762 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. über eine im J. 1912 notwendig gewordene Reorganisation der Ges. verbreiteten die Bergmann-Elektrizitätswerke am 21./9, 1912 folg. Mitteilung: Eine am 20./9. 1912 abgehaltene A. o. G.-V. der Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen Akt.-Ges., in der das gesamte A.-K. vertreten war, genehmigte die Verträge mit der Bergmann-Elektrizitätswerke Akt.-Ges., nach welchen letztere von den Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen die Abteil. für Bahnen, Lieferungen etc. gegen ein angemessenes Entgelt, sowie die Geschäftsführung für die bei den Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen verbleibenden Einzelunternehmungen (3 Über- landzentralen u. eine elektr. Bahn) gegen eine mässige Jahresentschädigung übernahm. Die Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen beabsichtigen, sich auf den Ausbau u. die Verwert. dieser Einzelunternehmungen zu beschränken. Die nach Lage der Verhältnisse resultierende Unterbilanz der Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen per 30. Juni 1912 betrug etwa M 654 313 gegen M. 312 899 am 30. Juni 1911. Dem auf 1911/12 entfallenden Zuwachs der Unterbilanz standen jedoch in nahezu gleicher Höhe die Gewinne aus den von den Bergmann-Unternehmungen im Geschäftsjahre 1911/12 abgeschlossenen, aber noch nicht abgewickelten Geschäften gegenüber. 1912/13 stieg der Bilanzverlust auf M. 735 010, 1913/14 verringerte er sich um M. 191 618 auf M. 543 312. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000 begeben zu pari. Dieselben sind ein- geteilt in die Serien I–VI; jede Serie umfasst 2000 Stück in der durch alle Serien fortlaufenden Nummernfolge 1–12 000. Auf jede Aktie sind 50 % des Nennwerts eingezahlt; weitere Einzahl. kann der Vorstand mit Genehm. des A.-R. nach seinem Ermessen auf alle Serien einberufen oder auf einzelne unter Beobachtung ihrer arithmetischen Reihenfolge. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Kto der Aktionäre 6 000 000, Debit. 5 640 971, Bank- guth. 13 008, Kassa 552, Kaut.-Effekten 5270, Beteilig. 278 830, Avale 10 970, Verlust 543 312. —– Passiva: A.-K. 12 000 000, Kredit. 481 945, Avale 10 970. Sa. M. 12 492 915. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 735 010, Handl.-Unk. 118 713. –— Kredit: Bruttogewinn 310 411, Verlust 543 312. Sa. M. 853 724. Dividenden 1910/11–1913/14: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Wilh. Steinert. Prokuristen: Alb. Graf, Dr. jur. Carl Riehl. Aufsichtsrat: Vors. Stellv. Geh. Baurat Gen.-Dir. S. Bergmann, Bank-Dir. Dr. jr. Rich. Fuss, Berlin; Konsul Charles W. Palmié, Dresden; Konsul Dr. Jul. Caspar, Hannover; Dir. Paul Berthold, Dir. Jack Hissink, Bank-Dir. Paul Thomas, Gen.-Dir. Theod. Berliner, Berlin Berliner Elektricitäts-Werke in Berlin, NW. Schiffbauerdamm 22. Gegründet: 8./5. 1884 als „Städtische Elektricitätswerke'; eingetr. 19./5. 1884. Firma wie oben geändert lt. G.-V. v. 20./8. 1887. Zweck: Gewerbsmässige Ausnutzung der Elektrizität in der Stadt Berlin u. Umgegend. Die Ges. liefert auch der „Grossen Berliner Strassenbahn“ die elektrische Kraft. Die Ges. besitzt u. betreibt die 6 elektr. Primär-Zentralstationen Mauerstr. 79/80 u. Zimmerstr. 92/93, Spandauerstr. 49 mit Rathausstr. 1/4, Schiffbauerdamm 22 u. Luisenstr. 35, Südufer 7/13, das in Oberschöneweide belegene Elektrizitätswerk Oberspree, sowie die in der Köpenicker Forst hinter Rummelsburg liegende Zentrale Rummelsburg. Die 24 Unterstationen befinden sich: Markgrafenstr. 43/44 bezw. Taubenstr. 21, Mariannenstr. 9/10, Palisadenstr. 48, Volta- strasse 18/19, Königin Augustastr. 35/37, Wilhelmshavenerstr. 7u. 8, Zossenerstr.9 bezw. Solmsstr.. Alte Jakobstr. 91, Auguststr., 56/57 bezw. Koppenplatz 3/4, Prenzlauer Allee 33, Rudolfsplatz 3, Schmidstrasse 6, Chausseestrasse, Cöpenickerstrasse, Moritzplatz, Königstrasse, Leipziger- strasse. sämtl. in Berlin u. Damerowstr. in Pankow, Florastrasse in Pankow, Tunnel- strasse in Stralau, Strassenbahnhof in Britz u. do. in Alt-Glienicke, Nalepastrasse in Oberschöneweide und Veitstrasse in Tegel. Die gesamten Anlagen der Ges. umfassen: 144 Dampfkessel mit 47 676 qm Heizfläche, 54 Dampfmasch. mit 193 820 PS., 77 Dynamo- masch. mit 130 732, 117 Umformer mit 80 790 u. 10 856 Akkumulatorenzellen mit 22 825 Kilowatt. Im Geschäftsj. 1911/12 wurde die Unterstation Schmidstrasse in Betrieb ge- nommen u. durch Aufstellung einer neuen Lichtbatterie verstärkt; die Unterstationen Zossenerstrasse u. Prenzlauer Allee haben je einen weiteren Umformer von 1000 Kw. Leistung erhalten. In der Zentrale Mauerstrasse sind die aus wirtschaftlichen Gründen neu aufgestellten 3 Gleichstromturbodynamos von insgesamt 6000 Kw. in Betrieb genommen worden. 1912/13: Die Aufstell. der neuen Dampfturbine von 20 000 Kw. Leistung. in der Zentrale Oberspree ist im Nov. 1912 erfolgt. Eine Dampfturbine von gleich grosser Leistung ist für die Zentrale Rummelsburg im März 1913 in Dienst gestellt. Um die Betriebsführung zu vereinfachen u. die Sicherheit der Stromversorgung zu erhöhen, ist die Schaltanlage der Kraftstation Mauerstrasse in ein Zentralsystem umgestaltet worden. Eine ähnl. Aenderung erfuhren 1913/14 die Zentralen Schiffbauerdamm u. Oberspree; in letzterer ist ausserdem noch die Einrichtung eines Schalthauses für die 30 000 Volt-Anlage in Ausführung begriffen. Personal ca. 90 Beamte u. ca. 650 Arbeiter. Die Ges. erwarb in 1908 M. 14 024 000 Aktien des damals insges. M. 15 000 000 be- tragenden A.-K. der Elektr.-Lieferungs-Ges. in Berlin (letzte Div. 10, 10, 11, 12, 12 %: s. auehß bei Kap. u. Anleihe V). Durch den Erwerb dieser Aktien hat sich die Ges. ein lebensfähiges Unternehmen angegliedert u. damit den Fortbestand der Ges. auch für den Fall der Über-