910 Porzellan-Fabriken. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb u. Erweiterung der von der Firma Lorenz Hutschenreuther in Selb bisher betrieb. Porzellanfabrik nebst Schlämmerei u. Erdgruben in Fischern bei Karlsbad in Böhmen. Grösse der Grundstücke Juni 1905 1.238 ha; 25 Porzellanbrennöfen; über 1000 Arbeiter. Ende 1906 Ankauf der Porzellanfabrik Jäger, Werner & Co. in Selb für M. 615 000. Diese Fabrik ist 1907–1909 einem gänzlichen Umbau unterzogen; Kosten hierfür ca. M. 1 350 000. Die Ges. erwarb 1908 ein Hausgrundstück in Krefeld für M. 163 888. Zugänge auf Anlage-Kti 1909/10–1913/14 M. 74 251, 56 959, 46 064, 47 068, 166 490. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, wovon sich 800 Stück im Besitz der Porzellanfabrik Königszelt i. S. befinden, erworben 1905 gegen Hingabe von 1000 Königszelter Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 19./9. 1913 beschloss behufs Abdeckung von Bankschulden Erhöh. des A.-K. um M. 800 000 (auf M. 2 000 000), begeben zu 170 %. Auch von dieser Neu-Em. bezog Königszelt Aktien. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1906, 750 Stücke à M. 1000 u. 500 à M. 500, rückzahlbar zu 102 %; Tilg. durch Auslos. von 2 % u. ersparten Zs. ab 1./1. 1907 bis spät. 1./1. 1933. Auslos. im Juli auf 1./1. Aufgenommen zur Vergrösserung der Fabrik bezw. zum Bau neuer Öfen, sowie zum Ankauf der Porzellanfabrik Jäger, Werner & Co. in Selb. Zahlst.: Meiningen: Bank für Thür. vorm. B. M. Strupp u. Fil.: Dresden: Gebr. Arnhold. Noch in Umlauf Ende Juni 1914 M. 812 000. II. M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 22./7. 1907. rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Bank f. Thür. oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. mit 2 % u. ersp Zs. ab 1908 bis spät. 1932 durch jährl. Auslos. im II. Sem. auf 2./1., seit 1908 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf die neue Fabrik u. zur II. Stelle auf die alte Fabrik. Treuhänderschaft: Bank f. Thür. in Meiningen. Der Erlös der Anleihe diente zum Ausbau u. zur Vergrösserung der neu erworbenen Fabrik in Selb, für den Bau von Arbeiterwohnhäusern und zur Vermehrung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Meiningen: Bank f. Thür. (Strupp); Dresden: Gebr. Arnhold. Aufgelegt am 30./9. 1907 in Meiningen u. Dresden zu 100 %. Noch in Umlauf Juli 1914: M. 693 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.: bis 1904 Kalenderj.; für die Zeit v. 1./1.–30./6. 1905 wurde eine Zwischenbilanz gezogen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke 329 409, Gebäude 2 004 968, Masch. 216 888, Anschlussgleise 1, Gleisanlage 21 780, elektr. Lichtanlage 11 220, Licht- u. Kraftanlage 44 955, Utensil. 7647, Modelle u. Formen 36 812, Pferde u. Wagen 5880, Waren 814 027, Material. 214 390, Effekten 10 200. Wechsel 21 251, Kassa 9516, Debit. 847 023. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 622 167, Prior.-Anleihe I 812 000, do. II 693 000, do. Einlös.-Kto I 1020, do. II 1530, do. Zs.-Kto 13 275, Kredit. 98 738, Stempel-Res. 12 500, Talonsteuer-Res. 5500, Delkr.-Kto 18 000, Tant. 24 608, Div. 240 000, Vortrag 53 632. Sa. M. 4 595 972. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Agio 700, Ern.-F. 21 075, Prior.-Anleihe-Zs. 68 782, Unk. 148 260, Arb.-Wohlf. 52 433, Reise u. Provis. 36 885, Steuern 39 358, Feuerversich. 13 135, Zs. 18 586. Abschreib. 147 014, Gewinn 318 241. – Kredit: Vortrag 105 220, Fischern Betriebs- gewinn 311, Miet-Zs. 11 273, Pacht-Zs. 2348, Waren 745 319. Sa. M. 864 473. Dividenden: 1902–1904: 16, 18, 20 %; 1905 (1./1.–230./6.): 10 %; 1905/06–1913/14: 20, 20, 3„ 3...... %% Direktion: Heinr. Runde, Hans Kümmelmann, Stellv. Paul Agthe; bergmännischer Dir. Jos. Gröger. Prokurist: Friedr. Wildfeuer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.- Rat Dr. Gust. Strupp, Meiningen; Stellv. Geh. Komm.-Rat G. Arnhold, Dresden; Frau Agnes Hutschen- reuther, München; Gen.-Dir. E. Voisin, Königszelt; Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Bank- Dir. Ludw. Fuld, Meiningen; Gen.-Dir. Heinr. Fillmann, Kahla. * Striegauer Porzellanfabrik Actiengesellschaft vorm. C. Walter & Comp. in Striegau-Stanowitz, Schles. Gegründet: 11./13./12. 1898, mit Abänd. v. 31./5. 1899, mit Wirkung ab 1./7. 1898; eingetr. 14./6. 1899. Übernahmepreis M. 534 845. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fabrikation von Porzellan und verwandten Artikeln. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 450 000, erhöht lt. G.-V. v. 23 12. 1912 um M. 50 000. Hypotheken: M. 134 055. Geschäftsjahr: 1.7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke 10 000, Wasserkraft 4500, Gebäude 284 049, Wohnhäuser 69 301, elektr. Betrieb 10 976, Modelle u. Formen 7982, Masch. 28 223, Utensil. 12 833, Gespanne 3110, Heu u. Hafer 552, Material. u. Halbfabrikate 27 803, Weissgeschirr 126 426, Buntgeschirr 16 158, Kassa 7645, Eisenbahn-Kaut. 2000, Wechsel 12 630, Debit. 118 763, Feuerversich. 1122, Kontor-Utensil. 757. – Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth. 134 055,