900 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien ete. 0 7 0 0 8 Annaburger Steingutfabrik, A.-G. in Annaburg, Prov. Sachsen, mit Filiale in Kolmar, Prov. Posen. Gegründet: 1./7. 1895. Zweck: Übernahme der Steingutfabrik von Adolph Heckmann in Annaburg für M. 1 321 392. Die G.-V. v. 16./12. 1895 beschloss Ankauf der Ostdeutschen Steingutfabrik Hermann Heim & Co. in Kolmar (Posen) für M. 1 025 000 bar. In Annaburg erforderten Neubauten 1904/05 u. 1905/06 M. 166 608 bezw. M. 225 866. Ende 1906 Ankauf von 13 Morgen Land neben ihrem Fabrikterrain in Annaburg; 1909/10 Bau einer neuen Ofen- u. Giesserei-Anlage durch Errichtung eines Kanalofens mit ca. M. 382 000 Kostenaufwand. Umsatz 1901/02–1908/09: M. 1 493 622, 1 675 519, 1 832 607, 2 030 522, 2 262 611, 2 332 577, 2 329 171, 2 201 668, später nicht veröffentlicht. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, dazu lt. G.-V. v. 8./9. 1896 M. 750 000, angeboten den Aktionären zu 160 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss event. Dotierung von Sonderrücklagen, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von mind. M. 8000 Fixum), bis 12 % Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke 152 905, Fabrikgebäude 1 192 453, Bahn- anschluss 17 110, Arb.-Wohnhäuser 20 306, Villa u. Beamtenhaus 66 693, Masch. u. Inventar 132 863, elektr. Licht 1, Brennofen 1, Speicher 1, Pferde u. Wagen 1, Modelle u. Formen 1, Kapsel 1, Kupferplatten 1, Waren 320 889, Fourage 669, Emballage 3260, Ton 35 588, Material 115 743, Kohlen 8897, Kaut. 3979, Versich. 7304, Kassa 3926, Wechsel 3401, Debit. 472 870. —– Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. 175 000, Spez.-R.-F. 175 000, Delkr.-Kto 15 000, Talonsteuer- Rs. 15 750 (Rückl. 1750), unerhob. Div. 70, Bank-Kto 214 185, Kredit. 13 767, Div. 70 000, Tant. 11 000, Kriegs-R.-F. 75 000, Vortrag 44 097. Sa. M. 2 558 869. Gewinn- u. Verlust-Konto: BPebet: Material, Ton, Kohlen, Lohn u. Fourage 1 542 183, Zs. u. Diskont 4748, Versich. 11 193, Arb.-Wohlf. 31 549, Handl.-Unk. 54 044, Reisespesen 28 870, Betriebs-Unk. 47 454, Geb.-Reparat. 8037, Masch. do. 10 623, Ofen- do. 1356, Gehälter 86 385, Steuern 28 398, Abschreib. 138 032, Gewinn 201 847. – Kredit: Vortrag 53 237, Waren 2 138 531. Miete 1239, Emballage 1643, Kaut. 72. Sa. M. 2 194 724. Kurs Ende 1895–1914: 140.90, 194.75, 172.50, 180.50, 133.25, 90.25, 72.50, 70.50, 117.50, 159, 173.10, 183, 151.50, 165.50, 194, 161.10, 160.50, 126.25, 110.75, 105* %. Em.-Kurs 10./10. 1895: 128 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895/96–1913/14: 14, 14, 14, 4, 0, 0, 0, 4, 7, 10, 12, 12, 12, 12, 8, 7, 7, 7, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Jakob Schäfer, Stellv. Karl Riess. Prokurist: Franz Heintschel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Ober-Finanzrat H. Hartung, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. Louis Hagen, Cöln; Bankier Rich. Wiener, Kaufm. C. Anger, Baurat Max Contag, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Cöln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankver.; Berlin: Wiener Levy & Comp.; Cöln: A. Levy. Vereinigte Mosaikplattenwerke Friedland-Sinzig Akt.-Ges. Sitz in Sinzig. (Firma bis 1910: Vereinigte Mosaikplatten-Akt.-Ges. mit Sitz in Friedland i. Meckl.) Gegründet: 15./6. bezw. 1. u. 3./8. 1906; eingetr. 16./8. 1906. Firma anfänglich d. h. bis 24./10. 1908 Tonplattenfabrik Friedland. Gründer siehe Jahrg. 1912/13. Zweck: Gewinn von Ton, Sand u. Lehm, Herstellung u. Vertrieb von Tonwaren aller Art u. Handel mit Baustoffen. Die Fabrik wurde 1906/07 neu erbaut und kam 1907 in Be- trieb. 1908 Erwerb der Tonwarenfabrik H. Lindemann in Friedland, mit Wirkung ab 1./1. 1910 Ankauf der Sinzinger Mosaikplatten- u. Thonwaren-Fabrik A.-G. (siehe auch bei Kap.). Die Bilanz per 30./6. 1911 schloss nach M. 86 604 Abschreib. mit einem Gewinn von M. 8965, der in Res. gestellt wurde. Die für den Ausbau Sinzigs erforderlichen aufgewendeten Summen (ca. M. 120 000) waren grösser als veranschlagt werden konnte u. die während der Umbauten unrentable Fabrikation verschlang das, was in Friedland verdient wurde. Sinzig ist jetzt in jeder Beziehung neugestaltet. Kapital: M. 1200 000 in 1119 Vorz.-Aktien u. 81 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 230 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./8. 1907 um M. 70 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von der Hanseat. Bank in Hamburg zu 103 %, angeboten den alten Aktionären zu 105 %. Zwecks Erwerb. der Tonwarenfabrik H. Lindemann in Friedland beschloss die G.-V. v. 26./9. 1908 Erhöhung des A.-K. um M. 900 000 (also auf M. 1 200 000) in 90) Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1908. An- lässlich der Übernahme der Sinzinger Mosaikplatten- u. Thonwarenfabrik Akt.-Ges. (A.-K. M. 900 000) nochmals erhöht lt. G.-V. v. 27./4. 1910 um M. 300 000 (auf M. 1 500 000) in 300, ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, angeboten den alten Aktionären zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. bis zum Zahlungstage; nicht bezogene Stücke sollten anderweitig zu 107 % verkauft werden. Die Tagesordn. der am 16./11. 1912 stattgefundenen G.-V. enthielt ausser den Regularien den Antrag auf Zus. legung des M. 1 500 000 betragenden A.-K. im Verhältnis von 5: 4 zum