Flachs- und Leinen-Industrie. 937 elektr. Licht beleuchtet. Die sämtl. Fabrikanlagen besitzen 23 Dampfkessel mit ca. 2771 am Heizfläche, 10 Dampfmasch. von ca. 2510 PS., elektr. Kraft Waldenburg 500 PS, 1 Loko- mobile von 50 PS. Betrieben werden 19 000 Flachs- u. Wergspindeln, zu denen noch 1400 Zwirnspindeln kommen. An Arbeitsmaschinen sind vorhanden ca. 1550 Web- stühle, 258 Vorbereitungs-, Farb-, Bleich- und Appreturmasch. sowie eine grössere Anzahl Hilfs. u. Werkzeugmasch. Für die Lieferung von Licht u. Kraft an die einzelnen Etablissements treten hierzu noch eine Anzahl Dynamomasch. u. Elektromotoren. Neben den beschriebenen mech. Anlagen betreibt die Ges. seit Beginn ihres Bestehens eine Handweberei für feine, weisse, glatte Leinenwaren u. Damaste; die noch beschäftigten ca. 600 Handweber, die in den umliegenden Dörfern wohnen, erhalten die zur Fabrikation dieser Waren zu verwendenden Garne von der Ges. geliefert. Ausser 60 Beamten beschäf- tigen die sämtl. Etablissements rd. 3000 Arb. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 780 000 qm, wovon 60 000 qm bebaut sind u. 720000 qm auf Bleichfläche, Hofraum, Acker, Wiesen u Wald entfallen. Die Fabrikation in den Webereien erstreckt sich auf alle Reinleinen- u. Halbleinenstoffe in den Breiten von 35 em bis 510 em, aus rohen sowie auch aus gebleichten oder gefärbten Leinen-, Baumwoll-, und Jutegarnen. Die Spinnereien spinnen in trocken gesponnenem Werggarn von Nr. 2 bis Nr. 18, in Nasswerggarn von Nr. 6 bis 30; in Linegarnen – trocken gesponnen — von Nr. 8 bis 20, in Nasslinegarn von Nr. 10 bis 60. Die Fakturierungen an Waren u. Garnen einschliesslich der Lieferungen der Spinnereien an die eigenen Webereien betrugen 1907/08–1909/10: M. 7 882 000, 7 052 000, 8 195 000; für 1910/14 nicht veröffentlicht. Kapital: M. 6 250 000 in 6250 Aktien à M. 1000. Bei der Gründung der Ges. ist der R.-F. sofort in voller Höhe, d. i. mit M. 625 000 gebildet worden. Hypotheken: M. 543 000, hiervon sind M. 223 500 mit dreimonat., M. 339 000 mit sechs- monat. Kündig. rückzahlbar, davon M. 90 000 nur in Raten von je M. 30 000, ferner M. 300000 nur in Teilbeträgen von je M. 100 000 u. weitere M. 150 000 nur in Raten von je M. 6000 pro anno seitens der Gläubiger kündbar. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt) event. besond. Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, von Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1450 000, Arbeiterhäuser 315 000, Masch. 1 085 000, elektr. Anlage 40 000, Inventar 2, Pferde u. Wagen 2, Mobil. u. Kontor-Utensil. 2, Kassa 10 356, Wechsel 14 309, Effekten 110 239, fertige Waren 2 690 687, Leinengarne 932 913, Baumwollgarne 110 806, Garne in den Spinnereien 62 648, Abfälle do. 3840, Spinnmaterial do. 1 320 907, Betriebsmaterial 121 743, Debit. 1 514 949, Versich. 16 266. – Passiva: A.-K. 6 250 000, R.-F. A 800 000, do. B 70 000 (Rückl. 40 000), Hypoth. 654 709, Darlehen 365 351, Kredit. 761 661, Fabriksparkasse 109 909, Beamtenpension 115 943, Unter- stütz.-F. 49 178 (Rückl. 15 000), Talonsteuer-Res. 50 000, Div. 500 000, do. unerhob. 150, Tant. an A.-R. 27 777, Vortrag 44 992. Sa. M. 9 799 674. Gewinnn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 403 487, Zs. 75 050, Talonsteuer-Res. 6250, Abschreib. 267 371, Gewinn 627 769. – Kredit: Vortrag 45 862, Fabrikat.-Gewinn 1 321 943, Erträgnisse aus Grundstücken 12 122. Sa. M. 1 379 929. Kurs Ende 1911–1914: 140, 121, 120.50, 133.60* %. Zulass. der Aktien in Berlin erfolgte Anfang März 1911; erster Kurs am 15./3. 1911: 146 %. Dividenden 1906/07–1913/14: 12, 10, 8, 8, 8, 7, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Methner jun., Dr. Hans-Heinrich Frahne. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Paul Methner, Stellv. Dr. Kurt Frahne Landeshut; Bank-Dir. Karl Michalowsky, Berlin; Gen.-Dir. Carl Janson, Neusalz a. O. Prokuristen: Adolph Junge, Franz Iwan, Carl Müller. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank. A. & w. Willmann, „ in Luthrötha, Kreis Sagan. Gegründet: 28./7. 1912; eingetr. 4./9. 1912. Gründer: Oberst a. D. Felix von Kuczkowski, Major a. D. Victor von Kuczkowski, 1 Hauptm. a. D. Hans von Kuczkowski, Zürich; Baumeister Gust. Eissler, Sagan; Dir. Carl an Haack. Sagan-Herrenmühle; Fabrikbes. Martin Immerwahr, Liebau i. Schl. Sie haben sämtl. Aktien übernommen. Zweck: Fabrikation u. kaufmännische Verwert. von Flachs- u. Werggarn, von Mühlen- produkten u. von verwandten Erzeugnissen. Kapital: M. 00 in 550 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Vant 1914: Aktiva: Grundstücke 20 000, Wasserkraft 40 000, Gebäude 208 331, Masch. 153 233, Utensil. 713, Fuhrpark 1857, Bestände 447 116, Debit. 218 436, Kassa u. Wechsel 873, Effekten 2539, Hypoth. 1491, Assekuranz 295. – Passiva: A.-K. 550 000, Hypoth. 49 800, R.-F. 2900 (Rückl. 1900), Talonsteuer 1650, Abschreib. 26 082, Kredit. 428 273, Rücklage 650, Div. 27 500, Tant. 3457, Vortrag 4575. Sa. M. 1 094 889. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 278 901, Abschreib. 16 082, Gewinn 37 433. – Kredit: Vortrag 278, Bruttogewinn 332 138. Sa. M. 332 417. Dividenden 1912/13–1913/14: 0, 5 %.