798 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zentrale auf Zeche Wiendahlsbank errichtet und das dazugehör. Kabelnetz für das neu- erworbene Konzessionsgebiet des Kreises Hörde verlegt. Sodann wurden bis auf einen ge- ringen Betrag die Aktien des Elektrizitätswerks Berggeist u. sämtliche Geschäftsanteile des Bergischen Elektrizitätswerks m. b. H. Solingen erworben, beide Unternehmungen plan- mässig ausgebaut u. durch besondere Kabelleitungen untereinander sowie mit der Essener Zentrale des Rhein.-Westfälischen Elektrizitätswerks verbunden. 1908 wurde vom Rhein.- Westfälischen Elektrizitätswerk abgetrennt die neue Zentrale auf Zeche Wiendahlsbank, die mit dem ganzen dazugehörigen Kabelnetz u. den dazugehörigen Konzessionen für M. 7 241 580 an das neugegründete Westfälische Verbands-Elektrizitätswerk A.-G. in Kruckel übergegangen ist. Eine Beteiligung an dieser A.-G., an der die Stadt Dortmund, das Elektrizitätswerk Westfalen A.-G., der Kreis u. die Stadt Hörde, die Gelsenkirchener Berg- werks-Akt.-Ges. u. die Harpener Bergbau-Akt.-Ges. mitbeteiligt sind, hat die Ges. in Höhe von 1 des M. 3 300 000 betragenden A.-K. = M. 300 000 behalten. Zugleich mit der Gründung des Westfälischen Verbands-Elektrizitätswerks haben sich die beteiligten Elektrizitätswerke, nämlich das Werk der Stadt Dortmund, das neugegründete Verbandswerk, das Elektrizitätswerk Westfalen u. das Rhein.-Westfälische Elektrizitätswerk durch einen Demarkationsvertrag über die Versorgung des Ruhrkohlengebiets verständigt. Dumit ist den schädlichen Folgen eines ungesunden Wettbewerbes, namentlich bei der Er- schliessung weiterer Versorgungsgebiete u. bei Bemessung der Tarife vorgebeugt. Das dem Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk bei der Demarkation zugesprochene Gebiet umfasst das ge- samte bisherige rheinische Versorgungsgebiet der Ges., sowie von der Provinz Westfalen die Orte Gelsenkirchen, Horst, Gladbeck, Bottrop, Osterfeld u. die westlich angrenzenden Teile. Die Drehstromzentrale des Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerks in Essen enthält zurzeit 43 Kessel mit 12 000 qm Kessel-Heizfläche. 6 Kondensationsanlagen für zus. 160 000 kg Stundendampf. 8 Drehstrommaschinen mit einer Leistung von 22 400 Kw. Der gesamte Stromabsatz betrug 1905/06–1913/14: 22 744 000, 37 247 406, 50 700 000, 56 000 000, 69 000 000, 75 784 178, 95 378 914, 118 528 389, 143 771 831 Kwst. Der Gesamtanschlusswert des Versorgungsgebietes einschl. der Gebiete der angegliederten Unternehm. stieg 1913/14 von 225 000 Kw. auf rund 320 000 Kw., er verteilt sich auf die einzelnen Unternehm. wie folgt: Rheinisch-Westf. Elektrizitätswerk A.-G. Essen 179 931 Kw., Elek- trizitätswerk Berggeist A.-G. Brühl 40 309 Kw., Bergisches Elektrizitätswerk m. b. H. Reis- holz 91 800, Bergische Licht- u. Kraftwerke A.-G. Lennep 9244 Kw. Nutzbar abgegeben wurden im Geschäftsjahre 1913/14 in diesen Werken insgesamt 200 048 000 Kwst. gegenüber 236 321 371 Kwst. im Vorjahr. Davon entfallen auf Licht 27 568 775, auf Kraft 248 166 004 u. auf Bahnen 14 313 221 Kwst. Das Versorgungsgebiet der vorgenannten Unternehm. um- fasst jetzt rund 7000 qkm mit 2 800 000 Einwohnern. Am 30./6. 