Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 787 umfassen die Herstellung aller Sorten Dynamomasch., elektr. Motoren, Transformatoren, Bogenlampen mit zugehörigen Apparaten, alle Sorten von Kabeln u. Garniturteilen, Leitungs- drähten u. Litzen, von Zählern, Scheinwerfern u. Automobilen. Die Zentralverwalt. u. die Vertriebsabteil. haben ihren Sitz in Siemensstadt bei Berlin, während die Werke teils in Gross-Berlin teils in Nürnberg liegen, u. zwar das Dynamo-, Elektromotoren- u. Kleinbau-Werk sowie die Gummifabrik unter der Firma „Gummifabrik Westend G. m. b. H.“ u. das Automobil-Werk unter der Firma „Protos-Automobile G. m. b. H.“ in Siemensstadt bei Berlin. das Kabelwerk ebendaselbst (Gartenfeld), das Charlottenburger Werk in Charlottenburg, ferner das Nürnberger- u. Tranformatorenwerk in Nürnberg. Die Werke der beiden Ges. ergänzen sich für die Herstellung in günstiger Weise. Ihre Interessennahme an der Dampfturbine hat die Ges. durch Eintritt in das Zoelly-Turbinen- Syndikat bekundet (Herstellung der Dampfturbine nach Patent Zoelly). Die Ges. war bei dem Bau der Hoch- u. Untergrundbahnen in Berlin, Schöneberg u. Wilmersdorf, bei der Elek- trisierung der Staatsbahnstrecken Halle-Leipzig-Bitterfeld, sowie Lauban-Königszelt hervor- ragend beteiligt, ebenso bei der Linie Spiez-Frutigen (Lötschbergbahn) u. bei der elektr. Vollbahn Kiruna-Riksgränsen (Lofotenbahn). Die von den deutschen Werken der Ges. im Jahre 1913/14 abgelieferten Maschinen, Motoren u. Transformatoren beliefen sich auf 128 267 Stück mit 2 849 552 Kilowatt Leistung. Die dem 1./8. 1914, dem Mobilmachungstage, folgende Zeit brachte zunächst ein Stocken in den Gang der wirtschaftlichen Tätigkeit. Aus den deutschen Werken wurden 2327 Angestellte u. 7102 Arbeiter zur Fahne einbe- rufen. Der Personalbestand entsprach im Dez. 1914 dem Umfang der eingegangenen Auf- träge infolge der gesteigerten Beschäftigung für die Bedürfnisse von Heer u. Marine. Gewinn-Verteilung: Die Bilanz ist in den ersten 5 Monaten nach Schluss des Geschäfts- jahres aufzustellen. Im Jahre 1912 ist eine Anderung in der Gewinnverteilung eingetreten und ist diese wie folgt: Nachdem der Gewinnbetrag festgestellt worden ist, welcher zur Ausschüttung auf das St.-Kapital von M. 90 000 000 gelangen soll, wird das prozentuale Verhältnis des Gewinnbetrages zu diesem St.-Kapital ermittelt. Die Siemens & Halske A.-G. erhält alsdann für jedes so ermittelte Prozent M. 65 000 oder den entsprechenden Bruchteil vorweg zugewiesen. Der nach Abzug dieser Summe verbleibende Gewinnrest wird, soweit das St.-Kapital von M. 90 000 000 in Betracht kommt, zu gleichen Teilen an die beiden Gesellschafter verteilt. Im Falle der Erhöhung des St.-Kapitals über M. 90 000 000 hinaus wird der auf das neue Kapital entfallende Dividendenbetrag im Verhältnis der neuen An- teile der Gesellschafter verteilt. An Gewinn sind an die Gesellschafter 1903/04 M. 6 512 975, 1904/05 M. 6 512 975 (einschl. der den Ges. als Beitrag zu deren Oblig.