918 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Vereinigte Zwieseler und Pirnaer Farbenglaswerke A.-G. in München, Briennerstr. 9, mit Fabriken in Zwiesel (Bayern) u. Pirna (Sachsen), Zweigniederlassungen in Leipzig u. Cöln a. Rh. Gegründet: 21./6. 1898 als Zwieseler Farbenglashütten vorm. Gebr. Tasche. Firma wie oben geändert lt. G.-V. v. 2./9. 1899. Ubernahmepreis M. 525 000. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der im Besitze der Firma Zwieseler Farbenglashütten Gebr. Tasche mit der Hauptniederlass. in Cöln a. Rh. u. der Zweigniederlass. in Zwiesel befindlichen Glashüttenwerke in Zwiesel, insbesondere die Herstell. u. Liefer. u. der Ver- trieb von farbigem Tafelglas. Die G.-V. v. 2./9. 1899 beschloss, Zwecks Beseitig. einer Konkurrenz, den Ankauf der Sächsischen Kathedral- u. Farbenglaswerke Müller, Krug & Co. in Pirna für M. 560 000 lt. Kaufvertrag vom 1./9. 1899. Der Kaufpreis wurde beglichen durch Hingabe von 300 Aktien der Ges. à M. 1000 zu pari (s. unten), Barzahl. von M. 180 000 u. Übernahme einer 4 % Hypoth. im Betrage von M. 80 000. Der Grundbes. der Ges. umfasst zurzeit 66, 630 ha, wovon 32, 210 ha auf Pirna u. 34, 420 ha auf Zwiesel entfallen. Die Grundstücke sind bebaut mit 5 Hüttengebäuden u. dazu gehör. Fabrikations-, Masch.- u. sonst Betriebs- u. Lagergebäuden, diversen Fabrikschornsteinen, zwei Bureaugebäuden, einer zweistöckigen Villa u. 6 mehrstöckigen Beamten- u. Arb.-Wohn- häusern sowie dem gleichfalls für Arb.-Wohnungszwecke der Ges. benutzten grösseren Gast- hof „zum Hirsch“ in Pirna, dessen Wirtschaft unter Anschliess. der seither. Fabrikkantine günstig verpachtet wurde, ferner mit einem Kantinen-Gebäude u. einer grossen Anzahl an- gebauter u. freistehender Gebäude für Nebenbetriebe. An OÖOfen sind 11 Schmelz-, Streck- u. Kühlöfen, diverse Trommel, Temper- u. sonst. Brennöfen, sowie 19 Gasgeneratoröfen vor- handen. Die sämtl. Öfen sind in u. an den oben bezeichneten Gebäuden untergebracht. Die Fabriken sind mit 2 Dampfmasch.-Anlagen, Dynamos, Akkumulatoren, Licht- u. Kraft- anlagen sowie mit modernen Arbeits- u. Giessmasch., Nebenmasch. u. Dampfheizung aus- gestattet Die sonst. Einricht. sowie Werkzeuge, Utensil., Formen etc. entsprechen den neuesten technischen Anforderungen. Ausserdem sind zu erwähnen die Gasthof- u Kantinen- ausstattung, eine Arb-Badeanstalt, komplette Feuerwehreinricht. etc. 1901 beteiligte sich die Ges. mit M. 100 000 an der im Febr. 1901 mit M. 1 000 000 A.-K. gegründeten A.-G. Bayer. Krystallglas-Fabriken vorm. Steigerwald in Ludwigsthal. (Div. 1903–1913: 3, 4, 4, 5, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %.) Seit 1912 Beteilig. bei der Oesterr.-Ungar. Tafel- u. Farbenglaswerke G. m. b. H. in Zuckmantel (s. unten bei Kap.). Zugänge auf Anlagekti 1906/07–1913/14: M. 66 342. 80 172, 77 401, 63 183, 84 714, 94 398, 237 085, ca. 140 000. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Die Nr. 1–525 sind durch Stempelaufdruck mit der neuen Firma Vereinigte Zwieseler und Pirnaer Farbenglas- werke A.-G. München versehen. Die Aktien Nr. 5260 bis inkl. 1500 lauten auf die Firma Vereinigte Zwieseler und Pirnaer Farbenglaswerke A.-G. München. Urspr. A.-K. M. 525 000, erhöht lt. G.-V. v. 2./9. 1899 um M. 675 000 (auf M. 1 200 000) in 675 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899. 300 Stück hiervon erhielt die Firma Müller. Krug & Co. in Pirna zu pari (s. oben), 375 Stück wurden einem Konsort. zu 118 % plus 4 % Stück-Zs. übergeben; das Konsort. übernahm die Kosten der Em. u. die Stempelgebühren. Den Aktionären wurden 210 dieser neuen Aktien 5: 2 zu 130 % plus 4 % Stück-Zs. angeboten. Die G.-V. v. 18./9. 1911 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel u. zum Ausbau der Anlagen Erhöh. um M. 800 000 (auf M. 2 000 000) wovon zunächst M. 300 000, div.-ber. ab 1./10. 1911, zur Em. gelangten, übernommen von einem Konsort. zu 102 %, angeboten den alten Aktionären mind. M. 200 000 im Nov. 1911 zu 105 %. Restl. M. 500 000 wurden im Juni 1912 von In- teressenten u. einem Bankenkonsort. (Pfälz. Bank etc.) zu 105 % übernommen. Diese neuen Mittel dienten vorwiegend zum Bau einer Fabrik in Zuckmantel bei Teplitz, welche firmiert: Oesterr.-ungar. Tafel- u. Farbenglaswerk-Ges. m. b. H., St.-Kap. K 750 000, wovon die Münchener Ges. K 540 000 u. Grossindustrieller Franz Jos. Fügner in Teplitz- Schönau K 39 000 über- nahm; diese Fabrik kam Ende des Geschäftsj. 1912/13 in Betrieb. Hypotheken: M. 343 507. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1914 v. 1./7. Für die Zeit v. 1./7.–30./9. 1914 wurde eine Zwischenbilanz gezogen. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Dir., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R. (und eine feste Barentschädigung von zus. M. 8000), Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke 138 155, Wohn- u. Fabrikgebäude 586 974, Ofenbauten 292 887, Mobil. u. Utensil. 86 139, Masch. 121 081, Zweiggleisanlage 5826, Gespanne 7388, Waren 815 396, Fabrikat.-Kto 223 885, Effekten 111 000, Debit. 940 265, Wechsel 69 013, Kassa 18 593, Fourage 175, E u. Patent-Kto 45 806, Unk. 1350, Versich. 4593, Beteilig. an Oesterr.-Ungar. Tafel- u. Farbenglaswerke-Ges. m. b. H. in Zuckmantel 495 000. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 136 462, Hypoth. 344 906, Kredit. 1 265 714, un- erhob. Div. 910, Konsort.-Beteilig. 21 993, Res. für später fällige Provis. 5000, Gewinn 152 546. Sa. M. 3 927 532. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. a. Anlagen 51 472, do. anf Dubiose 2923, Res. für später fällige Provis. 5000, Fourage 3187, Zs. 100 640, Unk. 116 020, Versich. 8539, Gewinn 152 546. – Kredit: Vortrag 15 711, Gewinn 424 617. Sa. M. 440 329.