1914 waren angeschlossen rund 1 300 000 Glühlampen, 9000 Bogenlampen u. 34 000 Motore. Das Versorgungsgebiet dieser Unternehmungen erstreckt sich heute von der holländischen Grenze im Norden bei Cleve u. Emmerich bis über das Ahrtal im Süden, es umfasst mit einer Fläche von rund 6100 qkm den grössten Teil der Regierungsbezirke Düsseldorf u. Cöln. In Reisholz-Düssel- dorf wurde ein weiteres Elektrizitätswerk errichtet, das im Okt. 1909 den Betrieb aufnahm. Eine dritte Überlandzentrale kam 1911/12 in Wesel in Betrieb. Eine neue grosse Kraft- zentrale auf dem Vorgebirge bei Cöln nahm Ende 1914 den Betrieb auf. Die Ges. besitzt auch die Gasanstalten Rotthausen u. Mettmann, sowie das Gas- u. Wasserwerk Borbeck u. den Pachtbetrieb Dülken. Die Ges. hat Ende 1912 die Gasfernversorg. des bergischen Landes nunmehr mit zunächst 25 Städten bezw. Gemeinden aufgenommen; ab 1./9. 1914 wird auch die Stadt Neuss mit Gas versorgt. Die lt. Bilanz vom 30./6. 1914 mit M. 10 834 583 zu Buch stehenden Beteilig. an fremden Unternehm. umfassen folgende Werte: Aktien der Kreis Ruhrorter Strassenbahn A.-G. (A.-K. M. 2 200 000); Anteile der Bochum-Gelsenkirchener Bahn Ges. m. b. H. (St.-Kap. M. 1 700 000 mit 25 % Beteilig.); M. 1 272 000 Aktien der Westf. Kleinbahnen A.-G. (A.-K. M. 1 275 000); M. 1 000 000 Aktien der Rhein. Bahnges. (A.-K. M. 10 000 000); M. 300 000 Aktien des Westfäl. Verbands-Elektrizitätswerks A.-G. in Kruckel (A.-K. M. 3 300 000); M. 3 923 000 Aktien des Elektrizitätswerks Berggeist A.-G. (A.-K. M. 4 000 000). Das Elektrizitätswerk Berggeist A.-G. erwarb von dem Rhein.-Westf. Elektrizitätswerk A.-G. das gesamte Kap. nämlich M. 300 000 Anteile des Bergischen Elektrizitätswerks m. b. H. in Solingen. Das Rhein.-Westfäl. Elektrizitäts- werk A.-G. hat den beiden Werken Berggeist u. Solingen zum Ausbau ihrer Kraftzentralen u. ihres Leitungsnetzes Kapitalvorschüsse geleistet. Ferner besitzt die Ges. sämtl. Anteile der Elektrizitätswerke Wermelskirchen G. m. b. H., Anteile der Rheinisch-Westfäl. Bahn- gesellschaft m. b. H. in Essen; M. 690 000 Aktien der Paderborner Elektrizitätswerk- u. Strassenbahn-A.-G., Paderborn, Anteile der Kreis Mettmanner Strassenbahnen G. m. b. H., Aktien der Bergischen Lichf- u. Kraftwerke A.-G. in Lennep, Clever Strassenbahn-Ges. m. b H., Per 1./6. 1912 pachtweise Übernahme des Betriebes der Solinger Kreisbahn (s. unten). Vertrag mit der Stadt Essen: Der von der Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. übernommene, vom Dez. 1897 bis Januar 1898 datierte Vertrag mit der Stadt Essen gibt der Ges. auf 40 Jahre das Recht, die städtischen Strassen u. Plätze zur Leitung elektr. Energie zu benutzen. Nach Ablauf des Vertrages ist die Stadt berechtigt, das Elektrizitätswerk gegen Zahlung des Taxwertes zu übernehmen, wobei das innerhalb des Stadtgebietes liegende Leitungsnetz kostenlos in den Besitz der Stadt über- geht. Die Ges. ist verpflichtet, der Stadtgemeinde Essen 5 % der Brutto-Einnahme, welche