770 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Berlin; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Adolf Frank, Charlottenburg; Bank-Dir. Carl Zander, Zürich; Fabrikbes. Paul Georg Landmann, Schwarzenberg; Reg.- u. Baurat Dubislav, Münster i. W. Prokuristen: Georg Schatz, Ing. Arthur Ibsen. Zahlstelle: Berlin: Nationalbank für Deutschland. Brasilianische Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin SO. 33, Zeughofstr. 6/8, mit Zweigniederlassung in Rio de Janeiro. Gegründet: 30./6. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau u. Betrieb elektr. Anlagen aller Art, sowie Erwerb u. Finanzierung von Unter- nehmungen auf dem Gebiete der angewandten Elektrizität, insbes. des Transportwesens, der Beleucht. u. der Telephonie in Brasilien und anderen Staaten Süd- u. Mittel-Amerikas. Von der Ges. wurde die 30 jähr. Konzess. für den Bau und Betrieb eines Telephon- netzes in Rio de Janeiro erworben. Die Zentralstation wurde von Siemens & Halske A.-G. erbaut u. Okt. 1899 eröffnet. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000; seit 1./7. 1903 vollgezahlt. – 1905 Ver- kauf der Aktien und Genussscheine der Ges. an ein kanadisches Konsortium. Genussscheine: 1000 Stück, welche den Gründern im Verhältnisse ihrer Zeichnungen über- lassen wurden und welche einen Anspruch am Reingewinn gewähren (siehe Gewinn- Verteilung). Die Genussscheine können jederzeit abgelöst werden und zwar in den ersten zehn Geschäftsjahren mit M. 500 für jeden Genussschein, später mit dem 20fachen Be- trage des in den vorhergegangenen fünf Jahren durchschnittlich auf die Genussscheine entfallenen Gewinnanteils, mind. aber mit M. 500. Im Falle der Liquidation der Ges. sind die Genusssch. aus dem nach Ausschüttung von 100 % an die Aktionäre verbleibenden Liquidationserlöse mit dem 20fach. Betrage des in den vorhergegangenen 5 Geschäftsjahren oder eventuell dem verflossenen kürzeren Zeitraum auf die Genussscheine durchschnittlich entfallenen Gewinnanteils, mindestens aber mit M. 500 für jeden Genussschein einzulösen. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Jede Aktie oder jeder Interimsschein = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis zu 6 % Div., vom verbleib. Betrage 7 % Tant. an A.-R., vom Rest 15 % an Genussscheine und zwar an einen jeden ¼ ooo dieses Gewinns, Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu Sonderrücklagen etc. Die event. vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte wird als Geschäftsunkosten verbucht. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Telephonanlage Rio de Janeiro 5 508 302, Bankguth. in Berlin 836. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 78 511, Abschreib.-Kto Telephonanlage Rio de Janeiro 429 791, Rio de Janeiro Tramway, Light & Power Co., Toronto, Canada 836. Sa. M. 5 509 138. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Steuern in Berlin M. 5509. – Kredit: Vergütung der Rio de Janeiro Tramway, Light & Power Co., für Verwaltungskosten M. 5509. Dividenden 1898/99–1912/13: Aktien: 4, 5, 5, 5, 5, 6, 7½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Genuss- scheine 1904/05: Zus. M. 24 345. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Bergmann. Aufsichtsrat: Vors. Eisenbahnpräs. William Mackenzie, Edw. R. Wood (Vizepräsident der Central Canada Loan & Savings Comp.), Rechtsanw. Zebulun A. Lash, Walter Gow, D. B. Hanna, Toronto (Canada). 0 * Braunschweig-Hannoversche Ueberlandzentrale Akt.-Ges. in Berlin N. 65, Oudenarderstr. 23/32. Gegründet: 23./3. 1912; eingetragen 25/4. 1912. Gründer: Firma: Bergmann-Elektricitäts- Unternehmungen Akt.-Ges. in Berlin etc. Zweck: Erzeugung u. Vertrieb von elektrischer Energie in der Provinz Hannover u. dem Herzogtum Braunschweig u. in anderen an das Versorgungsgebiet der Ges. angrenzenden Landesteilen. Mit dem Anfang Juli 1912 erfolgten Erwerb des Elektrizitätswerkes Nord- stemmen hat die Ges. ihren eigentl. Geschäftsbetrieb, die Erzeugung u. den Vertrieb elektr. Energie aufgenommen. Das Kesselhaus dieses Kraftwerkes enthält 5 Flammrohrkessel mit zus. 282 me? Heizfläche; die Betriebsspannung der Kessel beträgt 8 Atm. In der Masch.- Halle befinden sich 3 Dampfmasch. von zus. 1420 PS. Dieselben treiben teils mit Riemen, teils mit direkter Kupplung 3 Drehstromgeneratoren von zus. 975 KVA. u. 5 Gleichstrom- masch. mit zus. 236 KW. Leistung an. Insgesamt sind im Kraftwerke 1016 K W. vorhanden. Die Betriebsspannung beträgt für Drehstrom 5000 Volt bei Frequenz 50, für Gleichstrom 2 * 120 Volt. Mit Gleichstrom wird ausser dem Bahnhof Nordstemmen die Gemeinde Nordstemmen versorgt, während im übrigen nur Drehstrom abgegeben wird. An der ca. 29 km langen Drehstromleitung mit 5000 Volt Spannung liegen 12 Gemeinden u. Domänen, während mit einer zweiten ca. 40 km langen Leitung Drehstrom von 10 500 Volt an 19 Ge- meinden u. Domänen geliefert wird. Die Gesamteinwohnerzahl der angeschlossenen Ort- schaften beträgt 11 653 Einwohner. Der Anschlusswert betrug am Ende 1912 ca. 2800 KW. Neu angeschlossen wurden Neuhof, Diekholzen, Vorwerk Farrensen u. die Gemeinde Barien- rode. Während des Halbj. vom 1./7.–31./12. 1912 wurden insgesamt 229 031 KWst. nutzbar abgegeben.