Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 769 f. Handel u. Ind., Disconto-Ges., Dresdner Bank, Gebr. Sulzbach; München: Bank f. Handel u. Ind., Deutsche Bank, Dresdner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Bank für Handel u. Ind., Dresdner Bank; Zürich, Basel u. Genf: Schweiz. Kreditanstalt. Brandenburgische Carbid- u. Elektrizitäts-Werke Akt.-Ges. in Berlin W. 9, Köthenerstr. 28/29. Gegründet: 2./6. 1909 mit Wirkung ab 1./4. 1909; eingetr. 30./7. 1909. Gründer: Branden- burgisches Carbidwerk G. m. b. H., Ostdeutsche Wasserkraft-Ges. m. b. H., Neue Boden-Aktien- gesellschaft, A. Schaaff haus. Bankverein, Nationalbank für Deutschl., Hardy & Co. G. m. b. H., Berlin, u. Bank für elektr. Unternehm., Zürich. Dieselben haben sämtl. Aktien übernommen. Die Firma Brandenburg. Carbidwerk G. m. b. H. in Berlin brachte in Anrechnung auf den von ihr zum Ausgabepreise von 110 % übernommenen Aktienbetrag von nom. M. 2 000 000 ihr Vermögen als Ganzes nach dem Stande vom 1./4. 1909 mit Nutzungen u. Lasten von diesem Tage ab u. dem Rechte zur Fortführung der Firma ein. Die Ostdeutsche Wasser- kraft-Ges. m. b. H. brachte ihr Vermögen gegen Gewährung von M. 100 000 Aktien ein. Die Akt.-Ges. betätigt sich insbes. unter Verwendung von der Ostdeutschen Wasserkraft-Ges. in der Gegend von Schneidemühl gehörigen Wasserkräften in grossem Umfange mit der Lieferung elektr. Energie u. hat die zwischen letztgenannter Firma u. verschied. Kreisen in Ostdeutschland abgeschloss. Verträge auf Stromlieferung übernommen (siehe unten). Die Carbidfabrikation wurde nach Norwegen verlegt. Die Quote im Syndikat ist dort teil- weise an eine befreundete Fabrik verkauft worden. Auch in den Werken Steinbusch u. Mühlthal wird noch zeitweise Calciumcarbid hergestellt. Zweck: Erwerb, Bau u. Betrieb von Carbidfabriken u. anderen elektro-chemischen oder elektro-thermischen sowie von chemischen Fabriken, Erwerb, Bau u. Betrieb von elektr. Werken sowie die Abgabe elektr. Energie, Erwerb, Ausbau u. Verwert. von Wasserkräften, Erwerb, Ausbau u. Verwert. aller Einrichtungen, Verfahren, Patente oder sonst. Werte oder Rechte, die zur Durchführung der vorbezeichneten Zwecke bestimmt sind, die Gewinnung von Rohmaterialien für derartige Betriebe, An- u. Verkauf von Materialien u. Fabrikaten, die in den oben aufgeführten Industrien Verwend. finden oder mit ihnen im Zus. hang stehen. Fabriken bezw. Überlandzentralen in Steinbusch b. Hochzeit, Mühlthal b. Bromberg, Borken- dorf bei Kramske (Westpr.). Mit der Abgabe von elektr. Energie wurde im Juli 1910 be- gonnen und zwar an die Genossenschaften Flatow u. Deutsch-Krone e. G. I b I. Eine wesentliche Erweiter. des Absatzgebietes der Ges. für elektr. Energie ergab sich aus Verträgen, welche sie mit der Stadt Schneidemühl, mit einer Genossenschaft für die Ver- sorgung der Kreise Arnswalde, Pyritz, Friedeberg u. Soldin u. mit der Preuss. Staatseisen- bahnverwalt. (Versorg. der eisenbahn-fiskalischen Anlagen in Schneidemühl) abzuschliessen in der Lage war. Mit der Lieferung elektr. Energie an den letzteren Abnehmer ist im Ge- schäftsjahr 1910/11 begonnen worden, während die übrigen genannten Konsumenten ihre Anschlussinstallat. bis zum Herbst 1911 bezw. Frühjahr 1912 fertiggestellt haben. 1912/13 wurde der Kreis Kolmar als Grossabnehmer gewonnen. Die Ges. ist bei den Norsk Elektrokemisk A.-G. in Kristiania (letzte Div. 6 %) und bei den Ostdeutschen Kalkstickstoff- werken u. chemischen Fabriken G. m. b. H. beteiligt; auf letztere Beteilig. 1909/10–1913/14: M. 65 000, 20 000, 123 000, 135 310, 139 866 abgeschrieben. Im J. 1913/14 rd. 4 400 000 Kwst. elektr. Energie verkauft. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000, begeben zu 110 %, sodass der R.-F. bereits erfüllt ist. Hypotheken: M. 343 650. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Werk Steinbusch: elektr. Einricht. der Wasserkraft- anlage 276 116, Gebäude 84317, Beamten-Wohnhäuser 10 665, Desselfliess 4478, Laboratorium 1, Utensil. 1, Mobil. 1, Fuhrwerk u. Landwirtschaft 1; Werk Mühlthal: Wasserkraftanlagen 1 016 323, Schmelzanlage 121 842, Beamten-Wohnhäuser 38 240, Fabrikgebäude 64 595, Gleis- anschluss 6827, Utensil. 1, Mobil. 1, Fuhrwerk u. Landwirtschaft 1; Werk Borkendorf: Wasserkraftanlagen 1 331 538, Fernleitungsanlagen 213 965, Dampfzentrale Schneidemühl 137 863, Beamten-Wohnhäuser 19 978, Automobil 1, Mobil. 1, Utensil. 1; Anlage Koschütz: Grundstücke u. Wasserkraft 87 773, Wasserbauten u. Bau-Kto 5706, Beteilig. 669 408, Debit. 1 377 157, Kaut.-Effekten 46 454, Bestände Steinbusch, Mühlthal u. Borkendorf 67 704. –— Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 350 000, Hypoth. 343 650, Kredit. 943 180, Amort.- u. Ern.-F. 260 157, Gewinn 183 981. Sa M. 5 580 969. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 52 382, Hypoth.-Zs. 24 055, Amort.- u. Ern.-F. 80 000, Effektenkursverlust 146, Abschreib. 139 866, Gewinn 183 981, davon Aval-Res. 150 000, Talonsteuer-Res. 17 500, Vortrag 16481. – Kredit: Vortrag 12 563, Geschäftsgewinn 467 869. Sa. M. 480 433. Dividenden: 1909/10: 0 %; 1910/11: 4 % (auf die nicht volleingez. Aktien P. r. t.); 1911/12: 4 % auf M. 3 150 000 u. 4 % auf M. 350000 (9 Mon.); 1912/13–1913/14: 5, 0 % auf M. 3 500000. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Ing. Kurt E. Rosenthal, Ing. Alfred M. Goldschmidt. Aufsichtsrat: (4–9) Vors. Komm.-Rat Werner Eichmann, Stellv. Justizrat Theodor Marba, Bankier Fritz Andreae, Rechtsanw. Dr. Max Jacusiel, Bank-Dir. Curt Sobernheim, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1914/1915. II. 49