-Zs.-Dienst statutgemäss überwiesenen Beträge), für 1905/06–1906/07: M. 8 092 387, 8 986 588; 1907/08–1912/13: Je M. 9 000 000 (je 10 %); 1913/14: M. 6 750 000 (7½ %) zur Ausschüttung gelangt. Bilanz am 31. Juli 1914: Aktiva: Barbestände 612 897, Wechsel 497 586, Wertpap. 1 871 252, dauernde Beteilig. 12 760 443, Unternehm. bezw. Beteilig. an solchen 7 545 397, Aktiv-Hypoth. 897 461, Guth. bei Banken 27 880 272, do. bei Postscheckämtern 297 538, do. bei der Kundschaft 82 391 781, do. bei den Fil. in Form selbständiger Ges. 52 702 596, Roh- material. 10 915 895, angefangene u. fertige Fabrikate 39 030 815, im Bau befindl. Anlagen 36 414 049, Grundstücke 18 605 710, Gebäude 26 233 299, Werkzeugmasch. 1, Betriebsmasch., Heizungs- u. Beleucht.-Anlagen 1, Utensil. u. Werkzeuge 1, Modelle 1, Fuhrwerke u. Auto- mobile 1; Kraftwerk am Nonnendamm: Grundstücke 200 900, Gebäude 639 899, Betriebsanl. 1 543 800, (Kaut. 13 157 010), durchlauf. Buchungen (Interims-Kto) 1 101 092. – Passiva: St.- Kapital 90 000 000. R.-F. 7 500 000, unkündbares Darlehen der Gesellschafter 50 000 000, An- leihe v. 1906 18 450 000, do. v. 1911 29 088 000, do. v. 1912 30 000 000, Passiv-Hypoth. 2 000 000, Pensions-, Witwen- u. Waisen-F. 9 751 278, Spareinlagen der Angestellten 9 625 758, Disp.-F. 1 843 130, Guth. der Lieferanten 15 020 256, do. befreundeter Gesellschaften 9 798 046, do. div. Kredit. 2 946 599, Anzahlungen auf im Bau befindliche, noch unfert. Anlagen 18 643 407, (Kaut. 13 157 010), durchlauf. Buchungen (Interims-Kto) 15 981 115, Reingewinn 11 495 103. Sa. M. 322 142 696. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. der Zentralverwalt. 1 882 164, Anleihe- Zs. 3 508 226, Zs. auf Darlehen der Gesellschafter 3 250 000, Abschreib. 1 486 894, Reingewinn 11 495 103. – Kredit: Vortrag 347 970, Geschäftsgew. 1913/14 21 274 418. Sa. M. 21 622 388. Gewinn 1913/14: M. 11 495 103, davon 7½ % = M. 6 750 000 als Gewinnanteile der Gesell- schafter, dem Disp.-F. wurden M. 500 000 u. dem R.-F. M. 2 500 000 zur Verfüg. gestellt u. für Grat. u. Gewinnbeteilig. an Angestellte u. Arb. M. 1 500 000 verwendet u. restl. M. 245 103 vorgetragen. Vorstand: Vors. Carl Friedr. von Siemens, Kgl. Baurat Karl Dihlmann, Aug. v. Eicken, Prof. Rob. Friese, Emmerich Frischmuth, Otto Henrich, Otto Krell, Hugo Natalis, Prof. Dr. Ing. Walter Reichel, D. Friedr. Spiecker, Rich. Werner (sämtl. in Berlin); Carl Köttgen, London; Stellv.: Gust. Bitter, Fritz Fessel, Rob. Maass, Herm. Tonnemacher (sämtl. in Berlin); Prof. Dr. F. Zickermann, Nürnberg. Prokuristen: Dr. phil. Paul Bauer, Rud. Charubin, Carl Coninx, Dr. jur. Rich. Fellinger, Patentanwalt Dr. phil. Ludw. Fischer, Max Haller (Dir. der .Protos“), Reg. Baumeister a. D. Otto Höring, Christian P. Jensen, Karl Kauder, Herm. Kessler, Walter Klug, Albert Kull- mann, Christian Längenfelder (Dir. Z. N. Nürnberg). Hugo Langner, Gust. Lanz, Martin Lebegott, Dr. phil. Alfred Lietke, Fritz Ludwig, Emil Maass, Dr. phil. Georg Meyer, Dr. phil. 50*