928 Kammgarn-Spinnereien und -Webereien, Tuch-Fabriken etc. Dividenden: 1889–92: 8, 2, 0, 0 %; zus. gelegte Aktien, 1893–1908: 4½, 0, 5, % 5, 5, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 8, 6, 5 %; 1909 (1./1.–30./9):'6 % = 8 % p. a.; 1909/10–1913/14: 9, 5, 5, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zur Erhöh. der Div. 1910/11 von 4 % auf 5 % wurden M. 15 000 dem Spez.-R.-F. entnommen; die Div. für 1911/12 wurde aus Spez.-R.-F. gezahlt. Direktion: Siegmund Hahn, Aug. Keppler. Prokurist: Felix Rothschild. Aufsichtsrat: Vors. Ulr. Möller, Aachen; Justizrat Franz Oster, Bankier Ernst Heymann. Zahlstellen: Eig. Kasse; Aachen: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. u. deren Filialen: Berlin; Nationalb. f. Deutschland, Hardy & Co. G. m. b. H., A. H. Heymann & Co. Bautzner Tuchfabrik Akt.-Ges. in Bautzen. Gegründet: 2. 3. 1872. Firma bis 8./8. 1908 Bautzner Tuchfabrik u. Kunstmühle vorm. C. G. E. Mörbitz. Die Ges. erwarb von der Firma C. G. E. Mörbitz in Bautzen deren Etablisse- ments für zus. M. 1 470 000. Die Kunstmühle ist zufolge G.-V. v. 27./12. 1888 unter der Firma „Bautzner Kunstmühle Betriebsgesellschaft“ von der Tuchfabrik getrennt worden. Diese A.-G. hatte sämtliche Aktiva der Mühlenabteilung für M. 434 618 übernommen u. dièe Mühlengebäude u. Masch. gepachtet. In Anrechnung auf den Kaufpreis erhielt die Ges. von den 350 Aktien der neuen Ges. 346 Stück, während sie die fehlenden M. 88 618 am 1./4. 1890 bar erhielt. Der Erlös aus den 346 Aktien ist zum Teil zum Rückkauf eigener Aktien im Betrage von M. 480 000 nom. verwendet, und sind ferner aus dem hierbei erzielten Nutzen die Masch. der Mühlenabteilung bis auf M. 1 abgeschrieben worden. Uber das Vermögen der Bautzener Kunstmühle Betriebsgesellschaft wurde am 6./8. 1907 der Konkurs eröffnet. Die Ges. Bautzner Tuchfabrik wurde durch diesen Konkurs nur ganz nebensächlich berührt. Das Mühlengrundstück ist am 1./1. 1908 freigeworden u. konnte erst ab 1./4. 1911 wieder verpachtet werden. Zweck: Fabrikation yvon Kammgarn, Streichgarn, Cheviots und Lieferungstuchen. Ut. G.-V. v. 29./12. 1889 auch Übernahme oder Errichtung von Anlagen, Grundstücken, Geschäften oder von anderen Unternehmungen, die zum Betriebe der Tuchfabrikation oder des Mühlen- geschäfts dienen, sowie auf die Beteiligung an solchen in jeder Form. Die Geschäftsjahre 1904–1908 standen unter dem Einfluss hoher Rohmaterialpreise, denen gegenüber sich höhere Preise auf Fertigware nur teilweise durchsetzen liessen. 1908/09 war die Ges. immer gut beschäftigt; 1909/10 lag das Exportgeschäft danieder; der Reingewinn wurde zu Rück- lagen u. Vortrag verwendet. Der sich für 1910/11 ergebende Gewinn von M. 1345 zuzügl. dem Spez.-R.-F. entnommener M. 23 557, wurde zu Abschreib. u. Delkr.-Stellung benutzt. Nach M. 36 404 Abschreib. resultierte für 1911/12 ein Verlust von M. 48 356, wovon M. 24 175 aus den Reserven Deckung fanden u. M. 24 181 vorgetragen wurden. Auch 1912/13 lagen die Verhältnisse für die Ges. noch ungünstig, sodass sich nach Abschreib. von M. 25 000 auf Debit. u. von M. 20 111 auf Anlagen der Verlustvortrag auf M. 64 312 erhöhte u. vor- getragen wurde; 1913/14 stieg der Fehlbetrag um M. 63 563 auf M. 127 874. Kapital: M. 609 300 in 205 Inh.-Aktien à M. 1000, 1343 Inh.-Aktien à M. 300 u. 7 Nam.- Aktien à M. 200. Urspr. M. 1 950 000. Kapitalsbewegung s. Jahrg. 1900/1901. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1886, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1892 durch jährl. Ausl. oder Rückkauf im Sept. auf 1./4. Sicherheit: I. Hypoth. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. Am 31./3. 1914 noch in Umlauf M. 383 000. Kurs in Dresden Ende 1896–1914: 102.50, 102.50, 102, 101, 96, 97, 99, 100.50, 100, 100.25, –, –, 0, 25 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., etwaige Extraabschreib. u. Rücklagen, Tant. an Vorst. u. Beamte, sowie event. Grat., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 5000 fester Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bezw. Vortrag. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Grundstück Tuchfabrik 282 745, do. Mühle 314 591, Masch. Tuchfabrik 132 438, do. Mühle 1, Fabrik-Utensil. 3085, Gas-, Heiz- u. Wasserleitung 256, Inventar Mühle 1, Kontor-Utensil. 1, Kassa 5005, Wechsel 7104, Debit. 256 168, Frachten- depot 906, Inventurbestände 227 446, Verlust 127 874. – Passiva: A.-K. 609 300, Oblig. 383 000, do. Zs.-Kto 1428. Delkr.-Kto 873, Kto a nuovo 23 212, Arb.-Unterst.-F. 2965, Kredit. 336 845. Sa. M. 1 357 625. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 64 312, Löhne, Gehälter, Steuern, Reisespesen, Provis., Versicher., Arb.-Wohlf. u. sonst. Spesen 220 222, Reparat. 2432, Zs. 37 787, Talonsteuer-Res. 456, Abschreib. auf Debit. 20 000, do. auf Anlagen 13 839. – Kredit: Waren 224 881, Mühlen 6296, Verlust 127 874. Sa. M. 359 051. Kurs Ende 1886–1914: 53, 69, 35, 30.50, 45, 30, 31.50, 17, 43.50, 66, 95, —, 100.50, 100, –, 80, 95, 89.75, –, –, –, –, 57, –, –, –, –, 10, 21* %. Notiert Dresden. Dividenden 1886/87–1913/14: 0, 0, 0, 3, 0, 0, 0, 0, ½, 4, 6, 6½, 7, 7½, ½, 1½, 7, 3½, 1, 0, 0, 0) 2, 9 0 0, 0, 0 %% OGoußp.-Verj. 4 (K) Direktion: Curt Winkler, Berth. Grünwald. Prokuristen: P. A. Lübcke, Rich. Braun. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Komm.-Rat Konsul Georg Arnhold, Dresden; Stellv. Dir. Oscar Langlotz, Neugersdorf; Herm. Lippmann, Berlin; S. Kaufmann, Bühlau. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Gebr. Arnhold, Mitteldeutsche Privatbank; Bautzen: Schmidt & Gottschalk.