Kraftanlagen A.-G. in erlin mit der Verpflichtung für die Übernehmerin begeben, sie den Inhabern der alten Aktien zum Übernahmekurs 7: 3 zum Bezuge anzubieten; geschehen v. 20./3.–4./4. 1912. Agio mit M. 300 000 an R.-F. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 14./2. 1912, rückzahlbar zu 103 %, lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1./3. 1917 durch jährl. Aus- los. im Nov. (erstmals 1916) auf 1./3. (zuerst 1917); ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3monat. Frist vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Aufgenommen zwecks weiterer Stärkung der Betriebsmittel u. insbesondere zur Durchführ. in Vorbereitung befindl. Geschäfte. Zahlst.: Berlin: Deutsche Bank u. deren Filialen. Kurs Ende 1912–1914: 99.50, 96, 98.75* %. Aufgelegt am 8./5. 1912 zu 100.50 %. Notiert in Berlin.